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Westfalenpost: Kommentar Westfalenpost zum Wulff-Prozess

Geschrieben am 19-12-2013

Hagen (ots) -

Christian Wulff, damals noch niedersächsischer
Ministerpräsident, erzählte gern, dass sein Kabinett die belegten
Brötchen bei den Sitzungen selbst zahle - aus dem privaten
Portemonnaie. Darin schwang ein bisschen Empörung mit, dass die
deutsche Beamtenordnung mit ihren Spitzenkräften so kleinlich
verfahre. Und die Missgunst, dass die Reichen und Schönen sich um
solche Kleinigkeiten gar nicht scheren müssen.

Wulff betrat
dann - mit neuer Ehefrau - das Parkett der Stars und Sternchen. Das
erwies sich als zu glatt für ihn, denn ein Bürgerpräsident gehört
zwar in die erste Reihe, aber nicht bei jeder Art von Veranstaltung.
Den politischen Preis für dieses mangelnde Fingerspitzengefühl,
seinen Drang zum Boulevard und zum glamourösen Leben hat Wulff mit
seinem Rücktritt bezahlt. Der persönliche Preis war mit dem Scheitern
seiner zweiten Ehe und dem Verlust an Reputation überhoch. Nun
erweist sich der juristische Preis der Vorgänge als eine
Erbse.

Darin liegt viel Tragik. Nach einer schweren
Kindheit und Jugend hat Christian Wulff es bis nach ganz oben
geschafft. Solche Biografien mögen nicht in jedem Fall sympathisch
sein, aber sie sind beeindruckend. Wulffs Scheitern zeigt aber auch,
dass die Luft ganz oben dünn ist. Der Anschein von Gefallsucht hat
diese Karriere zerstört. Nun sollte die arme Seele Ruhe finden.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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