Badische Neueste Nachrichten: Zartes Pflänzchen
Geschrieben am 25-09-2013 |   
 
 Karlsruhe (ots) - Zumindest hat Hassan Ruhani sie nicht wieder  
eingerissen, die Brücke, die Barack Obama ihm erst ein paar Stunden  
zuvor in der UN-Generalversammlung gebaut hatte. Den konzilianten,  
dialogbereiten Tönen des Amerikaners ließ der Iraner eine Rede  
folgen, in der er auf die düstere Polemik seines Vorgängers  
verzichtete, auf die hasserfüllten anti- israelischen Tiraden und  
abstrusen Verschwörungstheorien eines Mahmud Ahmadinedschad. Damit  
können die republikanischen Falken den demokratischen Präsidenten  
nicht gleich wieder als naiven Träumer verspotten, dessen Offerten  
die hartleibigen Ajatollahs mit kalten Worten ins Leere laufen lassen 
 
   - so wie es kurz nach dem Jubel um Obamas Amtseinführung war. 
 
   Kein Zweifel, es tut sich was in New York, wenn auch vorläufig nur 
atmosphärisch und noch nicht in der Substanz. Doch immerhin: Heute  
treffen sich die Außenminister der USA und Irans zu einem Gespräch,  
wie es absoluten Seltenheitswert hat, seit 1979 die islamische  
Revolution die Herrschaft des Schah beendete und die Ajatollahs den  
"Großen Satan" Amerika zum Erzfeind erklärten. Ob es einen Neustart  
markiert oder sich nur als Eintagsfliege entpuppt - wer kann das  
heute schon seriös beurteilen? Abzuwarten bleibt, ob sich Ruhani, ein 
relativ gemäßigter Mann, gegen die Betonfraktion im eigenen Land  
durchsetzen kann, ob ihm die geistliche Führung den Rücken stärkt  
oder Knüppel zwischen die Beine wirft. Und ob seinem sachlichen Ton  
Taten folgen, belastbare Zugeständnisse im Streit um das iranische  
Atomprogramm. Man darf nicht vergessen, auch Obama muss sich mit der  
Vorsicht eines Seiltänzers bewegen. Zu tief sitzt nach über drei  
Jahrzehnten Eiszeit die Skepsis, vor allem auch im Kongress zu  
Washington, der letztlich zu entscheiden hat über eine Lockerung der  
Iran-Sanktionen. Falls Ruhani einen Schlingerkurs fährt, lavierend  
zwischen rhetorischer Milde und Härte in der Sache, fehlt es bald am  
Humus, auf dem das zarte Pflänzchen der Annäherung gedeihen kann. Die 
Chance zum Durchbruch ist so gut wie lange nicht mehr, wie vielleicht 
noch nie seit Khomeinis Revolution. Aber es ist eben nur eine Chance. 
Die hat sich Ruhani allerdings verdient. Der Präsident weiß um die  
schwierige wirtschaftliche und soziale Situation des einst reichen  
Iran und will sein Land aus der selbst verschuldeten Isolation  
führen. Die vom Westen verhängten Sanktionen haben langfristig doch  
gewirkt. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Badische Neueste Nachrichten 
Klaus Gaßner 
Telefon: +49 (0721) 789-0 
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