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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Sterbehilfe: Belgien irrt - von Isolde Stöcker-Gietl

Geschrieben am 25-03-2014

Regensburg (ots) - Wann ist ein Leben noch lebenswert und wann
nicht? Jeder Mensch muss das für sich selbst entscheiden. Doch was,
wenn es um Kinder geht? Ein Fünfjähriger, ein Achtjähriger, ja selbst
ein Zwölfjähriger kann die Tragweite eines solchen Entschlusses gar
nicht fassen. Will ein Kind sterben oder will es, dass endlich die
Schmerzen aufhören? Das in Belgien verabschiedete Gesetz zur
Sterbehilfe bei unter 18-Jährigen kann deshalb definitiv nicht der
richtige Weg für den Umgang der Gesellschaft mit todkranken Kindern
sein. Es zeigt, dass das Land nicht in der Lage ist, betroffenen
Familien zu helfen. Auch in Deutschland gibt es in der
Kinder-Palliativversorgung große Lücken. Einzig das Land Bayern hat
seine Hausaufgaben gemacht. Dort ging Anfang der 2000er-Jahre eine
Initiative von München aus. Seit 2009 gibt es im Bayerischen
Gesundheitsministerium ein ambulantes Palliativversorgungskonzept.
Mittlerweile sind sogenannte SAPPV-Teams in München, Augsburg,
Nürnberg unterwegs. Seit 2013 wird von Amberg aus die Versorgung in
der Oberpfalz und Niederbayern organisiert. Familien mit
schwerstkranken Kindern werden psychisch und physisch unterstützt.
Für die Familien bedeutet das Hilfe im Alltag, seelische
Unterstützung und vielleicht ein Stück weit weniger Angst vor dem,
was kommt. Für die Kinder ist die Zeit, die sie noch zu Hause
verbringen können, unendlich wertvoll. Eine engmaschige Überwachung,
eine fein abgestimmte Schmerzbehandlung und eine
Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft für Kind und Eltern geben Kraft für
diesen schwierigen Weg. An ihrem Lebensende entscheiden die Kinder
ganz alleine, wann es Zeit ist zu gehen. Sie brauchen keine Spritze
in den Tod, sondern Menschen, die ihr Leben bis zum letzten Tag
lebenswert machen. Belgien sollte sich an Bayern ein Beispiel nehmen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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