(Registrieren)

Neue OZ: Nachricht zu Nachricht zu NPD-Verbotsantrag

Geschrieben am 02-12-2013

Osnabrück (ots) - Länder: NPD will Ausländer deportieren

Erste Details aus Verbotsantrag - "Mit den Lehren des historischen
deutschen Nationalsozialismus identisch"

Osnabrück.- Die Länder werfen der NPD in ihrem Verbotsantrag das
Ziel vor, Ausländer und Migranten aus Deutschland gewaltsam
deportieren zu wollen. Das geht aus einem Bericht der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Montag) hervor, der der Antrag vorliegt.
Demnach verbinde die Partei die politische Absicht, deutsche
Staatsbürger, die ihren Kriterien des Deutschtums nicht entsprechen -
also namentlich eingebürgerte deutsche Staatsbürger mit
Migrationshintergrund - "ihrer Staatsbürgerschaft zu entkleiden, um
sie anschließend gewaltsam aus dem Geltungsbereich des Grundgesetzes
zu entfernen, also zu deportieren".

Ferner betont der Bundesrat als Antragsteller, Ideologie und
Programm der rechtsextremistischen Partei seien über "weite Strecken
mit den Lehren des historischen deutschen Nationalsozialismus
identisch". Die NPD verfolge eine "rassistisch-biologistische"
Konzeption, die der Menschenwürdegarantie zuwiderlaufe. Die
Konsequenzen des propagierten Volksbegriffs seien "weitreichend".

Die Länder führen weiter aus, dass sich der Mitgliederkern der NPD
stabilisiert habe. Bundesweit operiere sie zudem als "Anlauf- und
Verbindungsstelle rechtsextremistischer Organisationen, mit denen sie
vielfach personell und sachlich verbunden ist". Die Zahl der
NPD-Mitglieder wird mit 5744 (Stand 2011) angegeben.

Neben der "völkischen Welt- und Rechtsanschauung der NPD" sehen
die Antragsteller weitere Verstöße gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung. Dazu zählen sie "die
Ablehnung des auf dem Demokratieprinzip beruhenden parlamentarischen
Regierungssystems, die Relativierung nationalsozialistischen Unrechts
und die Relativierung des staatlichen Gewaltmonopols".

Im Verbotsverfahren soll nachgewiesen werden, "dass die
Antragsgegnerin ihr Ziel einer Abschaffung der Ordnung im gesamten
Bundesgebiet verfolgt und mit Hilfe der Gesamtorganisation auf
lokaler Ebene bereits Beeinträchtigungen dieser Ordnung erreicht
hat".

Zur Begründung ihrer Verbotsforderung führen die Länder in ihrem
268 Seiten langen Antrag insgesamt 303 Belege an. Das Verfahren
stützt sich maßgeblich auf allgemein zugängliche Quellen, darunter
Publikationen der NPD, Gerichtsurteile sowie Filme und Berichte im
Internet. In allen Fällen geht es um die Zeit seit dem 1. Januar
2008.

Prozessbevollmächtigte sind die Berliner Rechtsprofessoren
Christoph Möllers und Christian Waldhoff. Der Vorsitzende der
Innenministerkonferenz der Länder, Niedersachsens Ressortchef Boris
Pistorius (SPD), hatte sich vorige Woche gegenüber der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" zuversichtlich gezeigt: "Unser Material ist gut,
und die Begründung ist es auch." Allerdings warnte er davor, über
einen Ausgang des Verfahrens zu spekulieren. Der Respekt vor dem
Bundesverfassungsgericht gebiete Zurückhaltung. Ferner gebe es keine
belastbaren Erfahrungen mit Parteiverboten in der Bundesrepublik.

Der Bundesrat will den Verbotsantrag in dieser Woche beim
Bundesverfassungsgericht einreichen. Bundestag und Bundesregierung
hatten eine Beteiligung abgelehnt.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

500033

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Gespräch mit Michael Neumann, Hamburgs Innensenator Osnabrück (ots) - Hamburg wird Facebook-Fahndung auf Innenministerkonferenz empfehlen Innensenator Neumann: "Kommen um soziale Netzwerke nicht länger herum" - Osnabrück.- Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) will seinen Kollegen bei der anstehenden Innenministerkonferenz in Osnabrück empfehlen, den Weg für die Facebook-Fahndung freizumachen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) erklärte Neumann, eine Fahndung der Polizei müsse möglichst viele Menschen erreichen. "Da kommen wir um soziale mehr...

  • Die Sozialdemokratie befindet sich wirtschaftspolitisch auf einem Irrweg - Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Berlin (ots) - "Die Sozialdemokraten haben noch einen langen Weg vor sich, wenn sie der angestrebten Regierungsverantwortung für das wirtschaftliche Herz Europas gerecht werden wollen. Die Zustimmung zum Koalitionsvertrag von der Einschätzung der Gewerkschaften 'es sei genug' abhängig zu machen, ist ein gefährlicher Irrweg", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Die in der Bild am Sonntag geäußerte Forderung des SPD-Vorsitzenden, 'die Politik müsse die Wirtschaft bändigen', verdeutliche eine mehr...

  • Monitoring-Stelle fordert Auflösung der "Sonderwelten" für Menschen mit Behinderungen / Zum 3. Dezember: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen Berlin (ots) - Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen forderte die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention die neue Bundesregierung auf, die geplante Reform des Teilhaberechtes strikt an der Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen auszurichten. Sie begrüßte zugleich, dass der selbstbestimmten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und der Abkehr vom Fürsorgerecht im Koalitionsvertrag ein hoher Stellenwert eingeräumt worden sei. "Jetzt müssen auch Taten folgen. Das neue Teilhaberecht mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: SPD bedauert Verzicht auf Klage gegen NPD im Koalitionsvertrag - Hartmann hält weitere Gespräche im Bundestag noch für sinnvoll Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, hat es bedauert, dass auch die neue Bundesregierung aus Union und SPD dem NPD-Verbotsantrag des Bundesrates nicht beitreten will. Die SPD habe dies in den Koalitionsverhandlungen gefordert, sich jedoch nicht durchsetzen können. "Ich fände es nach wie vor gut, wenn wir uns gegen die NPD breit aufstellen würden und nicht nur den Bundesrat klagen lassen", sagte Hartmann der "Saarbrücker Zeitung"(Dienstagausgabe). "Die Einheit der mehr...

  • BLÄK: Tarifpluralität beibehalten München (ots) - Die Pläne der schwarz-roten Koalition in Berlin, an den bundesweit rund 2.000 Kliniken - in Bayern rund 400 - künftig nur noch einen Tarifvertrag pro Klinik gelten zu lassen, hat der Vorstand der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) am vergangenen Samstag kritisiert. Eine solche sogenannte Tarifeinheit mindere die Attraktivität des ärztlichen Berufs und trage zu einer Verschärfung der Nachwuchsprobleme in der ärztlichen Patientenversorgung bei. Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern müssten selbst entscheiden können, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht