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1.760 Mal menschlicher Beistand und persönliche Betreuung für Kriminalitätsopfer in Schleswig-Holstein

Geschrieben am 27-02-2014

Rendsburg (ots) - "Unsere Arbeit ist meistens still, ohne Aufsehen
und weitestgehend ohne Öffentlichkeit, aber sie bringt den
Kriminalitätsopfern und deren Familien viel Zuspruch und Trost, den
sie so dringend benötigen." Darauf wies Uwe Döring,
Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS Schleswig-Holstein bei der
Vorstellung der Opferbilanz 2013 hin. "Kriminalitätsopfer haben
vielfach durch die Tat ihre Würde verloren und leiden, manche ein
Leben lang. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, mitzuhelfen, damit die
Opfer von Gewalttaten wieder ihre Würde - soweit es geht -
zurückerhalten können."

In 1.760 Fällen nahmen Kriminalitätsopfer in Schleswig-Holstein im
vergangenen Jahr die vielfältigen Hilfen des WEISSEN RINGS in
Anspruch (2012 = 1674). Damit steigt die Zahl der Hilfeleistungen
des WEISSEN RINGS SH in den vergangenen Jahren trotz Rückgangs der
Kriminalstatistik weiter. Bei den Delikten stehen einmal mehr die
Sexualstraftaten (423) an der unrühmlichen Spitze (Vorjahr 399),
gefolgt von den Körperverletzungen (369). Eine deutliche Zunahme gab
es auch beim Stalking mit 182 Opferfällen (134).

"Natürlich standen dabei einmal mehr der menschliche Beistand und
die persönliche Betreuung im Mittelpunkt unserer Arbeit", betonte
Döring, "aber in vielen Fällen waren weitere Hilfen nötig."

Insgesamt wurden 223.618 Euro an Opferhilfen für
Kriminalitätsopfer zur Verfügung gestellt. Darin enthalten sind
94.150 Euro für Beratungsschecks (anwaltliche Erstberatung sowie
psychotraumatologische Erstberatung bei seelischen Belastungen
infolge einer Straftat). Sie haben einen Wert von je 150 Euro. In 412
Fällen waren die OpferhelferInnen des WEISSEN RINGS SH behilflich bei
einem Antrag nach dem Opferentschädigungsgesetzt (OEG), der beim
Landesamt für soziale Dienste eingereicht wird. Für die ehrenamtliche
Arbeit waren die OpferhelferInnen des WEISSEN RINGS SH ca. 25.522
Stunden (das entspricht ca. 13 Vollzeitstellen) im Einsatz.
Beeindruckend war der erstmals in Kiel gemeinsam mit der Nordkirche
durchgeführte Gedenkgottesdienst in der St. Nicolai-Kirche zum Tag
der Kriminalitätsopfer am 22. März. Bereits zum neunten Mal wurde die
bundesweit viel beachtete Ausstellung "Opfer" in SH gezeigt. Nach
Kiel, Brunsbüttel, Heide, Altenholz, Bordesholm, Lübeck, Husum und
Sylt war sie nun in Pinneberg.

Mit Sina Kühl hat der WR SH eine neue Jugendbeauftragte. Im
Stadion des VfR Neumünster wurde eine gemeinsame Werbebande des VfR
und des WR SH mit dem Text "VfR Neumünster und WEISSER RING gegen
Gewalt und Kriminalität" angebracht.

Neben der mitmenschlichen praktischen Hilfe für Kriminalitätsopfer
und ihren Familien kämpft der WEISSE RING für ein stärkeres
öffentliches Bewusstsein für die Situation der Opfer und fordert eine
bessere rechtliche und soziale Absicherung durch unser Gemeinwesen.

Eine weitere fachpolitische Forderung ist die Einführung eines
"Fachanwalts für Opferrecht". Nur ein solcher Fachanwalt kann die
Opfer von Gewalt und Kriminalität bei der Wahrnehmung ihrer Rechte im
Ermittlungs- und Strafverfahren optimal unterstützen und auch die
zentralen Fragen des sozialen Entschädigungsrechts sowie der
zivilrechtlichen Ansprüche auf Schadensersatz und Abwehr von
Beeinträchtigungen bestmöglich durchsetzen. Der WEISSE RING ist
hierzu in Gesprächen mit der Bundesrechtsanwaltskammer.

Dankenswerte Unterstützung seiner Arbeit erfährt der WEISSE RING
durch Politik, Verwaltung, Polizei, Justiz, Wirtschaft, Wissenschaft
und Medien. Der WEISSE RING finanziert sich ausschließlich über
Mitgliedsbeiträge, Spenden, Geldbußen und testamentarische
Verfügungen. Daher war es besonders erfreulich, dass der WEISSE RING
auch im vergangenen Jahr in allen Bereichen Unterstützung fand. In
den zurückliegenden Jahren hat der WR die Kooperation mit der
Landespolizei SH intensiviert. "Die Polizeibeamtinnen und
Polizeibeamten haben in aller Regel den Erstkontakt zu den
Kriminalitätsopfern", so der Landesvorsitzende.

Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass es Opfern von Straftaten
oft sehr schwer fällt, mit anderen Menschen über die erlittene Tat
und die sich daraus ergebenden Folgen zu sprechen.

"Wir wissen aber auch, dass es meist noch schwerer ist, mit diesen
Problemen alleine zurecht kommen zu müssen", erläutert Uwe Döring,
"daher sind menschlicher Zuspruch und praktische Unterstützung so
wichtig. Viele der Menschen, die bei uns Hilfe suchen, sind
traumatisiert. Deshalb hatte der WEISSE RING im vergangenen Jahr auch
die Einrichtung von Traumaambulanzen in Schleswig-Holstein gefordert.
Es ist daher erfreulich, dass vor wenigen Wochen die Sozialministerin
die Eröffnung von vier Traumaambulanzen bekanntgegeben hat. Dieses
ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die jetzt vorgesehene
Konstruktion reicht aber bei weitem noch nicht aus! Die neuen
Traumaambulanzen sind für Opferfälle gedacht, die unter das
Opferentschädigungsgesetz fallen. Aber es gibt daneben eine Vielzahl
weiterer Opferfälle vom Wohnungseinbruch bis zur nichtangezeigten
Vergewaltigung, denen weder über das Opferentschädigungsgesetz und
offenbar auch nicht durch die neuen Angebote geholfen werden kann.
Hier bleibt noch viel zu tun."

Der Landesvorsitzende betonte weiter, dass der WEISSE RING auch in
Zukunft mit seinen 160 professionell ausgebildeten ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern stets an der Seite der Opfer stehen und
schnell, vielfältig und direkt helfen wird. Döring: "Ich bedanke mich
bei allen, die den WEISSEN RING auf so vielfältige Weise unterstützt
haben, besonders bei allen Spendern und Mitgliedern."

Opferfälle, die Delikte sowie den Hintergrundkasten finden Sie
unter www.weisser-ring.de/schleswig-holstein und dort unter "Unsere
Opferhilfen."

Pressefotos finden Sie unter

https://www.weisser-ring.de/internet/medien/pressefotos/index.html



Verantwortlich für den Pressetext:

Uwe Döring, Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS Schleswig-Holstein,
Rückfragen bitte an das Landesbüro, Telefon 04331 / 434 9909


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