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Immer mehr Kooperationen von Vereinen und Schulen / Sportentwicklungsbericht: 13.000 Vereine sorgen sich um Sportstätten

Geschrieben am 16-07-2013

Frankfurt/Main (ots) - Mehr Kooperationen mit Schulen sowie
umfangreiche Programme zur Gesundheitsförderung und Prävention: Die
91.080 Sportvereine unter dem Dach des DOSB bleiben mit großem
Abstand die Sportanbieter Nr. 1 in Deutschland und gestalten die
gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv mit. So kooperieren 16.200
Vereine mit Schulen (entspricht 17,8 Prozent). Fast ein Drittel der
Vereine (31,4 Prozent) bietet Programme zur Gesundheitsförderung und
Prävention an.

Diese Zahlen finden sich im neuen Sportentwicklungsbericht, der
von Prof. Dr. Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln
vorgelegt worden ist. Breuer stellte ihn am heutigen Dienstag (16.
Juli) bei der 59. Sitzung des Präsidiums des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) vor. Auf 906 Seiten beschreibt der Wissenschaftler
darin die gesellschaftspolitische Bedeutung der Sportvereine.

Breuer hat dafür zusammen mit seinem Team die Situation der
Sportvereine in Deutschland analysiert. Auftraggeber der Studie, die
nun zum vierten Mal durchgeführt wurde, sind das Bundesinstitut für
Sportwissenschaft, der DOSB und die Landessportbünde. Die Daten des
Sportentwicklungsberichts 2011/2012 wurden mithilfe einer
Online-Befragung im Herbst 2011 von Sportvereinen in Deutschland
gewonnen, an der sich 21.998 Sportvereine beteiligt haben.

Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass immer mehr Vereine
auf den Ausbau von Ganztagsschulen und dem achtjährigen Gymnasium
reagieren und Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen suchen.
Waren es 2009/10 noch 12,4 Prozent der Vereine (11.271), die mit
Schulen kooperierten, sind es mittlerweile 17,8 Prozent (16.224
Vereine).

"Die Sportvereine mit über 27,8 Millionen Mitgliedschaften stehen
für ein vielfältiges gesellschaftspolitisches Leistungsspektrum. Der
Sportentwicklungsbericht hat diesen Mehrwert des Politikfeldes Sport
und der Vereine eindrucksvoll analysiert und belegt: der Sportverein
erbringt eine Vielzahl unverzichtbarer Leistungen für die
Gesellschaft. Oder anders ausgedrückt: Sportvereine fördern den
Zusammenhalt unserer Gesellschaft", erklärte DOSB-Präsident Thomas
Bach in Frankfurt/Main.

Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident
Breitensport/Sportentwicklung, sagte: "Sportvereine sorgen für ein
breites und vielfältiges Sportangebot. Sport in der Gemeinschaft ist
und bleibt die Kernkompetenz unserer Vereine. Rund 8,8 Millionen
Menschen engagieren sich in ihnen freiwillig und stellen als
Vorstände, Übungsleiter oder Trainerinnen ein breites
Angebotsspektrum sicher."

Die Studie unterstreicht auch die volkswirtschaftliche Dimension
der Sportvereine. So wenden die 0,75 Mio. ehrenamtlich Engagierten in
Vorstandspositionen jährlich 150 Millionen Arbeitsstunden auf, was
einer jährlichen Wertschöpfung von 2,25 Milliarden Euro entspricht,
wobei die freiwilligen Helferinnen und Helfer noch nicht mit
eingerechnet sind.

Die Angebote der Sportvereine sind ebenso vielfältig wie
preiswert. So sind Sportvereine Garanten für finanziell
erschwingliche Sportangebote für die ganze Bevölkerung. Die Hälfte
aller Sportvereine verlangt einen monatlichen Mitgliedsbeitrag für
Kinder von maximal 2,50 Euro für Jugendliche von maximal 3,00 Euro
für Erwachsene von maximal 6,00 Euro. Vor dem Hintergrund der
demografischen Entwicklung sowie der derzeitigen schwierigen
finanziellen Lage für manche Haushalte bieten rund 70 Prozent der
Sportvereine ermäßigte Beträge, beispielsweise für Senioren oder
Familien, an.

