(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Türkei/Erdogan

Geschrieben am 31-03-2014

Stuttgart (ots) - Die Türkei wird sich von dieser Wahl, die nur
eine Entscheidung über Bürgermeister und Stadträte sein sollte, lange
Zeit nicht erholen. Das Misstrauen in der tief gespaltenen
Gesellschaft wird zu einem festen Begleiter werden. Gräben zwischen
den konservativ-religiösen und säkular-liberalen Türken gab es immer.
Aber so feindselig wie zuletzt standen sich die Lager lange nicht
gegenüber. Darauf kann niemand stolz sein.

Die Wahl-Manipulationsvorwürfe müssen untersucht werden. Sonst
bleibt ein übler Geschmack zurück. Es gibt jetzt schon genug
frustrierte, gut ausgebildete, vor allem junge Türken, die ihrem Land
am liebsten den Rücken kehren würden. Doch einen Exodus ihrer
kreativen und kritischen Köpfe kann sich die Türkei nicht leisten.

Erdogan müsste nun auf jenen Teil der Gesellschaft zugehen, der
ihm die Rote Karte gezeigt hat. Aber das ist kaum zu erwarten. In der
Nacht hat Erdogan schon triumphiert. Er beschwor Gott und drohte
seinen Gegnern mit Strafe. Sie würden "bezahlen", kündigte er an. Was
auch immer das heißt, es bedeutet nichts Gutes für den inneren
Frieden der Türkei.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

520114

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bayern/CSU/Kommunalwahlen Stuttgart (ots) - Die Stammklientel der CSZ ist buchstäblich wählerischer geworden und macht die Kreuze nicht mehr sozusagen vertrauensblind. Dass es erstmals zwei grüne Landräte gibt, ist, genau betrachtet, kaum erstaunlich. Beide Kandidaten sind klassische Kümmerer mit traditionellen Werten, die sich einfach besser auskannten oder mehr angestrengt haben als ihre politischen Gegner. In den Städten hat die CSU Defizite, es fehlt ihr Modernität. Nicht mehr akzeptiert wird, wie in Regensburg, ein zerstrittener Haufen von Lokalmatadoren. mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Frankreich/Hollande Stuttgart (ots) - Die neue französische Regierung steht vor den alten Problemen. Um den Niedergang der Wirtschaft aufzuhalten und die Rekordarbeitslosigkeit einzudämmen, heißt es ein unternehmer- und investitionsfreundliches Klima schaffen. Um das Vertrauen der Märkte nicht zu verspielen und europäischen Verpflichtungen nachzukommen, heißt es den Rotstift ansetzen und 50 Milliarden Euro einsparen. Für den linken Flügel der Sozialisten, deren noch weiter links stehende Bündnispartner sowie einen Gutteil der traditionellen PS-Wähler mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Das Klagen der Polizeigewerkschaften Wahrer Kern HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Die Gewerkschaften der Polizei stoßen traditionell kräftig ins Horn. Sie beklagen wachsende Belastungen und fordern eine höhere Besoldung. Bisweilen klingt das wie ein Ritual. Es ist den Innenministern ein Dorn im Auge und nervt vielleicht auch schon den einen oder anderen Bürger. Trotzdem steckt hinter dem Wehklagen ein wahrer Kern. Polizisten erfahren in unserer Gesellschaft tendenziell immer weniger Anerkennung, dafür aber mehr Gewalt gegen ihre eigene Person. Das ist eine traurige Entwicklung, die dringend gestoppt mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar - Gefährlich einfach Ravensburg (ots) - Wolfgang Schäuble mischt schon lange mit im politischen Spitzengeschäft. Er gilt als kluger, nachdenklicher Mensch, dem so schnell nichts Unbedachtes rausrutscht. Also war es wohl überlegt, was er da Berliner Schülern erzählt hat von Hitlers Annexion des Sudetenlands und Putins Annexion der Krim. Warum ist es für Politiker generell gefährlich, auf scheinbare historische Parallelen zu verweisen? Weil es immer der Vereinfachung dient. Weil komplizierte Umstände plötzlich ganz einleuchtend erscheinen. Weil angedeutet mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar - Türkei droht Instabilität Ravensburg (ots) - Er polarisiert und spaltet. Aber so stark und beinahe allmächtig, wie er sich jetzt sieht, ist er nicht. Auf den ersten Blick ist der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan der klare Sieger der Kommunalwahlen. Seine AKP-Partei hat landesweit auf 45 Prozent zugelegt. Das macht deutlich: Seine Anhänger trotzen den massiven Korruptionsvorwürfen, die gegen Erdogan und seine engsten Mitstreiter laut geworden sind. Sie folgen dem Volkstribun. Für sie sind Straßen und Infrastruktur wichtiger als bürgerliche, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht