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Holzheizkraftwerk in Köln vor dem Aus - EEG 2.0 gefährdet sinnvolles Projekt

Geschrieben am 08-05-2014

Köln (ots) - Ein aktuelles Projekt der RheinEnergie, der Bau eines
Holzheizkraftwerks für ausschließlich nachwachsende Brennstoffe, ist
durch die geplanten Änderungen im Förderregime des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gefährdet. Das regionale
Stadtwerk aus Köln will 15 Millionen Euro in eine Anlage investieren,
die aus dem Grünschnitt im öffentlichen Raum und aus anderen
nachwachsenden Resthölzern gespeist werden soll. Bleibt es aber bei
den im EEG vorgesehenen Änderungen für die Förderung von Bioenergie,
muss die RheinEnergie das Projekt endgültig stoppen, weil es komplett
unwirtschaftlich wird.

"Wir haben unser Projekt sehr weit entwickelt und bereits die
Aufträge an entsprechende Lieferanten vergeben", erklärte dazu Ulrich
Bemmann, Leiter der Abteilung Erneuerbare Energie bei der
RheinEnergie bei einem Parlamentarischen Abend in Berlin. "Wir sind
sehr daran interessiert, mit dem Holzheizkraftwerk Merheim II einen
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, dafür müssen aber die
Rahmenbedingungen stimmen."

Seit rund zweieinhalb Jahren hat die RheinEnergie ihre Pläne für
die Anlage entwickelt. Start war die europaweite Ausschreibung im
November 2011. Anschließend erfolgten Verhandlung, Vergabe und
Detailengineering. Im Februar 2014 wurde die Neubaugenehmigung bei
der zuständigen Bezirksregierung eingereicht. Am Standort im
rechtsrheinischen Köl-ner Stadtteil Merheim könnte man durch das HKW
Merheim II neun MW an Feuerungsleistung aus fossilen Brennstoffen
einsparen.

Die Eckdaten von "Merheim II":

- Elektrische Leistung: 1,9 Megawatt, erwartete Jahresarbeit: rd.
14.000 Megawattstunden (reicht für ca. 4.000 Haushalte).
- Wärmeleistung: 5,2 Megawatt, erwartete Jahresarbeit: rd. 40.000
Megawattstunden (reicht für ca. 2.750 Haushalte).
- Nutzungsgrad: >85 Prozent
- Kohlendioxideinsparung: rd. 14.000 Tonnen pro Jahr, wegen Ersatz
von aus Erdgas erzeugter Fernwärme.
- Geplante Inbetriebnahme: war bis zur Veröffentlichung des
Referentenentwurfs zum EEG für Mitte 2015 geplant.
- Schaffung von drei zusätzlichen Arbeitsplätzen am Standort

Der zum Betrieb des Kraftwerkes nötige Brennstoff besteht
ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, die überwiegend in der
kommunalen Landschaftspflege in Form von Baum- und Strauchschnitt
durch Pflegearbeiten der Stadt Köln und der umliegenden Gemeinden
anfallen. Sinnvoll ergänzt durch Waldrestholz aus den Wäldern des
Bergischen Landes, des westlichen Sauerlandes und der nördlichen
Eifel. Etwa ein Drittel der benötigten Holzhackschnitzel stammt
direkt aus dem Stadtgebiet Köln.

Das Holzheizkraftwerk ist ein Baustein im Programm "Energie und
Klima 2020" der RheinEnergie, in dem das Unternehmen wichtige
Klimaschutzvorhaben bündelt. Dazu gehören Fernwärmeausbau,
Energieeffizienz und der Ausbau Erneuerbarer Energie. Auch für die
Stadt hat das Vorhaben große Bedeutung, hat sie sich doch dem
"Klima-Bündnis" der Städte ebenso wie dem "Bürgermeister-Konvent"
angeschlossen. Außerdem steht es als Element im Integrierten
Klimaschutzkonzept der Stadt Köln.

"Wir hoffen sehr auf ein Einsehen der politischen
Entscheidungsträger und sind zuversichtlich, dass sich eine Lösung
für unser Projekt findet; immerhin ist diese Anlage aufgrund des sehr
hohen Nutzungsgrades ein bundesweit fast einmaliges Projekt, das es
verdient hätte, in Betrieb zu gehen, natürlich nur unter
wirtschaftlich annehmbaren Rahmenbedingungen", lautete das Fazit von
Ulrich Bemmann.

Steckbrief RheinEnergie AG:

Die RheinEnergie AG ist eines der größten kommunalen Stadtwerke
Deutschlands und zählt sich zum energiewirtschaftlichen Mittelstand
in Deutschland. Sie befindet sich mehrheitlich im Besitz der Stadt
Köln und trägt Verantwortung für die erweiterte rheinische Region mit
rund 2,5 Millionen Menschen, Betrieben und Unternehmen bei der
Versorgung mit Energie, Wasser und Energiedienstleistungen.

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Aktivitäten liegt auf dem
Klimaschutz; sie hat durch einen konsequenten Ausbau der
Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Erdgas im Ballungsraum Köln eine
dauerhafte Einsparung von rund 750.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr
erzielt. Im Rahmen eines konsequenten Programms investiert sie in den
Aufbau erneuerbarer Energiekapazitäten. U. a. hat sie ein Portfolio
von rund 90 Megawatt Windkraft; der Bestand an Photovoltaik beläuft
sich auf rund 20 MW, sie verfügt über mehrere Biogasanlagen mit
insgesamt 2,5 MW elektrischer Leistung, und sie betreibt im Rahmen
von Energiecontractings rund ein Dutzend BHKW mit Bioerdgas.

Mit 3.000 Mitarbeitern erwirtschaftete sie im Geschäftsjahr 2012
einen konsolidierten Umsatz (inkl. Energiehandel) von rund 3,7
Milliarden Euro.



Pressekontakt:
RheinEnergie AG
Christoph Preuß
Tel.: 0221 178-3035
E-Mail: presse@rheinenergie.com


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