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Badische Neueste Nachrichten: Neuorientierung in den USA Kommentar Von Frank Herrmann

Geschrieben am 25-02-2014

Karlsruhe (ots) - Henry Stimson war Franklin D. Roosevelts
Kriegsminister, im Zweiten Weltkrieg zuständig für die Bewaffnung der
Streitkräfte. Nun kramen die Realpolitiker der Regierung Barack
Obamas seinen Zitatenschatz aus den Archiven, die Anmerkungen eines
Lehrmeisters pragmatischen Denkens. Von Stimson stammt nämlich der
schlichte Satz: "Amerika muss handeln in der Welt, wie sie ist, nicht
in der Welt, die es sich wünscht". Auf Stimson beruft sich Chuck
Hagel, wenn er - gegen heftigen Widerstand der Besitzstandswahrer -
einen Sparkurs verteidigt, der die Armee der Supermacht zur kleinsten
seit 1940 werden lässt. In der Welt des Jahres 2014 brauchen die USA
eine hochflexible Streitmacht, kein riesiges Heer, das nach
bisheriger Doktrin zwei Landkriege zugleich führen kann. Der Einsatz
im Irak ist Geschichte, der in Afghanistan demnächst beendet. Nach
Einschätzung Hagels wird sich der Ausnahmefall so bald nicht
wiederholen, werden US-Präsidenten so schnell nicht wieder größere
Truppenkontingente nahezu simultan in zwei Länder beordern. Hinzu
kommt ein enormer Spardruck. Beharrt der Kongress auf dem Kürzen
sämtlicher Etatposten nach dem Rasenmäherprinzip, könnte die Armee
bis auf 420 000 Mann schrumpfen. Die Luftwaffe soll 300 Kampfjets
vom Typ A-10 "Warthog" verschrotten, Fluggerät, das konstruiert
wurde, um im Ernstfall sowjetische Panzer in den Ebenen Mitteleuropas
zu zerstören. Für die Anhänger Hagels, eines Republikaners der Mitte,
markiert die Wende einen Einschnitt, wie er auf der Hand liegt, wenn
Kriege zu Ende gehen. Ähnlich war es in den Fünfzigern nach dem
Waffenstillstand in Korea, in den Siebzigern nach dem Abzug aus
Vietnam, in den Neunzigern im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion. 1990
zählte das Heer noch 780 000 Soldaten. Die Pläne untermauern Obamas
weltpolitische Weichenstellung, den Schwenk nach Asien. Wendet sich
das Weiße Haus Ostasien zu, brauchen die USA deutlich weniger
Bodentruppen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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