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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Kriminalität / Schreiber / Urteile

Geschrieben am 14-11-2013

Osnabrück (ots) - Die Luft ist raus

Es gab mal eine Zeit, da hatte der Waffenlobbyist Karlheinz
Schreiber großen Einfluss auf die Bundespolitik. Der schillernde
Geschäftsmann stürzte die CDU mit der Parteispendenaffäre in eine
tiefe Krise. Er trug im Jahr 2000 mit seinen Schmiergeldern in
Millionenhöhe indirekt zum Rücktritt von Wolfgang Schäuble als
Parteivorsitzendem bei und verdüsterte das Ansehen von Altkanzler
Helmut Kohl.

Alles lange her. Inzwischen hält Schreiber nicht mehr die Republik
in Atem, Schäuble ist zurück in der Bundespolitik, Kohl weitgehend
rehabilitiert. Heute spielt Schreibers verzweigtes System aus Firmen
und Tarnkonten nicht mehr die geringste politische Rolle. Es
interessiert ausschließlich noch Juristen und Experten für
Zeitgeschichte. Die Spannung ist raus aus dem Politkrimi. Schreiber
will jetzt erneut in Berufung gehen, damit sich die Zeit bis zum
rechtskräftigen Urteil möglichst lange hinzieht. Und dass der
79-jährige Steuerhinterzieher jemals wieder ins Gefängnis muss,
erscheint auch nach der jüngsten Gerichtsentscheidung
unwahrscheinlich, nachdem er 2012 einen Herzinfarkt erlitt.

Auswirkungen könnte das Urteil gegen Schreiber allerdings auf den
bald anstehenden Steuerprozess gegen Uli Hoeneß haben. Denn ein
Vergleich der Dimensionen bei der Höhe des Strafmaßes und der Summen
der Hinterziehung liegt nahe.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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