Das Kundenerlebnis macht den Unterschied / Studie von Oliver Wyman zu Fahrzeuginnovationen (FOTO)
Geschrieben am 29-11-2013 |   
 
 München (ots) - 
 
   - Innovationskraft der Automobilindustrie ist ungebrochen 
   - Kunden messen kostengünstiger Fahrzeugnutzung und Sicherheit  
     nach wie vor größte Bedeutung bei 
   - Autoexperten erwarten nachhaltigen Wandel weg von stetigen  
     Technikinnovationen hin zum ganzheitlichen Kundenerlebnis 
   - Stressfreies Fahren, Komfort über die Fahrzeugnutzung hinaus,  
     Vereinfachung und "No-Frill-Pricing" werden zu wichtigen  
     Differenzierungsfaktoren 
 
   Seit jeher zählt die Automobilindustrie zu den  
innovationsstärksten Branchen. Doch das technisch Machbare allein ist 
nicht länger Garant für Markterfolg. Mit immer neuen Innovationen in  
allen Bereichen des Fahrzeugs steigt nicht nur die Komplexität,  
sondern auch der Preis. Schon heute können die meisten Kunden mit den 
zahlreichen Modellreihen und technischen Features kaum noch umgehen  
und sind immer weniger bereit, für ungenutzte Funktionalitäten zu  
bezahlen. Stattdessen messen sie klassischen Themen wie  
kostengünstiger Fahrzeugnutzung und Sicherheit nach wie vor größte  
Bedeutung bei. Automobilexperten erwarten jedoch einen  
Paradigmenwechsel hin zu einem ganzheitlichen Kundenerlebnis. OEMs  
sind demnach mehr denn je gefordert, den Kundennutzen schon in der  
Forschungs- und Entwicklungsphase zu berücksichtigen. Es gilt,  
Überschaubarkeit und einfache Handhabung von Fahrzeugfunktionen über  
technische Neuerungen zu stellen und das Pricing konsequent an die  
Bedürfnisse ihrer Klientel anzupassen. Den großen Unterschied wird  
jedoch der Kundennutzen machen. Wem es gelingt, ein allumfassendes  
Kundenerlebnis zu schaffen und zu vermarkten, hat in Zukunft einen  
klaren Wettbewerbsvorteil. Dies sind Ergebnisse der Oliver  
Wyman-Studie "Fahrzeuginnovation: Vorfahrt für das Kundenerlebnis". 
 
   Weltweit sind Automobilhersteller unvermindert innovativ. Dies  
zeigen nicht zuletzt die jährlichen Aufwendungen für Forschung und  
Entwicklung. Laut Schätzungen von Oliver Wyman beliefen sich diese  
2012 in der Automobilindustrie auf mehr als 100 Milliarden Euro. Dies 
entspricht nahezu dem Bruttoinlandsprodukt von Ungarn. Zu den  
Gesamtkosten der OEMs steuert der F&E-Bereich heute durchschnittlich  
vier bis fünf Prozent bei. In den kommenden Jahren wird dieser Anteil 
weiter steigen. 
 
   Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass sich technische  
Innovationskraft allein in Zukunft für OEMs immer weniger auszahlt.  
Der Grund: Immer komplexere technische Neuerungen und steigende  
Funktionalität im Auto stoßen bei Kunden kaum noch auf Gegenliebe.  
Die Fahrzeuge werden immer teurer, die Bandbreite an Produkten und  
Features ist kaum mehr zu überblicken und Zusatzoptionen werden  
oftmals als überflüssig empfunden. Sie bleiben meist ungenutzt,  
müssen aber vor allem bei Premiumfahrzeugen bezahlt werden. Darüber  
hinaus ist die Fülle von Modellvarianten mit unterschiedlichster  
Ausstattung kaum noch überschaubar. Die Konfiguration eines Autos ist 
längst eine Wissenschaft für sich. 
 
