(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Syrien / Konflikte / Deutschland

Geschrieben am 09-01-2014

Osnabrück (ots) - Genauer hinsehen

Vordergründig wirkt der Vorgang trivial: Deutschland hat zugesagt,
sich an der Vernichtung syrischer Chemiewaffen zu beteiligen, und
stellt nun seine einzige dafür geeignete Anlage zur Verfügung. Da
nicht einmal Giftgas über Niedersachsens Schienen und Straßen rollen
wird, sondern lediglich ein Abfallprodukt aus dessen Zersetzung,
ließe sich die Sache sogar noch unaufgeregter abhaken.

Tatsächlich ist löblich, wie unbürokratisch sich die
Bundesregierung an der Vernichtung der Waffen beteiligt. Und doch hat
die Angelegenheit einen Beigeschmack, schließlich hatten deutsche
Firmen einst selbst Chemikalien nach Syrien geliefert, die zur
Herstellung von Giftgas genutzt werden konnten. Dass sie damit
letztlich den qualvollen Tod Hunderter Zivilisten, darunter etliche
Kinder, am 21. August 2013 befördert haben, ist eher fraglich. Ganz
ausschließen lässt es sich aber auch nicht.

Es überrascht also nicht, dass Außenminister Frank- Walter
Steinmeier und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den Blick
lieber auf die Zukunft richteten, indem sie die zaghafte Hoffnung
äußerten, die Vernichtung der Waffen trage zur Entschärfung des
Syrienkonflikts bei. Für die Zukunft sollte die Bundesrepublik sich
aber nicht darauf beschränken, wie bei einer Herstellerrücknahme die
Reste von Exporten zu entsorgen, sondern von vornherein bei der
Ausfuhrkontrolle genauer hinsehen.

Constantin Binder



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

505522

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: Bund und Land steckten eine Milliarde Euro in die Volkswerft Rostock (ots) - Schwerin - Die von Zerschlagung bedrohte Volkswerft in Stralsund entpuppt sich als Milliardengrab für Steuerzahler. Wie das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern unter Ressortchef Harry Glawe (CDU) der OSTSEE-ZEITUNG bestätigte, steckten Land und Bund seit 1990 über 950 Millionen Euro an Zuschüssen in Ausbau und Modernisierung des Schiffbauunternehmens. Das meiste Geld floss laut Ministerium vor dem Jahr 2000. Zusätzlich zu den Zuschüssen erhielt die Werft in der gemeinsamen Zeit mit der Peene-Werft in mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Vormund der Freiheit / Kommentar zur Bundestags-Fraktionsklausur der Grünen in Weimar Weimar (ots) - Dass die Grünen sich bei ihrer Fraktionsklausur dahingehend geäußert haben, die neue Stimme der Freiheit und der Bürgerrechte im Bundestag zu sein, klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Die Partei, die gerne mit dem erhobenen Zeigefinger auf uns zugekommen ist, um uns zu sagen, was wir alles falsch machen, muss dafür einen gewaltigen Wandel auf die Beine bekommen. Zu groß sind noch die Widersprüche in dem, was die Grünen wollen und was sie nicht wollen. Weg von der Atomkraft: ja. Das Grünen-Ziel schlechthin. mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Ein weiter Weg / Kommentar von Jens Pachmann zum Coming-out des einstigen deutschen Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzelsperger Weimar (ots) - Die internationalen Medien haben Thomas Hitzlsperger nach dessen Coming-out großen Respekt gezollt. Weltweit erntet der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler für seinen Schritt, seine Homosexualität öffentlich zu machen, positive Reaktionen. Doch das ist lediglich die eine Seite der Medaille. Denn im realen Fußballgeschäft ist es für noch aktive Kicker fast unmöglich, einen derartigen Schritt zu wagen. Noch längst ist kein Klima geschaffen, in dem Homosexualität im Fußball akzeptiert wäre - trotz aller Bekundungen mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Vorübergehend stürmisch - Leitartikel Ravensburg (ots) - Dieses Jahr ist alles etwas anders. Das gewöhnliche große Kräftemessen bei den Klausuren der Parteien zum Jahresauftakt paart sich mit den Anfängen der neuen Regierung in Berlin. CDU-Generalsekretär Peter Tauber vergleicht die Klausuren und starken Worte mit dem Wiegen vor dem Boxkampf. Kein Wunder also, dass es etwas holpert. Es gibt die ersten gegenseitigen Ordnungsrufe, die Sozialdemokraten sind wenig entzückt über die Mindestlohn-Ausnahmen, welche die CSU fordert. Die CDU ist mit SPD-Justizminister Heiko Maas mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Ein Schleudersitz Karlsruhe (ots) - Sie kamen und sie gingen. Sieben Verteidigungsminister hatte die Bundeswehr seit der Wiedervereinigung. Ursula von der Leyen, seit dem 17. Dezember die neue Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt, ist die achte Chefin seit 1990. Die durchschnittliche Amtszeit ist somit deutlich kürzer als eine Legislaturperiode, was viel über die Probleme und die speziellen Herausforderungen an der Spitze dieses sehr speziellen Ressorts aussagt, das so dringend Konstanz und Kontinuität bräuchte. Das Amt ist ein Schleudersitz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht