(Registrieren)

neues deutschland: Erinnerung an den Herbst 1989: Offener Posten

Geschrieben am 15-04-2014

Berlin (ots) - Es ist ein richtiger Ansatz, beim Gedenken an die
Wende von 1989 die Montagsdemos aus dem Schatten der Übersymbole
»Mauerfall« und »Wiedervereinigung« zu holen. Nicht nur, weil es erst
der einen bedurfte, damit das andere geschehen konnte. Sondern weil
diese Akzentverschiebung im Erinnern den Blick wieder auf Motive der
»friedlichen Revolution« lenken könnte, die im öffentlichen Erinnern
über Jahrzehnte an den Rand gedrängt waren. Es gibt über die Wende
einen klugen Satz von Hans-Jochen Tschiche: »Wir waren die Türöffner,
andere aber haben die Politik gemacht.« Der Bürgerrechtler und
spätere Grünen-Politiker hat damit die Verzerrung in der
bundesdeutschen Erzählung der Wende markiert: In ihr galt - wie bei
anderen selbst ernannten Siegern der Geschichte auch - stets vor
allem das als gedenkwürdig, was mit den jeweils gegenwärtigen
Verhältnissen gut vereinbar war. Und so wurde das Aufbegehren in der
DDR auf den Nenner einer nationalen Freiheits- und Einheitsbewegung
reduziert. Doch ein großer Teil der zunächst kleinen Opposition in
der DDR und ja: auch in der SED wollte anderes, wollte mehr: einen
Dritten Weg, ökologischen Umbau, radikale Demokratisierung und und
und. Der Wendeherbst war zunächst von einer historischen Offenheit
geprägt, die noch heute Gänsehaut macht. Auch, weil vieles, das
damals als Alternative zur Debatte stand, noch immer ein politisch
offener Posten ist. Es lebte ein utopisches, ja: ein linkes Moment in
diesen Wochen - und die Montagsdemos waren davon sichtbarster
Ausdruck.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

522898

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" in Frankfurt (Oder) schreibt zu Waffenverkäufen: Frankfurt/Oder (ots) - Wer also für einen Waffenverkauf votiert, muss politisch klare Kante zeigen. Wer deutsche U-Boote für Israel oder Leopard-Panzer für Saudi-Arabien befürwortet, muss dies begründen und eine Mehrheit von der Stichhaltigkeit der Entscheidung überzeugen. Der politischen Kultur und ihrem Realitätsbezug kann das nur förderlich sein. Dass sich die Welt zum Besseren wende, wenn Deutschland Geschäfte, Macht und Einfluss anderen überlässt, mag glauben wer will. +++ Pressekontakt: Märkische Oderzeitung CvD mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" in Frankfurt (Oder) schreibt zu EU/Basiskonto: Frankfurt/Oder (ots) - Es ist gut, dass es ab 2016 in der Union einen Rechtsanspruch auf ein Konto geben wird. Schließlich ist man ohne bargeldlosen Zahlungsverkehr bei der Wohnungssuche genauso benachteiligt wie bei Einkäufen im Internet. Damit man aber so richtig etwas von seinem Konto hat, muss für Guthaben gesorgt werden - am besten mit einem ordentlich bezahlten Job. Konkrete Ideen, wie man davon in Europa mehr schaffen kann, wären für Brüssel jetzt eine lohnende Aufgabe. +++ Pressekontakt: Märkische Oderzeitung CvD mehr...

  • phoenix-Programmhinweis: Aktuelles zur Krise in der Ukraine - heute, Dienstag, 15. April 2014, 23.00 Uhr Bonn (ots) - Aufgrund der schweren Krise in der Ostukraine berichtet phoenix heute, Dienstag, 15. April 2014, ab 23.00 Uhr in der 50-minütigen Sendung "Der Tag" über die aktuellen Entwicklungen. Es moderiert Constanze Abratzky. Zu Beginn der Sendung gibt es ein Schaltgespräch mit Gunther Krichbaum (CDU), Vorsitzender des Bundestags-Ausschusses für die Europäische Union, der zurzeit in Donezk ist. Weiterer Gesprächsgast ist Rolf Clement, Sicherheitsexperte des Deutschlandfunks. Teil der Sendung ist der Film "Die Ukraine. Chronik mehr...

  • DER STANDARD - Kommentar: "Verbrecher und andere Politiker" von Michael Völker Bedachte und unbedachte Äußerungen zu einer Reform des U-Ausschusses. (Ausgabe vom 16/4/2014) Wien (ots) - Werner Kogler, Finanzsprecher und stellvertretender Klubchef der Grünen, hat der Regierung eine Steilvorlage geliefert. Er bezeichnete diese als "organisierte Verbrecherbande". Diese Äußerung mag im Eifer der politischen Auseinandersetzung gefallen sein. Aber sie war ungeschickt. Sie bestärkt die Regierungsparteien in ihrer Argumentation, dass so einer wie Kogler als Vorsitzender eines parlamentarischen Un?tersuchungsausschusses mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Der Kampf gegen die Feinstaubbelastung in den Städten = von Hagen Strauß Düsseldorf (ots) - Wozu eigentlich der ganze Zinnober mit Umweltzonen, Einfahrverboten, den teuren Nachrüstungen von Autos und dem leidigen Plakettenkauf, wenn die Feinstaubbelastung in deutschen Städten trotzdem zum Teil extrem hoch ist? Für die Kritiker dieser Maßnahmen dürften die neuesten Daten des Umweltbundesamtes Wasser auf die Mühlen sein. Bringt doch alles nichts, werden sie jetzt wieder sagen, ist unsinnige Brüsseler Bürokratie und ärgert nur die Autofahrer. Doch konsequenterweise muss man dann auch die Gegenfrage stellen: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht