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Westdeutsche Zeitung: Radschnellwege in NRW = von Madeleine Gullert

Geschrieben am 20-11-2013

Düsseldorf (ots) - Wer kann etwas gegen Fahrradschnellwege haben?
Zunächst einmal niemand, denn es ist gut und richtig, die Mobilität
mit dem Fahrrad zu fördern. Je mehr Radler unterwegs sind, umso mehr
profitiert die Umwelt. Dass Nordrhein-Westfalen noch nicht die
Niederlande sind, erlebt jeder Radler regelmäßig, wenn er von einem
rechtsabbiegenden Auto beinahe über den Haufen gefahren wird.
Schnellstraßen, auf denen mehrere Fahrradfahrer nebeneinander radeln
können, sind deshalb zu begrüßen. Außerdem würden von den neuen
Fahrradschnellwegen nicht nur Pendler, sondern auch Freizeitsportler
angesprochen. Das wäre ein Gewinn für die Region.

Dass aber Massen an Pendlern das Auto stehenlassen und sich
täglich aufs Rad schwingen, ist zu bezweifeln. Pendler, die fünf oder
zehn, maximal 15 Kilometer fahren müssen, könnten es erwägen. Aber
kaum ein Pendler, der pro Strecke 30 oder gar 50 Kilometer zu
bewältigen hat, wird aufs Rad umsteigen. Wer von Düsseldorf nach
Köln, Bonn, Wuppertal oder Solingen fährt, dem helfen Radschnellwege
deshalb leider wenig. Auch sind - zumindest heute - Pedelecs und
E-Bikes, die der Verkehrsminister lobt, noch lange nicht so weit
verbreitet, dass jeder Mensch eins im Keller stehen hat. Das mag in
Zukunft anders aussehen. Dafür möchte sich NRW gut aufstellen. Das
ist auch richtig so. Falsch ist es aber, die Finanzierung der nun
geplanten Radschnellwege nicht zu klären oder nicht zu kommunizieren
- in Anbetracht der schlechten finanziellen Lage des Landes.

Geld muss vielmehr in Bahnverbindungen gesteckt werden. Nur so
kann man Pendler von den Autobahnen holen. Volle Züge und
Verspätungen - aber vor allem schlechte Taktungen und Verbindungen
verleiten nicht zum Bahnfahren. Worauf Pendler in NRW tatsächlich
warten, ist der Rhein-Ruhr-Express (RRX). Er soll im
Viertelstundentakt Dortmund über Duisburg und Düsseldorf mit Köln
verbinden. Geplant ist das seit 2005, manch ein Pendler wird schon in
Rente sein, wenn die Züge vielleicht ab 2018 endlich rollen. Beim RRX
hat es Versäumnisse gegeben. Die Landesregierungen haben in punkto
Finanzierung jahrelang zu wenig Druck gemacht. Jetzt darf nichts mehr
schiefgehen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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