(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Die Luxus-Reform Bundestag beschließt Anhebung der Diäten

Geschrieben am 21-02-2014

Cottbus (ots) - Die Grausamkeiten, so lautet ein politischer
Lehrsatz, sollte eine Regierungskoalition besser am Anfang ihrer
Amtszeit beschließen. Denn der Wähler vergisst doch ziemlich schnell.
Darauf setzen offenbar auch Union und SPD. Hat man sich doch gestern
die "Grausamkeit" einer Diäten-Anhebung um stolze zehn Prozent
genehmigt. Dabei machte eben erst eine Meldung die Runde, wonach die
Reallöhne für den Rest der arbeitenden Bevölkerung zuletzt wieder im
Sinkflug waren. Nun sind Neid und Missgunst trotzdem unangebracht.
Wer seinen Job als Abgeordneter ernst nimmt, und das tun die
allermeisten, der kommt schnell auf 60 bis 80 Stunden in der Woche.
Und an den Wochenenden geht es häufig noch weiter. Dass die
Volksvertreter dafür gutes Geld erhalten sollen, ist in Ordnung.
Zumal es sich auch um einen anspruchsvollen und qualifizierten Job
handelt. Der Vergütungsmaßstab eines Bundesrichters ist dafür sicher
nicht unverschämt. Was den schwarz-roten Gesetzesbeschluss so
ärgerlich macht, sind seine Begleitumstände. An der steuerfreien
Kostenpauschale von 4204 Euro für das Büro im Wahlkreis und andere
Mehraufwendungen wird nicht gerüttelt. Wer als Abgeordneter diesen
Extra-Betrag nicht ausschöpft, hat also weiterhin ein steuerfreies
Zusatzeinkommen. Davon können Otto-Normalsteuerzahler nur träumen.
Eine weitere schreiende Ungerechtigkeit ist die nach wie vor üppige
Altersversorgung der Abgeordneten. Auch wenn die Koalition einen ganz
anderen Eindruck erweckt. Sie feiert es als große Errungenschaft,
dass Abgeordnete künftig nicht mehr abschlagsfrei mit 57 Jahren in
Rente gehen können. Vielfach handelt es sich um die gleichen
Politiker, die vor Jahren die Rente mit 67 beschlossen haben - für
die "Menschen draußen im Land". Ganz so vergesslich sind die Wähler
dann doch nicht.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

513338

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Einigung in Kiew Bielefeld (ots) - Es ist ein Erfolg unter Vorbehalt. Wenn das Abkommen zwischen der ukrainischen Opposition und der Regierung von Viktor Janukowitsch hält, wenn sich die Gewalttäter unter den Demonstranten überzeugen lassen, wenn die Gewalt endet und wenn sich alle Seiten an die Zusagen halten - dann darf sich Europa als Pate einer Einigung fühlen, die mehr ist als nur das Ende einer Krise. Die konzertierte Aktion der EU-Außenminister, die die Grundlagen für Sanktionen beschlossen haben, während drei ihrer Vertreter in Kiew mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Ausbau der A2 Bielefeld (ots) - 77 Prozent der Güter in Deutschland werden auf der Straße transportiert, beim Personenverkehr dominiert das Auto mit noch höherer Quote. Damit ist klar, welche Priorität die Verkehrspolitiker in den vergangenen Jahren gesetzt haben und künftig wohl auch setzen werden - allen Forderungen nach Ausbau der Schienen- oder Wasserstraßennetze zum Trotz. Deshalb scheint eine Verbreiterung der A2 auf acht Spuren nur konsequent. Aber wäre sie auch sinnvoll? Fakt ist, dass die bestehende Infrastruktur verkommt. Bei Brücken, Straßen mehr...

  • Westfalen-Blatt: zur Diätenerhöhung Bielefeld (ots) - Wenn es um die Erhöhung ihrer Diäten geht, dann geben sich die Abgeordneten merkwürdig verdruckst. Gerade einmal elf Tage nach Vorlage der Pläne hat der Bundestag den doppelten Nachschlag durchgewinkt. Da passt es ins Bild, dass die nächste Erhöhung gleich auf Vorrat mitbeschlossen wurde. Dabei gibt es ja gute Gründe, die Abgeordneten so zu entlohnen, dass sie in ihren Entscheidungen wirklich unabhängig sind. Die finanzielle Gleichstellung mit Bundesrichtern erscheint angemessen. Warum dann so verschämt? Wohl deshalb, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Kostspielige Inklusion = Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Die Finanzierung der schulischen Inklusion ist das politische Thema Nummer eins in NRW. Kein Wunder, denn es geht um sehr viel Geld. Zunächst wollten SPD und Grüne den Kommunen überhaupt nichts geben, obwohl sie das Inklusionsgesetz beschlossen haben. Auf Druck der kommunalen Verbände hat sich das Land immerhin durchgerungen, pro Jahr 35 Millionen Euro zu zahlen. Ob diese Summe ausreicht, weiß derzeit niemand. Deswegen fordern die Kommunen vom Land eine Zusage, dass es zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls nachzahlen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Wir brauchen eine europäische Ukraine = Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Es fällt schwer, nach den Bildern von Toten auf dem Maidan in der Kiew-Krise etwas Positives zu entdecken. Doch der gestrige Tag gibt Hoffnung auf einen Ausweg. Und er gibt Hoffnung auf eine europäische Perspektive für die gebeutelte Ukraine. Angebracht ist zunächst ein Lob der sonst so gern gescholtenen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik. Angeführt von Frankreich, Polen und Deutschland - das Weimarer Dreieck lebt! - hat die EU entschlossen die ukrainischen Machthaber mit finanziell schmerzhaften Sanktionen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht