(Registrieren)

Steigende Kosten belasten die gesetzlichen Krankenversicherungen

Geschrieben am 14-11-2013

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Umfrage: Gesetzliche
Krankenversicherungen gehen von Konsolidierung der Branche aus / Nur
noch 40 bis 100 Kassen in Zukunft / Demografischer Wandel trifft
Gesundheitsbranche langfristig

Gesetzliche Krankenversicherungen rechnen in Zukunft mit knappen
Kassen - auch wenn sie derzeit hohe Überschüsse verzeichnen und die
Politik sogar darüber nachdenkt, einen Teil der Gelder an die
Versicherten auszuschütten. Langfristig betrachtet steht das
Gesundheitswesen vor einer großen finanziellen Belastung. Anhaltende
Kostensteigerungen sind das größte Problem, mit dem sich die
gesetzlichen Krankenversicherungen in Zukunft beschäftigen müssen.
Als größten Kostentreiber sehen die Krankenkassen die ambulante
Krankenversorgung, psychiatrischen Krankenhäuser und die stationäre
Pflege, wie eine aktuelle Befragung der gesetzlichen
Krankenversicherungen durch die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Gerade die demografische Entwicklung
stellt für die gesetzlichen Krankenversicherungen, die sich mit dem
Umlageverfahren aus laufenden Beitragszahlungen finanzieren, eine
große Herausforderung dar. Denn im Gegensatz zu den privaten
Krankenkassen bilden sie keine Rücklagen für ihre Mitglieder, um die
höheren Kosten im Alter auszugleichen.

"Die gesetzlichen Krankenversicherungen sehen sich mit erheblichen
Kostensteigerungen konfrontiert. Auf der einen Seite kommen mit der
demografischen Entwicklung steigende Ausgaben auf sie zu, auf der
anderen Seite sinkt langfristig der Anteil der Menschen, die als
Erwerbstätige zur Finanzierung der laufenden Ausgaben beitragen. Eine
große Herausforderung besteht darin, die nächsten Jahre mit dem
bestehenden Beitragssatz zu finanzieren, ohne Zusatzbeiträge zu
erheben", so Michael Burkhart, Leiter des PwC-Bereichs
Gesundheitswesen und Pharma.

Kostensenkungen nennen die gesetzlichen Krankenversicherungen als
die größte Herausforderung für die Zukunft. Eine höhere Effizienz des
Gesundheitswesens kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. So
rechnen die von PwC befragten gesetzlichen Krankenversicherungen mit
der Konsolidierung ihrer Branche. Zwei Drittel glauben, dass in
Zukunft eine Zahl von 40 bis 100 Krankenkassen sinnvoll und
ausreichend ist. In Deutschland gibt es aktuell 134 gesetzliche
Krankenversicherungen. Nur ein Drittel der Befragten hält dagegen
eine Anzahl von 100 bis 150 für notwendig.

Nach Auskunft der Krankenkassen besteht bei den größten
Kostentreibern, also bei der ambulanten Krankenversorgung, der
stationären Pflege und psychiatrischen Krankenhäusern, auch das
größte Einsparpotenzial. Dagegen spielen IT-Maßnahmen zur
Kostenreduktion und Zusatzpakete keine wichtige Rolle. Auch eine
Zusatzversicherung, wie sie Krankenhausbetreiber zusammen mit
Krankenversicherungen anbieten, ist nach Angaben der gesetzlichen
Krankenversicherungen kein Modell für die Zukunft.

