(Registrieren)

stern: Gamze Kubasik - Angehörige eines NSU-Opfer - ist von Merkel "sehr enttäuscht"

Geschrieben am 20-02-2014

Hamburg (ots) - Gamze Kubasik, die Tochter des türkischstämmigen
Kioskbesitzers Mehmet Kubasik, der am 4. April 2006 in Dortmund von
der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU)
erschossen wurde, ist von Bundeskanzlerin Angela Merkel enttäuscht.
In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern erinnert die
28-Jährige die Kanzlerin an das Versprechen, das sie ihr bei der
Trauerfeier für die zehn NSU-Opfer am 23. Februar 2012 in Berlin
gegeben hatte. Merkel hatte ihr damals "rückhaltlose Aufklärung"
zugesagt. Doch davon habe sie bisher noch nichts gespürt. Stattdessen
würden die Behörden "mit ihrer Heimlichtuerei" fortfahren. "Ich bin
sehr enttäuscht", sagt Gamze Kubasik dem stern. Sie hatte auf der
Trauerfeier eine bewegende Rede gehalten.

Zwei Jahre später hat Gamze Kubasik weiter viele drängende Fragen:
"Als Tochter habe ich das Recht, bis ins letzte Detail alles zu
erfahren. War mein Vater wirklich ein Zufallsopfer? Wie hat man ihn
ausgewählt? Wer war noch an dem Mord beteiligt?". In dem
stern-Gespräch weist sie darauf hin, dass sich an allen Tatorten
Hinweise auf lokale Helfer fanden. "Das NSU-Trio war 13 Jahre lang
untergetaucht, lebte in der ganzen Zeit aber nie wirklich
abgeschottet. Das hat auch der Untersuchungsausschuss des Bundestags
festgestellt."

Kubasik hatte gehofft, dass mit dem NSU-Prozess in München endlich
Gerechtigkeit einkehrt. "Es geht mir nicht um ein Urteil", sagt sie
und kritisiert, dass sie die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft
nicht überprüfen kann, da ihr Anwalt keine Akteneinsicht bekommt:
"Ich verlange nichts mehr als Transparenz. Genau das haben uns die
Kanzlerin und Bundespräsident Joachim Gauck versprochen." Für sie sei
es das zweite gebrochene deutsche Versprechen: "Als wir hier Asyl
bekamen, sagte man uns, dass wir hier sicher sein würden. Doch mein
Vater wurde nicht beschützt", so Kubasik zum stern.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.



Pressekontakt:
Pressekontakt: stern-Redakteure Lena Kampf oder Matthias Weber,
Telefon 040 / 3703 - 4409


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

512927

weitere Artikel:
  • Gefährliche Abgase bei handgeführten Geräten -------------------------------------------------------------- Hintergrundmaterial http://ots.de/W9D9d -------------------------------------------------------------- Berlin / Radolfzell (ots) - Deutsche Umwelthilfe misst deutlich erhöhte Schadstoffwerte bei Motorkettensägen und Freischneidern - Länder trotz Gesundheitsgefährdung weitgehend untätig Berlin/Radolfzell, 20.2.2014: Mobile, handgeführte Maschinen überschreiten vielfach die in Europa geltenden Grenzwerte für Schadstoffemissionen. Zu diesem Ergebnis mehr...

  • Rupprecht/Feist: Unsere Hochschulen sind internationale Spitze Berlin (ots) - Die Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Dorothea Rüland, hat am gestrigen Mittwoch im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung über die Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland berichtet. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter Thomas Feist: Albert Rupprecht: "Unsere Hochschulen sind attraktiv wie nie - in Forschung wie Lehre. mehr...

  • Welttag der Muttersprache: Zugewanderte Ärzte müssen gutes Deutsch können Erlangen (ots) - Zum morgigen Internationalen Tag der Muttersprache verlangt die DEUTSCHE SPRACHWELT, höhere Anforderungen an die Deutschkenntnisse zugewanderter Ärzte zu stellen. "Gebrochenes Deutsch gefährdet die Gesundheit. Die Patienten müssen den Arzt verstehen können", meint der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz. An die DEUTSCHE SPRACHWELT haben sich zahlreiche Bürger gewandt, die über schlechte Spracherfahrungen in Krankenhäusern klagen. Festzustellen ist: Die Zahl ausländischer Ärzte hat in Deutschland mehr...

  • Neue OZ: Nachricht zu Pferdefleisch Osnabrück (ots) - Pferdefleisch-Verdacht: 19 Tonnen gingen nach Deutschland Schlachterei aus Niederlanden belieferte drei Betriebe in NRW - Betriebserlaubnis entzogen Osnabrück.- Ein niederländisches Unternehmen, das im Verdacht steht, Rindprodukte mit Pferdefleisch vermengt zu haben, hat entsprechende Ware auch nach Deutschland geliefert. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf das Verbraucherschutzministerium in Berlin berichtet, hat die Schlachterei nach Kenntnis der Behörde 19 Tonnen fragliches mehr...

  • phoenix-Live: Aktuelles zu den Entwicklungen in der Ukraine und Bundestag - Freitag, 21. Februar 2014, 8.30 Uhr Bonn (ots) - Am Freitag, 21. Februar 2014, befasst sich phoenix bereits ab 8.30 Uhr mit den aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Ab 9.00 Uhr überträgt phoenix live aus dem Deutschen Bundestag. Thema ist unter anderem die Vorratsdatenspeicherung. Pressekontakt: phoenix-Kommunikation Pressestelle Telefon: 0228 / 9584 192 Fax: 0228 / 9584 198 presse@phoenix.de mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht