Biokraftstoffpolitik der EU - Defizite in der bisherigen "iLUC"-Forschung
Geschrieben am 18-11-2013 |   
 
 Berlin (ots) - 
 
   Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) hat  
eine vergleichende Analyse und Bewertung der für den  
EU-Kommissionsvorschlag zu Biokraftstoffen maßgeblichen Studien durch 
Experten angeregt.  
 
   Anlass gaben die bisherigen Ergebnisse der "iLUC"-Forschung über  
indirekte Landnutzungsänderungen, die außerordentlich streuen und nur 
teilweise transparent sind.  
 
   Wegen des Regelungsvorschlags zu sogenannten indirekten  
Landnutzungsänderungen ist der von der EU-Kommission im vergangenen  
Jahr vorgelegte Entwurf verstärkt in die wissenschaftliche Diskussion 
geraten. Zwar hat es auch das Europäische Parlament kürzlich in  
erster Lesung wegen fehlender wissenschaftlicher Grundlage abgelehnt, 
"iLUC" in die Treibhausgasbilanzierung von Biokraftstoffen  
einzubeziehen. Jedoch hat es im Widerspruch dazu diese in die  
Berichterstattung über die Treibhausgassenkung mit Biokraftstoffen  
aufgenommen. Ob die bisherige "iLUC"-Forschung für neue gesetzliche  
Regelungen in den EU-Biokraftstoffrichtlinien ausreichend ist, wird  
gegenwärtig in Brüssel diskutiert und ist für die Energiewende im  
Verkehr von großer Bedeutung. 
 
   Anlässlich der Veröffentlichung der Studie "Biokraftstoffe in der  
Europäischen Union und indirekte Landnutzungsänderungen" erläuterten  
die Autoren Prof. Dr. Dr. h.c. Harald von Witzke und Dr. Steffen  
Noleppa heute in Berlin die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und sich  
daraus ergebende Vorschläge an die Politik. Die Autoren kommen zu dem 
Schluss, "dass trotz sorgfältiger wissenschaftlicher Vorgehensweise  
in den untersuchten Arbeiten, in den Studien des International Food  
Policy Research Center (IFPRI) und des Joint Research Centre der  
EU-Kommission, mit erheblichen Unsicherheiten der Analyse zu rechnen  
ist." 
 
   Professor Harald von Witzke, Präsident des Humboldt-Forum for Food 
& Agriculture, führt hierzu aus: "Die 'iLUC'-Forschung ist aus  
wissenschaftlicher Sicht weiterzuentwickeln. Selbst die Autoren der  
analysierten Studien plädieren für eine solche Weiterentwicklung. Vor 
diesem Hintergrund ist der politische Umgang mit den Ergebnissen zu  
beanstanden. Die junge 'iLUC'-Forschung erlaubt keine belastbaren  
Angaben zu 'iLUC'-Faktoren, die für gesetzliche Maßnahmen  
herangezogen werden könnten." 
 
   Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe, begrüßt das Ergebnis der 
Expertise, die auch die auf bisherigen Studien beruhenden politischen 
Vorschläge bewertet: "Die Bestandsaufnahme zeigt, dass auch die von  
der EU-Kommission vorgeschlagenen 'iLUC'-Werte nicht als Grundlage  
für gesetzliche Maßnahmen geeignet sind. Jeder Fortschritt in der  
'iLUC'-Forschung führte seit 2008 zu sinkenden Werten. Auch die  
derzeitigen Werte müssen als kaum belastbar eingeschätzt werden. Die  
Details der bisherigen Berechnungen waren nicht transparent und  
öffentlich zugänglich. Daher ist eine Offenlegung der Modelle bei  
weiteren Arbeitsaufträgen der EU-Kommission zur 'iLUC'-Forschung  
dringend erforderlich." 
 
 
 
Pressekontakt: 
 
Carola Wunderlich 
030 - 301 29 53-13 
presse@bdbe.de 
www.bdbe.de
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