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Südwest Presse: Kommentar zum WULFF-FREISPRUCH

Geschrieben am 27-02-2014

Ulm (ots) - Das Urteil war glasklar: Richter Frank Rosenow
unterdrückte gestern auch den leisesten Zweifel am Freispruch
Christian Wulffs. Der Ex-Bundespräsident sei "uneingeschränkt
unschuldig", betonte Rosenow. Es ist endlich Recht gesprochen - ist
damit auch der Schlussstrich unter die Affäre Wulff gezogen?
Juristisch in jedem Fall und die Hannoveraner Staatsanwaltschaft
sollte nicht den Fehler machen, das Verfahren durch eine Revision in
die Länge zu ziehen. Die Frage, ob sich Wulff nun für den Gegenwert
von 720 Euro zu Gefälligkeiten hat hinreißen lassen, ist letzten
Endes unerheblich. Es geht um Moral in der Politik und den Umgang mit
dem höchsten Amt im Staate. Hier helfen keine Paragrafen, hier geht
es um das Gefühl für Anstand. Wollen wir Politiker, die sich von
Unternehmerfreunden das Eigenheim finanzieren lassen, dies aber
verschweigen? Die mit der Ehefrau in Anwesen von Topmanagern
logieren, sich dort wochenlang aushalten lassen? Und die sich dann
über die Reaktion der Medien wundern und sie beschimpfen? Das Amt des
Bundespräsidenten hat all das nicht verdient und deshalb bleibt
Wulffs Rücktritt gerechtfertigt. Doch im Urteil von Hannover liegt
für den CDU-Politiker auch eine Chance. Er wolle sich "wieder der
Zukunft zuwenden", sagte Wulff gestern. Als ein starker
Bundespräsident a.D. hat er es selbst in der Hand, seine verlorene
Ehre wiederzugewinnen. Es wäre ihm und der Politik zu gönnen.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218


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