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Westdeutsche Zeitung: Doping = von Stephan Esser

Geschrieben am 15-07-2013

Düsseldorf (ots) - Der positive Dopingbefund bei mehreren
Weltklasse-Sprintern versetzte der Leichtathletik kurz vor der WM
einen Schock und verursachte auf Jamaika ein mittleres Erdbeben.
Knapp einen Monat vor Beginn der WM in Moskau steht die
Leichtathletik unter Generalverdacht. Auffallend sind tatsächlich die
Anzahl der Fälle, sowie der Zeitpunkt und die Namen - Tyson Gay,
Asafa Powell und Sharone Simpson. Jamaikas Megastar Usain Bolt
hingegen bleibt unbehelligt.

Jamaika gilt als Insel der Sprinter, die Olympiasieger Ben
Johnson, Linford Christie und Donovan Bailey sind alle dort geboren,
Johnson und Christie wurden des Dopings überführt. Jamaikas
Sprinterwelt sammelte zwölf Goldmedaillen bei den vergangenen drei
Olympischen Spielen. Das sind mehr als doppelt so viele wie in 56
Jahren olympischer Geschichte zuvor. Die offene Frage, ob da alles
mit rechten Dingen zugeht, scheint sich gerade zu beantworten. Das
Ende des Jamaika-Faktors zieht am Horizont auf.

Reflexartig werden nach dem neuen Skandal Forderungen nach einer
Verschärfung der Sanktionen laut. Doch ist das ein zielführender
Ansatz? Manipuliert wird abseits öffentlicher Beobachtung und
Kontrolle. Daher ist das Ausmaß des Dopingproblems tatsächlich nicht
bekannt. Zumal Dopingmittel stets neu entwickelt werden, Tests werden
unterlaufen, Tricks (z.B. Enzympräparate in den Urinproben)
angewendet, um nicht entdeckt zu werden.

Gleichwohl ist der Sport nicht besser oder schlechter als die
Gesellschaft, in der er betrieben wird. Und so wird vielleicht
verständlich, dass der Spitzensport für den Zuschauer als
Unterhaltung reizvoll ist, weil er vielleicht nicht vollkommen in
Ordnung ist. Doping gehört offensichtlich zu der Art von Drama, wie
es der Spitzensport seinen Zuschauern bietet.

Dennoch benötigt der Sport Regeln und muss auf deren Einhaltung
achten. Sie machen die Idee des Sports aus. Im Profisport indes
schwindet zunehmend die Überzeugung, dass es sich lohne, eben solche
selbst gesetzten Regeln einzuhalten. Insofern muss das System des
Spitzensports saniert werden, damit er mit seinen wichtigen
gesellschaftlichen Funktionen als Kulturgut erhalten bleibt.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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