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Badische Neueste Nachrichten: Mühlstein am Hals

Geschrieben am 16-09-2013

Karlsruhe (ots) - Das kann man wohl einen Super-GAU nennen, den
größten anzunehmenden Unfall, der den Grünen-Spitzenkandidaten Jürgen
Trittin wenige Tage vor der Bundestagswahl ereilt hat. Er steht in
Verbindung mit den Pädophilie-Vorwürfen, denen sich die Grünen mit
Blick auf ihre Parteigeschichte stellen müssen. Das ist wie ein
Mühlstein am Hals einer eh unter Druck stehenden Partei. Trittin hat
nun den einzig gangbaren Weg gewählt, nämlich die Flucht nach vorne.
Er hat zugegeben, dass er seinen Namen hergegeben hat für etwas, was
er einst nicht als Problem gesehen hat. Er hatte 1981 in Göttingen
die presserechtliche Verantwortung für das Kommunalwahlprogramm
übernommen, in dem in einer Passage gewaltfreier Sex mit Kindern
gerechtfertigt wurde, sprich ihn straffrei zu lassen. Der Fall ist
damit aber nicht ausgestanden, nicht für Trittin, nicht für die
Grünen. Trittins linksextreme und immer mal wieder thematisierte
Vergangenheit in Göttingen hat ihn bei seinem Aufstieg bei den Grünen
nicht bremsen können. Ob er dies nun übersteht? Niemand unterstellt
den Grünen, dass irgendetwas von diesem kinder-verachtenden Unsinn,
der damals durch die Pädophilen- und Stadtindianer-Szene in der noch
jungen Partei verbreitet wurde, in den letzten 20 Jahren noch
irgendeine Rolle spielte. Der linksliberale Zeitgeist wehte in den
70er und 80er Jahren damals viele Konventionen weg, manche zu Recht,
andere zu Unrecht. Bei der Reform des Sexualstrafrechts kochten
manche Lobbygruppen aber ihr eigenes trübes Süppchen, sprich sie
erzählten die Mär vom angeblich einvernehmlichen Sex zwischen Kindern
und Erwachsenen. Dies wird noch mancher Organisation und manchem
Vertreter dieses Bereichs Schwierigkeiten bereiten, erste Beispiele
gibt es ja bereits. Es ist der Umgang mit dem Problem, der den Grünen
nun auf die Füße fällt. Viel zu spät haben sie auf dieses Thema
reagiert. Bei jeder anderen Partei wären sie die allerersten gewesen,
die auf die Barrikaden gegangen wären, die zur schonungslosen
Aufklärung gedrängt hätten. Man erinnert sich auch an anklagende
Auftritte von grünen Vertretern gegenüber der katholischen Kirche und
den Missbrauchsfällen in ihren Reihen. Die selbstgerechte Pose, die
Pose des Anklägers, egal in welchem Feld der Politik, sie war und ist
auch gerade Jürgen Trittin auf den Leib geschneidert. Anders aber bei
diesem Thema. Die Grünen mussten förmlich gedrängt werden, sich
dieses Themas anzunehmen. Antreiber waren sicher die Medien, aber
auch unabsichtlich Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle.
Jener hatte im vergangenen März mit seiner Weigerung, an der
Verleihung des Theodor-Heuss-Preises für Daniel Cohn-Bendit in
Stuttgart teilzunehmen, für entsprechendes öffentliches Aufsehen
gesorgt. Cohn-Bendit hatte einst in einem halb fiktiven Buch über
Erlebnisse als Erzieher in einem Kinderladen berichtet. Kurz danach
beauftragten die Grünen den Göttinger Parteienforscher Walter mit
einer Untersuchung. Er ist noch lange nicht am Ende, und schon jetzt
erscheinen die Grünen wie gelähmt.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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