| | | Geschrieben am 03-03-2014 Badische Neueste Nachrichten: Zum falschen Zeitpunkt
Kommentar Von Rudolf Gruber
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 Karlsruhe (ots) - Im Grunde ist der Völkermordprozess, bei dem
 sich Kroatien und Serbien gegenseitig des Genozids beschuldigen, nur
 noch Formsache, auch wenn dies zynisch klingen mag. Das Verfahren,
 das gestern vor dem Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Den Haag
 begann, kommt zu spät und zur Unzeit: Beide Länder haben zuletzt ihre
 Beziehungen stark normalisiert, man begegnet sich auf Augenhöhe, man
 will die offenen Fragen pragmatisch lösen. Da kann ein Prozess über
 die Schuldfrage, wer vor über 20 Jahren den Krieg um die Nachfolge
 Jugoslawiens begonnen hat, neues Hassklima erzeugen und die frischen
 Beziehungen einer ernsthaften Belastungsprobe aussetzen. Dumm nur,
 dass beide Regierungen Jahre mit taktischem Geplänkel vertan haben,
 bis die Frist, das Verfahren zurückzuziehen, verstrichen war.
 Besonders Serbien war an einem Rückzug gelegen, denn es hat als
 einstiger Kriegstreiber die weitaus schlechteren Karten. Gleichwohl
 wird es am Ende des Verfahrens keinen Sieger geben: Anders als
 einzelnen Personen kann Staaten die gezielte politische Absicht zum
 Völkermord juristisch kaum nachgewiesen werden, weshalb es Anfang
 April wohl zu keinem eindeutigen Urteil des Gerichtshofs kommen wird.
 Gleichwohl dürfte das Verfahren für radikal nationalistische Kräfte
 ein willkommener Anlass sein, aufgestaute Wut und Enttäuschung
 loszuwerden. Ein Gericht wäre ohnehin kein guter Ort für
 Vergangenheitsbewältigung, es kann Versöhnung nicht anordnen. Dazu
 braucht es viel Aufklärung und Bereitschaft dazu, und vor allem eine
 gemeinsame geschichtliche Aufarbeitung ohne Scheuklappen. Leider
 haben bislang weder Kroatien noch Serbien ernsthaft damit begonnen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Badische Neueste Nachrichten
 Klaus Gaßner
 Telefon: +49 (0721) 789-0
 redaktion.leitung@bnn.de
 
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