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bpa verweigert Unterschrift für Placebo-Politik des Sächsischen Sozialministeriums / Erklärung lenkt von den wichtigen Fragen der Pflege in Sachsen ab

Geschrieben am 14-05-2014

Leipzig (ots) - Mit der Initiative "Pro Pflege Sachsen"
beabsichtigt die Sozialministerin, Pflegekassen, kommunale
Spitzenverbände sowie die sächsischen Pflegeeinrichtungen auf eine
Absichtserklärung zu verpflichten, die die angeblich wichtigsten
Probleme der Pflegebranche in Sachsen lösen soll. Der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Sachsen, mit rund
450 stationären und ambulanten Einrichtungen größter Verband im
Bereich Pflege, lehnt die vorgelegte Vereinbarung ab.

"Im Grunde ist die Lage ganz einfach: Wir brauchen mehr
Pflegekräfte. Und damit mehr Menschen in der Pflege ihren Beruf
finden und im Beruf bleiben, müssen entscheidende Weichen gestellt
werden. Wir verstehen nicht, warum sich die Sozialministerin bei
dieser Initiative nicht auf verbindliche Aussagen festlegt",
kritisiert Dr. Matthias Faensen, Vorsitzender des bpa Sachsen, die
von der Ministerin Frau Clauß vorgelegte Vereinbarung.

Die beiden wichtigsten Aufgaben sieht er in einer Erhöhung der
Vergütung für Pflegekräfte und in der kostenfreien Ausbildung. "Eine
Pflegeeinrichtung verwendet über 75 Prozent ihrer Einnahmen für die
Personalkosten. Frau Clauß möchte bitte mal den Pflegeeinrichtungen
erklären, woher höhere Löhne kommen sollen, wenn nicht die Entgelte
für die Leistungen der Pflegeeinrichtungen erhöht werden", fordert
Dr. Faensen. "Gerade wir Arbeitgeber würden sehr gern unsere
Beschäftigten besser bezahlen." Sachsen liegt bei den
Entgeltvereinbarungen mit den Pflege- und Krankenkassen sowie den
Sozialhilfeträgern am unteren Ende der Bundesländer.

Außerdem beklagt der bpa seit langem den Skandal, dass
Pflegekräfte ihre Ausbildung selber bezahlen müssen. Auch hier sieht
er die Ministerin in der Pflicht. "Frau Clauß hat dieses Thema immer
wieder vor sich her geschoben. Unsere Anträge im
Landespflegeausschuss, dass der Freistaat das Schulgeld für die
Auszubildenden in der Pflege übernimmt, wurden vom Sozialministerium
und den Kassen vom Tisch gefegt", erinnert Dr. Faensen und meint: "Es
ist inakzeptabel, dass man in Sachsen kostenlos Arzt werden kann,
aber Pflegefachkräfte Geld bezahlen, um ihren Beruf zu erlernen. Die
Pflegeanbieter bemühen sich um jeden Auszubildenden und das
Sozialministerium hat die Schulgeldfreiheit immer noch nicht auf den
Weg gebracht. Das ist eine Farce."

Der bpa lehnt aus diesen Gründen die Unterzeichnung der
Vereinbarung ab und fordert verbindliche Zusagen, die tatsächlich
eine Verbesserung für die Pflegenden und damit auch für die
Pflegebedürftigen bringt.

bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen,
davon rund 450 in Sachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für
circa 245.000 Arbeitsplätze und 18.900 Ausbildungsplätze. Das
investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Jacqueline Kallé, Leiterin der bpa-Landesgeschäftsstelle Sachsen,
Tel.: 0341/211 05 30, Mobil: 0162/1341356, www.bpa.de


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