| | | Geschrieben am 08-04-2014 Lausitzer Rundschau: Oberblamierte Hardliner
 
Europas oberste Richter kippen Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung
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 Cottbus (ots) - Das hat schon immer nicht zusammengepasst, die zur
 Schau gestellte Empörung über die amerikanischen NSA-Spione
 einerseits, und andererseits die Absicht der Bundesregierung, auch in
 Deutschland Verbindungsdaten zu sammeln. Vorratsdatenspeicherung, das
 war immer auch anlassloser Generalverdacht gegen alle Bürger, es war
 ein Hauch von Big Brother. Jene in CDU und CSU, aber auch in der SPD,
 die das Projekt besonders engagiert betrieben, sprachen von
 unabweisbaren Notwendigkeiten der Terrorabwehr, andere davon, dass es
 nun einmal eine EU-Anordnung gebe und Deutschland ein Bußgeld drohe,
 wenn es sie nicht umsetze. Sozusagen: Was ist schon eine kleine
 Freiheitsbeschränkung, wenn man damit Geld sparen kann? Jetzt stellt
 sich heraus, was die Gegner schon immer ahnten, wussten oder
 wünschten: Auch der Europäische Gerichtshof hält das Sammeln von
 Verbindungsdaten aller Bürger für weit überzogen, er stoppt das
 Gesetz an seiner Quelle Brüssel. Und alle in Deutschland, die ihm
 kritiklos gefolgt sind, sind blamiert. Oberblamiert ist jemand wie
 Dorothee Bär, stellvertretende Generalsekretärin der CSU, die gestern
 jubelte: "Endlich Klarheit", "eine wegweisende Entscheidung". Für wie
 blöd hält man die Leute? Der CSU-Innenminister Hans-Peter Friedrich
 hat jahrelang mit FDP-Justizministerin Sabine
 Leutheusser-Schnarrenberger gestritten, die sich störrisch
 verweigerte. Davor Thomas de Maizière (CDU). Und beide hörten nicht
 auf, als die liberale Dame weg war und im Herbst Heiko Maas an ihre
 Stelle trat. Unvergessen, welchen Ärger der Sozialdemokrat Anfang des
 Jahres mit der gesamten Union bekam, bloß weil er sagte, er wolle das
 schon absehbare Luxemburger Urteil abwarten. Das war bei jedem
 denkbaren Ausgang des Verfahrens sinnvoll. Apropos SPD: Sie hat
 zusammen mit der Union 2008 schon einmal ein Gesetz vorgelegt, das
 danach für verfassungswidrig erklärt wurde. Und mit dem halbgaren
 Kompromiss im neuen Koalitionsvertrag, die Daten "bloß" drei Monate
 speichern zu wollen, nicht sechs, hat sie sich erneut nicht gerade
 mit Bürgerrechts-Ruhm bekleckert. Der gebührt, neben den
 oppositionellen Grünen und Linken, einzig und allein der FDP. Die
 Ex-Regierungspartei durfte gestern zu Recht aus allen Rohren
 Jubel-Presseerklärungen verbreiten, aus dem Off der
 außerparlamentarischen Opposition. Weil just bekannt wurde, dass die
 Große Koalition auch an einem neuen Gesetz arbeitet, das den Abschuss
 eines entführten Flugzeuges erlauben soll (sofern keine Passagiere in
 ihm sitzen), war das ein Tag, der Überzeugungsliberale wie Sabine
 Leutheusser-Schnarrenberger oder Burkhard Hirsch sehr schmerzhaft in
 der Bundespolitik vermissen ließ.
 
 
 
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 Lausitzer Rundschau
 
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