(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Banken sind zunehmend Manipulationsvorwürfen ausgesetzt = Von Lothar Leuschen

Geschrieben am 23-12-2013

Düsseldorf (ots) - Wer hätte je gedacht, dass ein demokratischer
Staat einmal auf den Wahlspruch eines ausgewiesenen Antidemokraten
zurückgreifen sollte? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - mit
dieser Maxime hat der sowjetische Führer Lenin alle Kräfte in seinem
Riesenreich in Schach gehalten. Das ist freilich nicht
uneingeschränkt nachahmenswert, aber im Falle der internationalen
Finanzwirtschaft kann ein wenig Lenin offensichtlich nicht schaden.
Wenn laut der staatlichen Aufsichtsbehörde Bafin immer mehr deutsche
Banken dem Vorwurf ausgesetzt werden, den Markt zu manipulieren, dann
ist mindestens Obacht geboten. Vor allem der Branchenprimus Deutsche
Bank macht spätestens seit der Kirch-Pleite regelmäßig mit negativen
Schlagzeilen Furore. Dass er auch an der Manipulation des Libor
beteiligt gewesen ist, des Zinssatzes also, zu dem Banken sich
weltweit gegenseitig Geld borgen, wundert schon niemanden mehr.

Darunter leidet aber eine ganze Branche. Mehr noch leiden jene,
die den Banken ihr Geld anvertrauen - in der Hoffnung, dass es
zumindest nicht an Wert verliert: Die Kleinanleger, die Wenigsparer
sowie jene, die vom Bankgeschäft nicht viel verstehen, fast jeder
also. Und die Banken selbst trifft es ebenso.

Deshalb helfen weder Generalverdacht gegen Institute noch
elektronische Handfesseln für deren Beschäftigte. Die einzige Chance,
Vertrauen wieder herzustellen, sind klare Regeln, ist Transparenz,
sind Produkte, die sowohl der Käufer als auch der Verkäufer
verstehen.

Die Globalisierung des Handels mit Aktien und Devisen hat Banken
in aller Welt gezwungen, sich selbst immer wieder neu zu erfinden.
Dabei scheint mit einigen auch in Deutschland zuweilen die Fantasie
durchgegangen zu sein. Es ist Aufgabe der Politik, Fantasten mit
Gesetzen wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Davor schreckte
die schwarz-gelbe Bundesregierung zurück. Die große Koalition aber
ist stark genug, es zum Wohle der Bürger, des Mittelstandes, der auf
die Hilfe der Geldinstitute angewiesen ist, und letztlich für die
Banken selbst mit der mächtigen Finanzwirtschaft aufzunehmen. Sie
sollte es tun, ehe Deutsche Bank und Co. ihren letzten Kredit bei den
Kunden verspielt haben



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

503942

weitere Artikel:
  • Thüringische Landeszeitung: Kommentar zu Papst Franziskus, Weihnachten Weimar (ots) - Die Menschen mögen ihn, seine Bescheidenheit, seine Herzlichkeit - innerhalb weniger Monate hat der Papst die Herzen der Menschen erobert - nicht nur die der Katholiken. Franziskus Superstar. Revolutionäres hat er gepredigt, seine Geißelung des Kapitalismus ist gnadenlos. Wenn er das, was er sagt, ernst meint, ist es nicht weniger als eine Revolution in der Kirche, die er vorhat. Die Kirche der Armen, die er predigt - sie passt zu dem Bild des hilflosen Kindes in der Krippe, das die Christen jedes Jahr zu Weihnachten mehr...

  • FZ: "Laissez-Faire tut gut" / Kommentar der "Fuldaer Zeitung" zu Schwarz-Grün in Hessen / Dienstagausgabe 24.12.2013 Fulda (ots) - Volker Bouffiers Unterschrift unter dem schwarz-grünen Koalitionsvertrag war breit. Sehr breit sogar. Und die ausladende Signatur des alten und vermutlich auch neuen Ministerpräsidenten zwang Bouffiers Koalitionspartner, den Grünen-Frontmann Tarek Al-Wazir, seinen Namen zweizeilig in eine Ecke unter den Vertrag zu quetschen. Ein Bild mit Symbolkraft? Durchaus. Denn die Möglichkeit, dass die Grünen im Bündnis mit der CDUan den Rand gedrängt oder gar zerrieben werden, ist wesentlich wahrscheinlicher als die häufig befürchtete mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Viel Vorschusslorbeer Von der Leyens Besuch in Afghanistan Cottbus (ots) - Ursula von der Leyen hat ein treffsicheres Gespür für die eigene Vermarktung. Während sich die Öffentlichkeit noch am Neuigkeitswert der ersten Verteidigungsministerin in der Geschichte des Landes abarbeitet, reiste die "Mutter der Kompanie" mit großem medialen Gefolge nach Afghanistan, um den dort stationierten deutschen Soldaten unmittelbar vor Weihnachten ihre Aufwartung zu machen. Fehlte eigentlich nur noch Johannes B. Kerner als persönlicher Betroffenheits-Befrager an ihrer Seite. Aber das wäre wohl des Guttenberg mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Seehofers Erbe Strategische Finessen Ralf Müller, München Bielefeld (ots) - Dass CSU-Chefs laut über ihre Nachfolge nachdenken, ist ein Novum. Keiner von ihnen seit und einschließlich Alfons Goppel räumte bislang freiwillig das Feld. Horst Seehofer spricht hingegen schon über einen Mitgliederentscheid zur Regelung seiner Nachfolge. Ob  ihm als erstem bayerischem Ministerpräsidenten ein geplanter ehrenvoller Abgang glückt? Einen Putsch hat er jedenfalls erschwert, indem er die Zahl seiner potenziellen Nachfolger vermehrt hat, vermutlich gezielt. Neben Markus Söder und Ilse Aigner kommt mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Weihnachten 2014 Bescheidenheit und Demut sind gefragt Carsten Heil Bielefeld (ots) - Zwei Eigenschaften geraten überraschend zu Weihnachten 2013 in den Mittelpunkt des Nachdenkens. Es ging in diesem Jahr nicht allein um Ichlinge und Egoismen, um Durchboxen und Rücksichtslosigkeit. Jedenfalls nicht nur. Bescheidenheit und Demut sind die Begriffe des Jahres. Wer weder das eine noch das andere übte, ging unter, wer sich zurückhielt, Armut und die Hinwendung zu den Armen der Welt nicht nur predigte, sondern auch versuchte zu üben, wurde plötzlich zum Helden. Und wer mit seinen Wünschen und Vorstellungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht