Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
G 8 oder G 9
Kein Fall für Plebiszite
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 21-03-2014 |
Bielefeld (ots) - G 8 oder G 9? 12 oder 13 Schuljahre bis zum
Abitur? Endlich gibt es mal wieder ein bildungspolitisches Thema,
über das herzhaft gestritten werden darf. Jeder will mitreden, auch
die, deren Abitur Jahrzehnte zurückliegt, oder jene, die über
vermeintlichen Leistungsstress reden wie der Blinde von der Farbe.
Angesichts der Gefahr, eine ausufernde, plebiszitäre Debatte über die
Köpfe der wirklich Betroffenen hinweg zu führen, sollten jene das
entscheidende Wort sprechen, über die entschieden wird: Schüler,
Eltern und Lehrer. Exakt diesen Weg will NRW-Schulministerin Sylvia
Löhrmann gehen. Nicht weil sie sich vor Entscheidungen drücken,
sondern weil sie sich nicht von außen eine Entscheidung aufzwingen
lassen will. Die Umstellung auf das Turbo-Abitur mag alles andere als
rundgelaufen sein. Sie wurde nachweislich gemeistert, weil die
Beteiligten mehr als je miteinander sprachen und kooperierten. Fragt
man die Schüler des ersten Jahrgangs, so sehen sie ein Jahr danach
die Reform deutlich weniger kritisch als die in Umfragen befragten
Bundesbürger. Ähnliches zeigte sich, als in Nordrhein-Westfalen die
Möglichkeit eingeräumt wurde, dass das Abitur an Gymnasien auch nach
13 Jahren abgelegt werden dürfe. Gerade mal 13 Schulen gingen diesen
Weg. Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln, das ist weder
ein pädagogisches Prinzip, noch darf es ein politisches sein. Es gibt
andere Probleme zu lösen. Der von der CDU-FDP-Koalition
eingeschlagene Weg ging mit einer falschen Richtungsentscheidung
einher: der Abkoppelung des Gymnasiums von den anderen Schulformen
durch die Verkürzung der Sekundarstufe I. Die verlorene
Durchlässigkeit gilt es wiederherzustellen.
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Neue Westfälische
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