(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Luxemburg statt Karlsruhe - Kommentar von Klaus Gassner

Geschrieben am 07-02-2014

Karlsruhe (ots) - Es wäre wohl besser gewesen, das
Verfassungsgericht hätte die Klage gegen Mario Draghis
Euro-Rettungspolitik von Anfang an als unzulässig abgewiesen. Nicht
alles muss auf den juristischen Prüfstand, der Euro ist von der
Politik gewollt und die Euro-Rettung wurde von allen politischen
Instanzen abgesegnet. Daher kann der Wähler entscheiden, ob er das
Vorgehen für richtig und angemessen hält oder ob hier die Büchse der
Pandora geöffnet wurde. Die Wirtschaft selbst hat die Antwort auf
Draghis damals umstrittenen Vorstoß ohnehin schon lange gegeben, die
Medizin hat gewirkt, an den Finanzmärkten ist Ruhe eingekehrt. Nun
heiligt der Zweck nicht alle Mittel. Aber die Wirkungsmechanik von
währungspolitischen Instrumenten ist äußerst komplex, und es bedarf
schon sehr vieler Hypothesen, damit die vom Verfassungsgericht
beschriebene Umverteilungsgefahr zwischen den EU-Mitgliedsstaaten
real droht. Das fühlt man wohl auch in der Riege der
Verfassungshüter, die sich nicht auf ein Urteil einigen konnten. So
haben sie aus reiner Verlegenheit Rechtsgeschichte geschrieben:
Erstmals hat das höchste deutsche Gericht eine Angelegenheit zur
Klärung auf die europäische Ebene verschoben. Es wirkt fast
einfältig, dass die Karlsruher den Luxemburgern sehr genau
vorschreiben, wie ein Urteil aussehen müsste. Ob der EuGH dem nun
folgt oder nicht, was viel wahrscheinlicher ist: Der europäische
Einigungsprozess zeigt den Nationalstaaten mehr und mehr die Grenzen
auf.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

510858

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Hofreiter: Freihandels-Verhandlungen mit USA aussetzen Düsseldorf (ots) - Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat die EU aufgefordert, die Verhandlungen mit den USA über das transatlantische Freihandelsabkommen vorerst zu beenden. "Die EU sollte die Verhandlungen mit den USA über das Freihandelsabkommen aussetzen", sagte Hofreiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Sie laufen derzeit in die falsche Richtung - nämlich in Richtung weniger Verbraucherschutz und weniger Umweltschutz. Außerdem sind sie völlig intransparent", sagte mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Unter keinem guten Stern ADAC-Skandal weitet sich aus Cottbus (ots) - Der Skandal um den ADAC zieht immer größere Kreise. Ließ sich die Beschönigung der Teilnehmerzahlen bei der Wahl zum "Lieblingsauto der Deutschen" anfangs noch als verirrte Einzeltat eines übermotivierten Kommunikationschefs abtun, so erhärtet sich jetzt der Verdacht, dass auch das Ranking selbst ein Betrugsmanöver war. Es wurde nicht nur dreist frisiert, sondern auch noch kräftig manipuliert. Damit ist eine Dimension erreicht, in der nicht mehr nur ein Automobilclub im Zwielicht steht, sondern die gesamte deutsche mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Steine auf dem Weg Das transatlantische Verhältnis ist gestört Cottbus (ots) - Noch immer gibt es aus Europa stetige Treuebekenntnisse zur transatlantischen Freundschaft. Ganz besonders aus Deutschland, auch von der Kanzlerin. Doch gibt Washington die Liebesschwüre neuerdings nicht mehr gleichermaßen zurück, sondern antwortet mit: "Fuck the EU". Es ist wohl nicht so böse gemeint, wie es klingt. Ärger über irgendetwas, interner Klartext, den man auch schon bei deutschen Diplomaten hören konnte, etwa in der Irak-Debatte: "Sch.... Amerikaner". Trotzdem können beide Seiten aus der kleinen Affäre mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Christian Kerl kommentiert: Grüne unter Erfolgsdruck Gera (ots) - Die Bundestagswahl war eine Enttäuschung für die Grünen, die Folgen sind noch längst nicht verarbeitet: Der Generationswechsel an Spitze schwächt ihre Durchschlagskraft, die Rollenverteilung in der Bundestags-Opposition neben der lautstarken Linkspartei funktioniert noch nicht. Und nun ist auch die Hoffnung dahin, dass die Europawahl einen neuen Aufbruch markieren könnte - stattdessen stolpern die Grünen unglücklich der Abstimmung im Mai entgegen. Die desaströs schlechte Wahlbeteiligung bei der Vorwahl ihrer Spitzenkandidaten mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Mißfelder sieht Nuland-Äußerungen als einmaligen Ausrutscher, räumt aber Vertrauenskrise zwischen den USA und Europa ein Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Koordinator der Bundesregierung für die deutschen-amerikanischen Beziehungen, Philipp Mißfelder (CDU), hält die umstrittenen Äußerungen der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland für einen "einmaligen Ausrutscher". Mißfelder sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe): "Sie hat sich entschuldigt und damit ist das auch gut". In Washington sei Nuland eine derjenigen, die Europa mit am besten kennten und sich sehr für Europa einsetzten. Ihr Satz "Fuck the EU" wie auch die amerikakritischen Sätze mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht