(Registrieren)

neues deutschland: Weniger Parolen

Geschrieben am 16-02-2014

Berlin (ots) - Wenn man Verhältnisse schon allein dadurch
verändern könnte, dass man stets einen Sackvoll Parolen dabei hat und
sich aus ihm möglichst lautstark bedient - die LINKE wäre politisch
sehr einflussreich. Sie ist dies in Wahrheit nicht, und das ist ein
Problem: Denn vieles, was dieser Partei für ein »anderes Europa«
vorschwebt, ist nicht nur bedenkenswert, sinnvoll, einleuchtend -
sondern im Licht sozialer und ökologischer Missstände dringend nötig.
Nur: Wie soll es der LINKEN gelingen, die Lücke zwischen realer
Eingriffsfähigkeit und parteipolitisch imprägnierter Rhetorik zu
schließen, die auf dem Parteitag dröhnte? Ja, man kann, man muss die
real existierende EU scharf kritisieren. Ja, man kann bei jeder
Gelegenheit soziale Bewegungen beschwören, zum Aufstehen mahnen und
hundertmal das Wort »müssen« in eine Rede stricken. Aber dadurch
allein ändert sich noch nichts. Es ist dies keineswegs nur das
Problem eines Flügels der LINKEN. Es ist dies ein Problem der ganzen
Partei. Mehr noch: Es wird ein Problem für jene Menschen, deren
beschämende Lebensrealität das beste Argument für radikale
Veränderung ist - die weit reichen, aber nah beginnen sollte. In
Hamburg spielte nur eine Nebenrolle, was nun wirklich in Europa und
wie veränderbar ist, welche Widersprüche dabei auszuhalten sind,
welche Bündnispartner welche Rolle spielen könnten und wo die Grenzen
für absehbare Kompromiss liegen müssten. Es ging zu wenig um Politik,
dafür aber viel um Parolen. Allein mit denen kann man Verhältnisse
nicht verändern.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

512194

weitere Artikel:
  • LVZ: Er kommt wieder - Blitz-Comeback für Friedrich möglich Leipzig (ots) - Bei seinem Rücktritt am Freitag hat Hans-Peter Friedrich gesagt: "Ich komme wieder". Nur drei Tage später könnte er wieder da sein - als CSU-Landesgruppenchef im Bundestag. Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Montagsausgabe). Aus der CSU-Spitze verlautete am Sonntagabend, dass Parteichef Horst Seehofer ein Blitz-Comeback für Friedrich plant. Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt könnte nach diesem Plan neue Agrarministerin werden. Friedrich würde Hasselfeldt nachfolgen. Er war bereits zwischen 2009 und 2011 mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Olympischen Winterspielen Bielefeld (ots) - Carina Vogt saß in der Hocke, die Ski noch an ihren Füßen. Ihre Teamkameradinnen eilten herbei, wollten sie umarmen. Im Stehen. Doch die neue Olympiasiegerin im Skispringen konnte und wollte sich nicht erheben. Sie war überwältigt von diesem Moment und tat das, was man Rotz und Wasser heulen nennt. Carina Vogt hatte ihn gespürt, den olympischen Geist. Es ist überhaupt erstaunlich viel gut gegangen bisher bei den Putin-Spielen. Beschwerden über die Unterbringung halten sich in Grenzen und wurden bis jetzt auch mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fall Edathy Bielefeld (ots) - So etwas bringt auch nur Horst Seehofer fertig: Am Freitag noch folgt er Kanzlerin Angela Merkel, als sie den Daumen über die politische Karriere von Hans-Peter Friedrich senkt, und tags darauf beim Parteitag in Bamberg feiert der CSU-Vorsitzende den zurückgetretenen Agrarminister als politischen Ehrenmann, der doch nur das Beste gewollt habe, als er SPD-Chef Sigmar Gabriel vor möglichen Ermittlungen gegen den aufstrebenden Abgeordneten Sebastian Edathy warnte. Für Seehofer und die CSU ist die Affäre ein rotes mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Fall Edathy und die Koalition Erster Knacks CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Ex-Innenminister Hans-Peter-Friedrich hatte es gut gemeint. Sagt er. Er habe mit seinen Infos über den Fall Edathy Schaden von der neuen Regierung abwenden wollen. Gut gemeint, ist aber nicht gut gemacht. Jetzt musste er als CSU-Minister zurücktreten, weil erstens ein SPD-Abgeordneter (Edathy) Mist gemacht hat und zweitens die Genossen untereinander getuschelt haben. Pech für Friedrich und die Große Koalition. Denn die startet nun unter ungünstigen Vorzeichen und Misstrauen ist gesät. Auch wenn SPD-Fraktionschef mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Europaparteitag der Linken in Hamburg Immer noch tief gespalten Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Klar, der Linken ging es schon mal schlechter als heute. Die beiden Vorsitzenden Bernd Riexinger und Katja Kipping pflegen eine angenehme Tonlage und einen verbindlichen Stil. Und in Hamburg haben sich beim Europa-Wahlprogramm als auch bei der Aufstellung der Kandidatenliste eher die Reformer als die Fundamentalisten durchgesetzt. Also alles in Butter bei den Dunkelroten und Rot-Rot-Grün in greifbarer Nähe? Nein, absolut nicht. Die Partei ist nach wie vor tief gespalten. Es gab harte Kämpfe mit den Fundamentalisten. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht