| | | Geschrieben am 01-04-2014 Westfalen-Blatt: zur Krise in Frankreich
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 Bielefeld (ots) - Es sieht ein wenig nach Panik aus. Präsident
 François Hollande setzt nach dem Erdrutsch bei den Kommunalwahlen auf
 die Popularität seines Innenministers und ernennt ihn zum Premier.
 Aber Popularität ist kein Programm. Ohne radikalen Kurswechsel der
 Politik wird die »blaue Welle« - das ist die Farbe der Bürgerlichen
 und Rechten in Frankreich - die Linke weiter überrollen. Den Wechsel
 muss man messen können, Zahlen haben den Charme des Unbestechlichen.
 Die Zahl der Arbeitslosen und Unternehmenspleiten steigt - trotz der
 Versprechen Hollandes . Das Staatsdefizit liegt ebenfalls höher als
 versprochen - trotz der Beschwichtigungen des Finanzministers. Und
 die Unsicherheit im Land ist auch im Steigflug, trotz der
 Interpretationskünste des ehemaligen Innenministers und jetzigen
 Premiers. Das sind die Eckdaten für Manuel Valls. Hier muss er sich
 beweisen. Gelingt es ihm nicht, wird die »blaue Welle« zum
 politischen Tsunami für die Linken. Bei den Kommunalwahlen haben die
 Blauen mehr als hundertfünfzig Rathäuser in Kommunen mit mehr als
 zehntausend Einwohnern erobert, darunter größere und symbolträchtige
 Städte wie Toulouse, Reims, Angers, Quimper, Saint-Etienne, Amiens,
 Limoges, Dunkerque. Selbst der rechtsextreme Front National (FN)
 holte drei Städte, ein Dutzend kleinere Kommunen und 1300 Sitze in
 Gemeinderäten. Bei allem Lokalkolorit, den solch eine Wahl natürlich
 hat, ist klar: Dies war eine Volksabstimmung gegen die Regierung
 Hollande. Der neue Premier ist ein liberaler Sozialdemokrat, er soll
 das Volk nun beruhigen. Aber die nächste Welle rollt an. Am 25. Mai
 wählen die Franzosen ihre Abgeordneten für das Europa-Parlament. Dann
 gilt das Verhältniswahlrecht und es kann passieren, dass der FN an
 den anderen Parteien vorbeizieht.  Denn bei der Europawahl wird sich
 nicht nur der Frust über die Regierung Hollande niederschlagen, dann
 gilt auch der Persönlichkeitsfaktor des Kandidaten nicht mehr. Es
 wird programmatisch gewählt, Europa ist weit weg, man kann weit
 ausholen. Im Herbst folgen die Senatswahlen, 2015 die Regionalwahlen.
 Überall hat die Linke Sitze und Pfründe zu verlieren. Die Unruhe in
 den eigenen Reihen wächst. Hollandes großes Vorbild, François
 Mitterrand, hatte auch sein März-Erlebnis. Er verlor 1983 die
 Kommunalwahlen, eine Woche später bildete er die Regierung um und
 setzte auf eine andere Politik. Damals hatte er noch fünf Jahre Zeit.
 Hollande hat nur drei Jahre. Selbst die neue Regierung wird so bald
 keine Erfolge ernten können, zumal die Gesetze für größere
 Sparmaßnahmen und steuerliche Erleichterungen erst 2015 in Kraft
 treten sollen und vor den Präsidentschaftswahlen wirtschaftlich kaum
 greifen werden - wenn sie überhaupt beschlossen werden. Valls ist die
 vorletzte Patrone. Danach kommt nur noch die Auflösung des
 Parlaments. Im Elysee weht ein Hauch von Panik.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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