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Frauenanteil in der Bewährungshilfe unter elf Prozent: Vermögens- und Eigentumsdelikte dominieren

Geschrieben am 07-02-2014

Stuttgart (ots) - In der Bewährungshilfe Baden-Württembergs werden
aktuell 20.073 Klienten betreut. Wie im Strafvollzug ist auch der
Frauenanteil in der Bewährungshilfe ausgesprochen gering: nur 10,95
Prozent der Klienten sind weiblich, d.h. die Latenz für Straf- und
Rückfälligkeit scheint bei Frauen weit weniger ausgeprägt als bei
Männern.

Straffälligkeit ist "männlich dominiert"

Laut statistischem Landesamt sind von 5.591 Inhaftierten in
Baden-Württemberg nur 5,25 Prozent, d.h. 294 Personen weiblich; auch
der Frauenanteil in der Bewährungshilfe liegt weit unter jenem der
Männer. Unter den 20.073 Bewährungshilfeklienten des Landes reduziert
sich der Frauenanteil auf 10,95 Prozent (ca. 2.200 Personen).
Grundsätzlich werden relativ mehr Frauen der Bewährungshilfe
unterstellt als es bei Männern der Fall ist, was auch erklärt, dass
ihr prozentualer Anteil in der Bewährungshilfe doppelt so hoch ist
wie im Strafvollzug.

Widerruf nur bei 12,44 Prozent der weiblichen
Bewährungshilfeklienten

Die Wahrscheinlichkeit, rückfällig zu werden, differiert erheblich
zwischen den Geschlechtern, wie die Anzahl widerrufener
Bewährungshilfeunterstellungen belegt. Im Jahr 2013 wurden von 9.682
beendigten Unterstellungen in Baden-Württemberg 1.792 aufgrund
erneuter Straffälligkeit oder gravierender Verstöße gegen Auflagen
und Weisungen des Gerichts durch Widerruf aufgehoben (Männer: 1.665
Widerrufe ≙ 19,28%; Frauen: 137 Widerrufe ≙ 12,44
Prozent).

Frauen begehen primär Eigentums- und Vermögensdelikte

Frauen neigen weit seltener zu Körperverletzung oder
Gewaltstraftaten als Männer: ca. 59 Prozent aller Klientinnen der
Bewährungshilfe Baden-Württembergs wurden infolge von Eigentums- und
Vermögensdelikten der Bewährungshilfe unterstellt. Exklusive einer
Ausnahme (Verstöße gegen das BtMG, 14,32 Prozent) bewegen sich alle
anderen Anlassdeliktkategorien im einstelligen Prozentbereich. Bei
männlichen Klienten hingegen sind es derzeit 28,58 Prozent, die
aufgrund eines Eigentums- und Vermögensdelikts der Bewährungshilfe
unterstellt sind.

"Pathologischer Diebstahl" - spezifisch weiblich?

Frauen, die persönliche Probleme und Enttäuschungen durch
Diebstahl oder Betrug kompensieren, wird in der NEUSTART Einrichtung
Stuttgart ein spezifisches Angebot unterbreitet: im Zweiwochenturnus
erhalten sie dort Gelegenheit, an einer Gesprächsgruppe
(FRAMED/Frauen mit EigentumsDelikten) teilzunehmen, die sich ihrer
Problematik widmet. Unter Anleitung einer professionellen
Bewährungshelferin werden sie darauf vorbereitet, sich für
Risikofaktoren und Situationen zu sensibilisieren, die ggf.
Rückfälligkeit verursachen. "FRAMED eröffnet unseren Klientinnen die
Chance - in geschütztem Rahmen - über ihr oft tabuisiertes Delikt und
dessen Folgen zu sprechen", so Nina Heller, die Leiterin von FRAMED.
"Stabilisierende Faktoren zu erarbeiten und zu stärken, zählt zu den
zentralen Aufgaben unserer Gruppe. Um die Wahrscheinlichkeit eines
Rückfalls zu minimieren, empfiehlt es sich auch, psychotherapeutische
Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Vermittlung an geeignete Therapeuten
hat damit besondere Bedeutung", resümiert Nina Heller die
wesentlichen Zielsetzungen ihrer Gruppe.



Pressekontakt:
Dr. Michael Haas
Pressesprecher

NEUSTART gemeinnützige GmbH
Rosenbergstraße 122, 70193 Stuttgart
Tel. 0711 627 69-411
Mobil 0157 76 21 35 58
Fax: 0711 627 69-433
michael.haas@neustart.org


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