Börsen-Zeitung: Wechsel ohne Schwung, Kommentar zum Führungswechsel bei der Kodex-Kommission, von Sabine Wadewitz.
Geschrieben am 12-08-2013 |   
 
 Frankfurt (ots) - Der Kodex-Kommission hätte man einen  
Führungswechsel mit mehr Schwung gewünscht. Dass nun der ehemalige  
Daimler-Manager Manfred Gentz den Vorsitz von  
Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller übernehmen soll, ist 
eine solide Lösung. Ein Signal zur Neubelebung der Selbstregulierung  
der Corporate Governance ist es leider nicht. 
 
   Gentz ist eine anerkannte Persönlichkeit und als verantwortlicher  
Manager bekannt. Doch ihm fehlt die Rückendeckung eines großen  
Konzerns und die Vernetzung in der Szene, nachdem der 71-Jährige im  
vergangenen Jahr seine verbliebenen Posten an der Spitze des  
Aufsichtsrats der Deutschen Börse und des Verwaltungsrats der Zurich  
Financial Services abgegeben und sich auf seine Ehrenämter  
zurückgezogen hat. Die Tätigkeit in der Kodex-Kommission gehört zwar  
auch in diese Kategorie, doch der Vorsitzende hat traditionell die  
Kosten für die Geschäftsstelle, die jährliche Konferenz und die  
Publikationen zu tragen - obwohl es sich um ein von der  
Bundesregierung eingesetztes Gremium handelt. 
 
   Die noch nicht offiziell bestätigte Bestellung von Gentz deutet  
denn auch darauf hin, dass eine alternative Finanzierungslösung  
gefunden worden ist, mit der die Kosten, wie vielfach gefordert, in  
einer Umlage oder ähnlichem Verfahren in der Wirtschaft verteilt  
werden. Das wäre folgerichtig, muss doch die fehlende Alimentierung  
als Konstruktionsfehler des Kodex betrachtet werden, den es endlich  
zu beheben gilt. Staatliche Mittel wären keine Alternative, denn die  
Politik würde es sich dann nicht nehmen lassen, kräftig  
hineinzufunken. Damit wäre die Idee der Selbstregulierung  
gescheitert. 
 
   Gentz hat den Vorteil, dass er seit 2006 in der Kommission sitzt.  
Er hat sich jüngst mit den neuen Transparenzregeln zur  
Vorstandsvergütung als Leiter der zuständigen Kodex-Arbeitsgruppe  
Verdienste erworben. Dennoch muss er in der Öffentlichkeit als zweite 
Wahl und Übergangslösung gelten, wurde doch schon seit vergangenem  
Jahr nach einem Nachfolger für Müller gesucht. Keine namhafte  
Persönlichkeit von außen hat sich bereit erklärt. 
 
   Der unprofessionelle Wechsel macht den Anfang für Gentz nicht  
leicht. Dies wiegt um so schwerer, als der Kodex nach prominenten  
Abgängen und schwindender Unterstützung aus dem Dax-Universum  
angezählt und ein Neuanfang zu bewältigen ist. Immerhin aber kann  
Gentz anders als seine beiden Vorgänger nicht in den Ruch kommen,  
Wasser zu predigen und Wein zu trinken. 
 
   (Börsen-Zeitung, 13.8.2013) 
 
 
 
Pressekontakt: 
Börsen-Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: 069--2732-0 
www.boersen-zeitung.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  479466
  
weitere Artikel: 
- WAZ: Bochum prägt das Opel-Image
 - Kommentar von Ulf Meinke Essen (ots) - Was landläufig als "Problem" beschrieben wird, heißt 
in der Sprache von Managern gerne "Baustelle". Die größte Baustelle  
von Opel, so erfahren wir nun, ist "die Marke". Zumindest sagt das  
Karl-Thomas Neumann, immerhin der Vorstandschef des Autokonzerns. Mag 
sein, dass eine klare Problembeschreibung oft der erste Schritt zur  
Besserung ist. Vermutlich ist Neumanns Analyse sogar zutreffend.  
Dennoch darf bezweifelt werden, dass es klug ist, in dieser Form das  
Problem-Image von Opel zu thematisieren. Klar allerdings ist: Die mehr...
 
  
- IKEA kauft Windpark in Irland von Mainstream Renewable Power Dublin (ots/PRNewswire) - 
 
   Das internationale Wind- und Solarenergieunternehmen Mainstream  
Renewable Power hat den Verkauf seines Windparks in Carrickeeny mit  
einer Leistung von 7,65 Megawatt an die weltweit grösste  
Möbelhauskette IKEA abgeschlossen. Mainstream hat mit dem Bau des  
Projektes in Leitrim an der Nordwestküste Irlands begonnen, das  
Anfang 2014 betriebsbereit sein dürfte. Zu diesem Zeitpunkt wird IKEA 
die Anlage erwerben. Gemäss der Vereinbarung zwischen den beiden  
Unternehmen wird Mainstream den Windpark im Auftrag mehr...
 
  
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Zweitjobs: Frankfurt/Oder (ots) - Kommentarauszug der Märkischen Oderzeitung  
Frankfurt (Oder) 
 
   Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Betroffenen keine  
andere Wahl hat: Erst kürzlich war eine Studie vorgelegt worden,  
wonach ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland im  
Niedriglohnsektor tätig ist. Wer wenig verdient, kann kaum eine  
Familie ernähren. Hier muss es Korrekturen geben. Ein  
flächendeckender Mindestlohn ist sicher kein Allheilmittel, aber  
vielleicht ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit. +++ 
 
 
 
Pressekontakt: 
Märkische mehr...
 
  
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zum Bahnchaos in Mainz: Frankfurt/Oder (ots) - Kommentarauszug der Märkischen Oderzeitung  
Frankfurt (Oder) 
 
   Geht die Bahn das Problem offensiv an, bleibt ihr gar nichts  
weiter übrig, als durch attraktive Prämien Mitarbeiter aus dem Urlaub 
zurück an den Arbeitsplatz zu locken. Ob das Management beim Personal 
auf offene Ohren stößt, nachdem das eigene Unternehmen selbst  
verschuldet in Notlage geraten ist und der Zugverkehr zum Teil  
eingestellt werden musste, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das  
Beispiel Mainz ist die wohl schlechteste Referenz für das mehr...
 
  
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Christine Hochreiter zu "Verbraucher kaufen Regionales" Regensburg (ots) - Keine Erdbeeren im Winter! Die deutschen  
Verbraucher werden immer vernünftiger - wenn man der jüngsten Umfrage 
Glauben schenken will. Vor allem die Älteren scheinen erkannt zu  
haben, dass Obst, Salate und Gemüse dann am besten schmecken, wenn  
die entsprechende Saison dafür ist. Das ist ein erster wichtiger  
Schritt. Der Großteil bevorzuge Produkte aus der Region, heißt es.  
Allerdings unterläuft so manchem dabei ein gedanklicher Fehler.  
Schließlich ist regional nicht automatisch mit öko oder bio  
gleichzusetzen. Doch mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |