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WAZ: Öffentliche Betriebe in NRW halten Frauenquote nicht ein

Geschrieben am 16-05-2014

Essen (ots) - Bittere Bilanz für die Frauenförderung in NRW: In
den Führungsetagen von Landesbetrieben und kommunalen Unternehmen,
Sparkassen und anderen öffentlichen Organisationen sind Frauen trotz
Gleichstellungsgesetz und politischer Appelle immer noch in der
Minderheit. Wie eine Studie der Uni Leipzig erstmals umfassend zeigt,
sind an Rhein und Ruhr die Gleichstellungsziele für öffentliche
Spitzengremien in keinem Bereich erfüllt. Das berichtet die in Essen
erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Freitagausgabe).

Auftraggeber der Studie, die der Zeitung vorliegt, ist
NRW-Gleichstellungsministerin Barbara Steffens (Grüne). Mit Blick auf
die geplante gesetzliche Frauenquote für Großunternehmen räumte die
Grünen-Politikerin am Donnerstag auf Anfrage ein: "Wenn wir mehr
Frauen in Führungspositionen von Unternehmen fordern, um
international nicht den Anschluss zu verlieren, müssen wir diesen
Anspruch auch in öffentlichen Gremien gerecht werden."

In NRW liegt der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen von
Betrieben und Unternehmen in staatlicher Hand bei rund zehn Prozent -
in den Aufsichtsgremien ist weniger als jedes vierte Mitglied eine
Frau. Besonders in den Führungsetagen der Sparkassen sucht man Frauen
oft vergeblich: In den Vorständen liegt die Quote laut Studie unter
drei Prozent, in den Verwaltungsräten bei rund 17 Prozent. Selbst in
den Landesministerien werden bei der Besetzung von Gremien nur in
einem von vier Fällen die vereinbarten Gleichstellungsziele erreicht.

Das Landesgleichstellungsgesetz schreibt seit 1999 vor, dass
öffentliche Gremien in NRW zu gleichen Teilen mit Frauen und Männern
besetzt werden müssen. Wie wenig wirksam die Vorschrift auch bei
quotenfreundlichen Regierungsmehrheiten ist, zeigt die Leipziger
Studie: Dort, wo die Politik unmittelbar Einfluss auf die Besetzung
von Führungsposten hat, nutzt sie ihn trotz gesetzlicher Vorgaben
seit Jahren zu wenig.

Die Studie der Leipziger Forscher bringt die Quotenbefürworter im
Land in Erklärungsnot: "Das, was die Politik an Quoten und Zielen von
der Privatwirtschaft verlangt, erreicht sie bei ihren eigenen
Staatsbetrieben nicht", bilanziert Studienleiter Ulf Papenfuß.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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