Aber nicht nur finanziell stößt das Gesundheitswesen an seine
Grenzen. "Wenn wir heute nicht gegensteuern, wird die
Gesundheitswirtschaft mittel- bis langfristig unter einem nie
dagewesenen Fachkräftemangel leiden. Die Patientenversorgung in
Krankenhäusern, Pflegeheimen und in Arztpraxen in der heute gewohnten
Qualität ist erheblich in Gefahr", warnt Burkhart. In einem
pessimistischen Szenario fehlen 2030 bis zu 106.000 Ärzte. Das
entspricht 33 Prozent der dann notwendigen Stellen. Noch dramatischer
ist die Situation bei Pflegekräften: Wenn sich der Fachkräftemangel
fortsetzt, werden 575.000 Pflegekräfte fehlen. Das entspricht 48
Prozent der notwendigen Stellen im Jahr 2030.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/gkv-umfrage2013

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann@de.pwc.com
www.pwc.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

496770

weitere Artikel:
  • Studie: Wirtschaft glaubt nicht an sicheren Schutz vor Spähattacken à la PRISM Frankfurt/Main (ots) - Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS) warnt Unternehmen vor sorglosem Umgang mit sensiblen Daten Fast die Hälfte der deutschen Firmen ist davon überzeugt, dass es keinen sicheren Schutz vor Überwachungsprogrammen wie PRISM und Co. gibt. Dies geht aus einer aktuellen Studie der NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (www.nifis.de) hervor. Demzufolge sehen 38 Prozent der befragten Unternehmen einen vorsichtigen und sensiblen Umgang mehr...

  • Deutschlands großer Streitatlas: Berliner sind die streitlustigsten Deutschen (FOTO) Hamburg (ots) - - Männer streiten doppelt so oft wie Frauen - häufig um Themen rund ums Auto - In jedem dritten Fall dauert der Streit länger als ein Jahr - Die meisten Streithähne sind zwischen 36 und 55 Jahre alt Die Berliner sind die streitlustigsten Deutschen. Pro hundert Einwohner gab es in der Bundeshauptstadt 2012 insgesamt 26,2 Streitfälle. Während sich also in Berlin mehr als jeder Vierte zankte, war es im friedfertigsten Bundesland Bayern nur etwa jeder Sechste. Das ergab die Auswertung von mehr als mehr...

  • Johnson Controls launches joint venture plant in Chengdu to support Volvo's growth in China / New plant expands the company's footprint in western China Chengdu, China (ots) - Johnson Controls, a global leader in automotive seating, overhead systems, door and instrument panels and interior electronics, is strengthening its production capability in western China with the opening of a new plant in Chengdu. The company's joint venture subsidiary, Chongqing Yanfeng Johnson Controls Automotive Components Co., Ltd. ("CQYFJC"), launched the plant in Chengdu, which supplies complete seating, headliners, floor console carriers and related services to Volvo to support the automaker's production mehr...

  • Johnson Controls unterstützt Wachstum von Volvo in China mit neuem Werk / Johnson Controls erweitert mit Joint Venture Präsenz in West-China Chengdu, China (ots) - Johnson Controls, weltweit führender Anbieter von Autositzen, Sitzkomponenten, automobiler Elektronik und Innenausstattung, stärkt durch die Eröffnung eines neuen Werkes im chinesischen Chengdu weiter seine Produktionskapazitäten in West-China. Das Joint Venture-Unternehmen Chongqing Yanfeng Johnson Controls Automotive Components Co., Ltd. ("CQYFJC") hat in der Stadt ein neues Werk eröffnet, das komplette Sitzsysteme, Dachhimmel und Träger für Mittelkonsolen an das dortige neue Volvo-Werk liefert. "Johnson mehr...

  • Wer wird der neue Preisträger? / Drei Teams im Wettbewerb um den Deutschen Zukunftspreis 2013 (VIDEO) Berlin (ots) - Am 4. Dezember 2013 entscheidet die Jury über den Preisträger 2013 des Deutschen Zukunftspreises, den Bundespräsident Joachim Gauck anschließend in einer festlichen Veranstaltung verleiht. Drei Teams sind für die hochrangige Auszeichnung nominiert. Wir stellen kurz die Projekte im Video vor, hier Team 2. Rainer Pätzel, Dr. Ralf Delmdahl und Dr. Kai Schmidt entwickelten ein innovatives Lasersystem mit dem sich Schaltschichten aus kristallinem Silizium großflächig auf Glas erzeugen lassen, somit die Grundlage mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht