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Verdacht auf Abrechnungsbetrug: Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen Urologen

Geschrieben am 17-10-2013

(ots) -

Sperrfrist: 17.10.2013 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen zwei Urologen aus
dem Emsland wegen Abrechnungsbetruges. Den Medizinern wird nach
Informationen des Radioprogramms NDR Info vorgeworfen, als so
genannte Belegärzte eines regionalen Krankenhauses Honorare für
aufwendige Operationen kassiert zu haben, die sie gar nicht
durchgeführt hätten. Bei der Durchsuchung von Praxis und Krankenhaus
seien nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft
Patientenunterlagen beschlagnahmt worden, die den Verdacht erhärtet
hätten. Im Fokus stehen gut 120 ältere Patienten, die im Zeitraum von
2010 bis 2012 behandelt worden seien.

Wie NDR Info berichtet, wurden im Rahmen der Ermittlungen wegen
gewerbsmäßigen Betruges circa 40 Patienten befragt und deren Bäuche
inspiziert. Dabei hat sich herausgestellt, dass keiner der Patienten
die für das operative Legen eines Blasenkatheters typische fünf bis
zehn Zentimeter lange Narbe aufweise. Auch konnte sich keiner der
Patienten an eine Operation erinnern. Darüber hinaus wurden die
Patienten offenbar auch in einer für den abgerechneten operativen
Eingriff extrem kurzen Zeit und ohne Narkosemittel in der nötigen
Dosierung behandelt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die
Katheter in einem simpleren Eingriff mittels einer so genannten
Punktion gelegt wurden, die teurere Operation aber in Rechnung
gestellt worden war. Dadurch könnte NDR-Informationen zufolge den
Krankenkassen ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden sein. Die
beiden Beschuldigten bezeichneten die Vorwürfe auf NDR Anfrage als
unzutreffend. Sie hätten ein Gegengutachten in Auftrag gegeben,
erklärten sie.

Der Gesundheitsexperte Wolfgang Wodarg von Transparency
International forderte im Zusammenhang mit den Ermittlungen, die
Staatsanwaltschaften so zu stärken, "dass sie Mittel bekommen und
dass auch sie fachlich vorbereitet werden für diese Arbeit im
Gesundheitswesen". Es müsse zudem schärfere Regeln geben, um Betrug
im Gesundheitswesen aufzudecken. Problematisch sei auch die
Honorierung einzelner ärztlicher Leistungen: "Wenn sie
Einzelabrechnungen bezahlen, dann ist die Versuchung zu betrügen und
höhere Preise zu nehmen oder falsche Dinge abzurechnen viel größer,
als wenn ein Arzt pauschal dafür bezahlt wird, dass er als Arzt
arbeitet."

Rückfragen an NDR Info Reporterpool, Katja Keppner und Peter
Hornung, Tel. 040/4156-2887.

16. Oktober 2013



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2302
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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