(Registrieren)

NDR Info: Wesentlich mehr Rüstungsforschung in Niedersachsen als bislang bekannt

Geschrieben am 03-02-2014

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 03.02.2014 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Niedersächsische Hochschulen haben in den vergangenen Jahren
wesentlich mehr sicherheitstechnische und militärische
Forschungsprojekte durchgeführt als bislang bekannt. Das geht aus
einem Papier des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums hervor,
das dem Radiosender NDR Info vorliegt. Demnach flossen seit dem Jahr
2000 mehr als 25 Millionen Euro in so genannte Drittmittelprojekte
aus dem Bereich der Sicherheits- und Militärforschung. Insgesamt geht
es um mehr als 100 Aufträge. Betroffenen sind zehn Hochschulen,
darunter die Technische Universität Braunschweig, die
Leibniz-Universität Hannover und die Carl-von-Ossietzky-Universität
Oldenburg.

Viele der Projekte sind der Öffentlichkeit unbekannt. So auch
mehrere Aufträge des US-Verteidigungsministeriums. Demnach erhielt
die Technische Universität Braunschweig mehr als 100.000 Euro ,um
Gefechtsköpfe von Langstreckenraketen zu erforschen. In der Regel
sind diese Raketen nuklear bestückt. Weitere 40.000 Euro flossen in
ein Projekt zur angewandten Drohnen-Forschung. Den Unterlagen zufolge
erhielt auch die Universität Osnabrück Gelder des Pentagon.
Osnabrücker Wissenschaftler sollen dabei helfen, die
Wahrnehmungsfähigkeit von Soldaten zu bestimmen. In einer
Präsentation wird die unmittelbare Fokussierung auf "Soldaten im
Kampfeinsatz" hervorgehoben.

Bei zahlreichen anderen Projekten handelt es sich offenbar um
Grundlagenforschung und um Forschung aus dem Dual-Use-Bereich, deren
Ergebnisse sowohl zivil als auch militärisch nutzbar sind. So
untersuchten Wissenschaftler der Universität Hannover ein
Kamerasystem zur Erkennung "Personen-induzierter Gefahrensituationen"
und Mitarbeiter der TU Braunschweig eine Spezialantenne für einen
Rüstungskonzern. Mehrere Universitäten, darunter die Universitäten
Hannover, Göttingen sowie die Technische Universität Braunschweig,
forschen an Projekten, die als geheim eingestuft sind. Laut
Unterlagen haben diese einen Gesamtumfang von mehr als elf Millionen
Euro. Als Auftraggeber werden in dem Papier neben dem Pentagon und
dem Bundesverteidigungsministerium auch Rüstungsunternehmen wie
Rheinmetall W & M GmbH und die Airbus-Tochter Cassidian genannt.

Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić von den
Grünen will eine Transparenz-Offensive starten und hat
niedersächsische Hochschulen darauf verpflichtet, künftig offener mit
Drittmittelprojekten umzugehen. "Nur so kann eine gesellschaftliche
Debatte darüber entstehen, was an Hochschulen passiert", sagte
Heinen-Kljajić zu NDR Info. Die Liste der Forschungsaufträge ist
ab Montag, 3.Februar, ab 1.00 Uhr auf der Internetseite NDR.de/info
abrufbar.

Rückfragen an Benedikt Strunz, NDR Info Reporterpool, Tel.
040/4156-3920.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel.: 040/4156-2302

http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

509656

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus Wurden mehr Tötungsdelikte von Rechtsextremen begangen als bekannt? Halle (ots) - Halle - In Sachsen-Anhalt könnte die Zahl versuchter und vollendeter Tötungsdelikte mit rechtsextremistischem Hintergrund deutlich steigen: Das Landeskriminalamt hat auf Bitten des Bundeskriminalamtes Ende vergangenen Jahres 28 Fälle, bei denen die Täter bislang unbekannt sind, an das Gemeinsame Abwehrzentrum Rechtsextremismus/-terrorismus von Bund und Ländern zur Analyse übermittelt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe). Darunter befinden sich etwa ein versuchter Totschlag mehr...

  • Neue OZ: Gespräch mit Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks Osnabrück (ots) - Kinderhilfswerk: Familienförderung läuft in die falsche Richtung Kindergrundsicherung gefordert - Präsident Krüger kritisiert Vorteile für Eltern mit hohen Einkommen Osnabrück.- Das Deutsche Kinderhilfswerk hat sich dafür ausgesprochen, die Familienförderung vom Kopf auf die Füße zu stellen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) plädierte Präsident Thomas Krüger für die Einführung einer Kindergrundsicherung. Diese solle proportional zum Familieneinkommen gestaffelt werden. Nötig mehr...

  • WAZ: Gesetz über Sterbehilfe nicht mehr in diesem Jahr - Koalition will sich Zeit mit Debatte lassen - SPD warnt vor schnellen Festlegungen Berlin (ots) - Eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe wird später kommen als zunächst gedacht - mit einem Gesetz ist frühestens im Lauf des Jahres 2015 zu rechnen: Führende Koalitionspolitiker sind sich nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe) einig, dass der Bundestag in diesem Jahr zunächst eine breite Diskussion über die Sterbehilfe führen soll. Wie stark organisierte Selbsttötungshilfe eingeschränkt wird, gilt unter Fachleuten der Fraktionen als völlig offen, die Mehrheiten sind schwer mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Voigt gegen Rente mit 63 Weimar (ots) - Thüringens CDU-Generalsekretär Mario Voigt sieht weiteren Klärungsbedarf bei der von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgelegten Novelle zur Rente mit 63. "Im Moment sehe ich den Gesetzentwurf noch nicht als zustimmungsreif an, weil das Problem der Frühverrentungen nicht gebannt ist", sagte er im TLZ-Interview. Ein Problem sei, dass in dem Konzept fünf Jahre Arbeitslosigkeit einbezogen würden. "Das können wir weder für ältere Arbeitnehmer wollen, noch kann es sich der Wirtschaftsstandort leisten, mehr...

  • Rentenpaket teurer als angekündigt / Studie: Gesamtkosten könnten bis 2030 um weitere 73 Milliarden Euro steigen Berlin (ots) - Das Rentenpaket der Bundesregierung wird voraussichtlich 73 Milliarden Euro teurer, als von der Bundesarbeitsministerin bisher geschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Reinhold Schnabel von der Universität Duisburg-Essen. Er hat im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die bisherigen Kostenschätzungen der Bundesregierung überprüft und mit seinen eigenen Berechnungen verglichen. Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2030 wird das Rentenpaket 233 Mrd. Euro kosten, was einer Zusatzbelastung von 73 Mrd. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht