Wie der Staat an der Strompreisschraube dreht / Steuer- und Abgabenanteil steigt immer weiter / Anbieterwechsel kann Preisanstieg dämpfen
Geschrieben am 18-11-2013 |   
 
 Walluf (ots) - Steuern und Abgaben machen inzwischen deutlich mehr 
als die Hälfte des Strompreises aus. Rechnet man die staatlich  
regulierten Entgelte für die Netzbetreiber hinzu, dann bestimmt der  
Staat mittlerweile fast vier Fünftel des Strompreises. Es gilt als  
sicher, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren weiter steigen  
wird - die Energiewende fordert ihren Preis. Für Stromkunden gibt es  
nur eine Möglichkeit, die Preisschraube aufzuhalten: Sie sollten zu  
günstigeren Anbietern wechseln, die ihre Preiskalkulation offenlegen. 
 
   Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich Ihre Stromrechnung des  
laufenden Jahres vor und teilen Sie diese in 365 Tage auf. In den  
ersten 204 Tagen des Jahres, bis zum 23. Juli, haben Sie nur für die  
Steuern und Abgaben bezahlt. Das entspricht 56 Prozent des  
Gesamtbetrags. 
 
   Weitere 84 Tage (23 Prozent der Gesamtrechnung) sind für die  
staatlich regulierten Netzentgelte nötig, die der Stromanbieter an  
die Betreiber der Stromnetze zu entrichten hat. Der fiktive Stichtag  
hierfür ist der 15. Oktober. Erst von diesem Datum an bezahlt der  
Kunde tatsächlich für den Strom und dessen Vertrieb. Damit macht die  
Energie nur 21 Prozent an der Gesamtrechnung aus, oder 77 Tage eines  
Jahres. 
 
   EEG, KWK und NEV - Sonderabgaben tragen viele Namen 
 
   Die im Strompreis enthaltenen Steuern und Abgaben tragen viele  
Namen: Mehrwertsteuer und Stromsteuer dürften jedem einigermaßen  
geläufig sein. Hinzu kommen die Konzessionsabgabe, EEG-Umlage,  
KWK-Aufschlag, Umlage nach Paragraf 19 NEV und die so genannte  
Offshore-Haftungsumlage. 
 
   "Nach der Atomkatastrophe von Fukushima wollte eine große Mehrheit 
der Deutschen die Energiewende. Mit den zahlreichen Sonderabgaben  
legt der Staat letztlich die Mehrkosten der Energiewende auf den  
Verbraucher um", erläutert Jozua Knol, Geschäftsführer des  
Stromanbieters Gazprom Energy aus dem hessischen Walluf. "Auch wenn  
es niemand gerne laut sagt: Die Umstellung von Atomkraft und fossilen 
Brennstoffen auf regenerative Energien wie Wind und Sonne kostet die  
Verbraucher - Haushalte wie Unternehmen - viele Milliarden Euro." 
 
   Und die staatlichen Abgaben steigen immer weiter: So erhöht sich  
die Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien im kommenden Jahr  
um 0,963 Cent auf 6,240 Cent je Kilowattstunde. Diese so genannte  
EEG-Umlage zahlen fast alle Stromkunden, Ausnahmen gibt es lediglich  
für Großverbraucher in der Industrie. Privathaushalte mit einem  
durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr  
müssen aufgrund der Anhebung der EEG-Umlage etwa 3,30 Euro pro Monat  
mehr bezahlen als bislang. Für gewerbliche Stromkunden fällt die  
Kostensteigerung je nach Verbrauch deutlich stärker aus. 
 
   Auch die anderen Umlagen werden in der Regel jährlich vom  
Gesetzgeber angepasst. "Der Steuer- und Abgabenanteil wird  
voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter steigen", ist sich  
Jozua Knol von Gazprom Energy sicher. "Aus heutiger Sicht muss man  
davon ausgehen, dass sich die Preisschraube weiter drehen wird, ohne  
dass wir als Stromanbieter das beeinflussen können." 
 
   Bedeutet das für die Verbraucher, dass sie den drohenden weiteren  
Preisanstieg tatenlos hinnehmen müssen? Diese Frage beantwortet Knol  
mit einem klaren Nein: "Der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter  
kann privaten Haushalten mehrere hundert Euro Ersparnis im Jahr  
bringen - gewerbliche Stromabnehmer mit höherem Verbrauch sparen  
entsprechend mehr." Mit einem Anbieterwechsel lasse sich der  
staatlich verordnete Preisanstieg zwar nicht umdrehen, aber zumindest 
deutlich dämpfen, versichert der Gazprom-Energy-Chef. 
 
   Vorsicht bei Vorauskasse-Angeboten 
 
   Insbesondere lohne sich ein Wechsel, wenn man den  
Grundversorgertarif in Anspruch nimmt, so Knol. "Dieser Tarif ist  
fast immer der teuerste, hat aber zugleich kurze Kündigungsfristen."  
Wechselwillige sollten darauf achten, dass der neue Versorger die  
Zusammensetzung seiner Preise offenlegt. Angesichts der komplizierten 
Preisstruktur sei Transparenz ein "absolutes Muss". 
 
   Zu warnen sei allerdings vor so genannten Prepaid-Tarifen, bei  
denen der Stromkunde im Voraus eine bestimmte Strommenge zu festen  
Preisen kauft. "Vorauskasse bedeutet, dass der Stromkunde bei einer  
möglichen Insolvenz des Anbieters das volle Risiko trägt", erläutert  
Knol. Deshalb sei dieses Geschäftsmodell "nicht seriös". 
 
   Mehr Informationen und Tarifrechner unter: 
 
   www.gazprom-energy.de 
 
   Kostenfreie Hotline für Geschäftskunden: 0800 - 5 12 22 22 
 
   Für Privatkunden: 0800 - 7 37 76 66 
 
 
 
Pressekontakt: 
Ralf Geissler 
Perfect Game Communications 
Tel.: +49 89 30 90 52 95 20 
Mobil: +49 170 904 30 50 
E-Mail: rg@perfect-game.de
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