   Paradigmenwechsel steht bevor  
 
   Die aktuelle Oliver Wyman-Studie zeigt, dass Kunden über alle  
Fahrzeugsegmente hinweg in puncto Innovationen den klassischen Themen 
Kraftstoffeffizienz und Sicherheit nach wie vor größte Bedeutung  
beimessen - dies jedoch nicht aus ökologischen Gründen, sondern  
vielmehr vor dem Hintergrund der Kosten. So hat für nahezu alle der  
rund 2.000 befragten Autonutzer in den etablierten Automobilmärkten  
Europa, USA und Japan/Südkorea eine kostengünstige Fahrzeugnutzung  
oberste Priorität. Neben dem Kostenaspekt sind für mehr als 60  
Prozent Sicherheitsfunktionen wie automatische Gefahrenmeldung oder  
Bremsassistenten zur Vermeidung von Unfällen wichtig. 
 
   Im Gegensatz zur Kundenbefragung spielen diese Themen aus Sicht  
der befragten OEMs, Automobilzulieferer und Mobility Provider zwar  
eine wichtige Rolle, sind aber in Zukunft Hygienefaktoren, sprich:  
absolutes Muss ohne Differenzierungsmöglichkeit. Dafür sehen mehr als 
80 Prozent der befragten Automobilexperten die Notwendigkeit, sich  
bei Fahrzeuginnovationen künftig verstärkt auf das umfassende  
Kundenerlebnis zu fokussieren. "Die Autobauer erleben den gleichen  
Paradigmenwechsel wie die Handyhersteller Mitte der letzten Dekade",  
erklärt Juergen Reiner, Partner bei Oliver Wyman. "Immer  
kompliziertere und technisch anspruchsvollere Produkte drängten auf  
den Markt. Doch das Smartphone mit seinem Fokus auf Kundenerlebnis  
statt technischer Versiertheit veränderte den Mobilfunkmarkt  
grundlegend. Auch in der Automobilindustrie muss künftig die  
Faszination des technisch Machbaren klar zugunsten von Kundennutzen  
und Kundenerlebnis weichen." 
 
   Neue Trends für mehr Kundennutzen  
 
   Entsprechend wird Fahrzeuginnovation in den kommenden Jahren ganz  
im Zeichen von vier globalen Trends stehen, die die Kundenbedürfnisse 
schon in der Forschungs- und Entwicklungsphase verstärkt in den  
Vordergrund rücken und dem Nutzer ein Gesamterlebnis bescheren, das  
über das alleinige Fahrerlebnis hinausgeht. Zu diesen Trends zählt  
zunächst stressfreies und entspanntes Fahren durch Schaffung eines  
angenehmen Fahrerlebnisses für alle Fahrzeuginsassen. Darüber hinaus  
gewinnen Features und Services an Bedeutung, die das Auto intermodal  
in den Alltag der Nutzer einbetten und über die reine Fahrzeugnutzung 
hinausgehen. Hinzu kommt die nachhaltige Reduzierung von Komplexität, 
die von den Modellangeboten über die Konfigurationstools bis hin zur  
Installation und Anwendung der Features reicht. Und schließlich  
gewinnt "No-Frill-Pricing" an Bedeutung. Der Kunde erhält ein  
hochwertiges Fahrzeug mit für ihn wichtiger und nützlicher  
Funktionalität zu einem entsprechenden Preis. 
 
   Differenzierungsmöglichkeiten ausloten  
 
   Die große Herausforderung für alle OEMs rund um die neuen Trends  
heißt Differenzierung. "Dabei geht es zunächst einmal um  
Schnelligkeit", betont Kirsten Patzki, Beraterin bei Oliver Wyman und 
Leiterin der Studie. "Gerade die Volumenhersteller haben hohen  
Handlungsdruck durch eine steigende Anzahl von Modellvarianten mit  
jeweils kleineren Absatzvolumina bei gleichzeitig gestiegenen Kosten. 
Sie müssen die Trends rasch aufgreifen und umsetzen, um sich ihre  
Position am Markt nachhaltig zu sichern." 
 
   Für alle Automobilhersteller gilt es, ihre Kunden noch besser  
kennenzulernen und ihr Differenzierungsspektrum innerhalb der  
Kategorien Komfort, Infotainment, Sicherheit und Effizienz  
auszuloten. Um technische Neuerungen punktgenauer auf die Bedürfnisse 
ihrer Klientel auszurichten, müssen diese aus dem Blickwinkel der  
Kunden überdacht, simpler oder komplett neu gestaltet werden.  
Entsprechend bieten künftig nicht die Innovationen an sich die Chance 
zur Differenzierung. Zum Erfolgsfaktor wird vielmehr ihre  
individuelle Bündelung zu einem einzigartigen Kundenerlebnis mit  
einfacher Handhabung. Durch die Möglichkeit, die Innovationen  
flexibel mit den einzelnen Fahrzeugmodellen zu kombinieren, wird  
Nutzen für jeden einzelnen Kunden geschaffen - vom designverliebten  
Familienvater bis hin zum sicherheitsorientierten Technikfreund. 
 
   Kunden begeistern und an sich binden  
 
   Eine weitere Kunst besteht darin, den gesamten Verkaufsprozess  
kundennaher zu gestalten. Stand in der Vergangenheit die  
Personalisierung im Vordergrund, muss der Schwerpunkt künftig auf  
einer emotionaleren Ansprache des Kunden liegen. Zwar machen die OEMs 
mit ihren Werbespots einen guten Job, doch die Wirkung des  
vermittelten Kundenerlebnisses verpufft spätestens im Autohaus. Das  
Verkaufsgespräch erfolgt mithilfe nüchterner Listen, die einzelnen  
Features sind nicht greifbar, lassen sich oft nicht ausprobieren. 
 
   Wichtiger Erfolgsfaktor der Zukunft ist, das Kundenerlebnis der  
Fahrzeuge allumfassend zu vermarkten. Dies beginnt in dem Moment, da  
der Kunde sich mit der Anschaffung eines neuen Autos befasst, setzt  
sich im Verkaufsprozess fort und geht schließlich bis hin zur  
tatsächlichen Nutzung der Fahrzeugfunktionalität. "Die OEMs haben es  
selbst in der Hand, den Kunden mit einem exzellenten Erlebnis aus  
Fahrzeug, Funktionen und Lebensgefühl zu begeistern", so Reiner.  
"Lohn der Mühen sind zufriedene und loyale Kunden. Autobauer mit  
einem erstklassigen Kundenerlebnis haben demzufolge einen klaren  
Wettbewerbsvorteil." 
 
   Über die Oliver Wyman-Studie "Fahrzeuginnovation: Vorfahrt für das 
Kundenerlebnis" 
 
   Für die Studie wurden zwischen April und Juli 2013 rund 2.000  
Autonutzer in den Automobilmärkten Europa, USA und Japan/Südkorea  
befragt. Darüber hinaus wurden über 20 Experteninterviews mit  
Entscheidungsträgern wichtiger OEMs, Zulieferer und  
Mobilitätsanbieter geführt. Die Kernergebnisse: Während Kunden mit  
einer evolutionären Weiterentwicklung bestehender Features rechnen,  
erwarten Autoexperten einen Paradigmenwechsel. Sie erkennen vier  
große Trends rund um das Kundenerlebnis: 
 
1. Stressminderung, Entspannung und Gesundheit:  
Stressfreies Fahren mit Fokus auf ein angenehmes Fahrerlebnis für  
alle Fahrzeuginsassen.  
 
2. Komfort über die Fahrzeugnutzung hinaus:  
Features und Services, die das Auto intermodal in den Alltag der  
Nutzer einbetten.  
 
3. Komplexitätsabbau:  
Umfassende Vereinfachung von der Angebotsstruktur bis hin zur  
benutzerfreundlichen Bedienbarkeit.  
 
4. "No-Frill-Pricing":  
Wettbewerbsfähige Fahrzeugpreisgebung mit auf die Kundengruppe  
zugeschnittener Kombination an Funktionen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Maike Wiehmeier 
Corporate Communications 
Oliver Wyman 
Marstallstraße 11 
80539 München 
Tel.: 089 939 49 464 
Fax: 089 939 49 511 
maike.wiehmeier@oliverwyman.com 
www.oliverwyman.de
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