Die Breuer-Studie analysierte auch den starken
gesellschaftspolitischen Veränderungsdruck, den die Vereine
ausgesetzt sind. Obwohl sich Vereine anpassungsfähig zeigen, wenn es
um die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen geht und
beispielsweise im schulpolitischen Bereich fast 18 Prozent der
Vereine mit einer Ganztagsschule kooperiert, dürfen Probleme und
Herausforderungen der Vereinsentwicklung nicht übersehen werden. So
hat in den letzten Jahren der wahrgenommene Problemdruck im Bereich
der Bindung und Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträgern wie
beispielsweise von Trainern und Übungsleitern sowie von Schieds- bzw.
Kampfrichtern zugenommen. Auch die zeitlichen Auswirkungen von
achtjährigem Gymnasium und Ganztagsschulen auf den Trainingsbetrieb
stellen mittlerweile rund 4000 Vereine vor zentrale Probleme.

Zu den Problemen gehört auch die Sportstättensituation. Bundesweit
geben rund 17 Prozent der Vereine an, dass die zeitliche
Verfügbarkeit der Sportstätten ein großes oder sehr großes Problem
für sie darstellt. Der Zustand der genutzten Sportstätten wird von
nahezu 13.000 Vereinen als großes oder sehr großes Problem erachtet.
Die Problemwahrnehmung steigt mit zunehmender Vereins- und
Gemeindegröße. Zudem wurde geprüft, ob die Einführung von
Nutzungsgebühren für die Nutzung kommunaler Sportanlagen zur
Minderung von Sportstättenproblemen beiträgt. Das Ergebnis der
längsschnittlichen Analyse ist eindeutig: Vereine, die die keine
Nutzungsgebühren bezahlen, haben signifikant geringere
Sportstättenprobleme und auch deutlich weniger finanzielle Probleme.

"Die erneut gesteigerte Beteiligungsquote auf nun bundesweit rund
22.000 Vereinen deutet nicht nur auf die hohe Akzeptanz der Studie
bei den Vereinen hin, sondern verbessert auch die ohnehin schon hohe
Belastbarkeit der Analysen nochmals", sagte Professor Breuer. Der
Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Jürgen Fischer,
bilanzierte: "Die Ergebnisse dieser bundesweiten Untersuchung sind
ein wichtiger Bestandteil von Entscheidungs- bzw.
Organisationsentwicklungsprozessen sowie Grundlage der Politik- und
Verbandsberatung. Der Sportentwicklungsbericht hat sich als ein
zeitgemäßes und auch international beachtetes Steuerungsinstrument
etabliert. Er steht für eine gelungene Kooperation von Sport und
Wissenschaft sowie für einen erfolgreichen Transfer von
wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis."

Einige Spitzenverbände (Deutscher Fußball-Bund, Verband Deutscher
Sporttaucher, Deutscher Tennis-Bund, Deutsche Reiterliche
Vereinigung, Deutscher Tischtennisbund) haben im Rahmen dieser
vierten Welle Sonderauswertungen in Auftrag gegeben. Zudem ergänzen
Einzelanalysen, zum Beispiel im Bereich Bildung und Qualifizierung
oder ein deutsch-schweizer Vereinsvergleich, den vierten
Sportentwicklungsbericht. Die fünfte Befragungswelle findet im
kommenden Herbst statt.

Weitere Hintergrundinformationen und zahlreiche
Downloadmöglichkeiten zum Sportentwicklungsbericht (Wellen 1 bis 4)
finden Sie unter "www.dosb.de":http://www.dosb.de

Vorgestellte Publikationen:

- Breuer, C. (Hrsg.) (2013): Sportentwicklungsbericht 2011/2012 -
Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Köln:
Sportverlag Strauß.

- Breuer, C. (Hrsg.) (2013): Sportverbände, Sportvereine und
ausgewählte Sportarten - Weiterführende Analysen der
Sportentwicklungsberichte. Köln: Sportverlag Strauß.

- Breuer, C. & Feiler, S. (2013): Sportentwicklungsbericht
2011/2012 - Analyse zur Situation der Sportvereine in
Deutschland - Kurzfassung. Köln: Sportverlag Strauß.

- DOSB (2013): Factsheet des Sportentwicklungsberichts 2011/2012:
Ausgewählte Fakten zur Situation der deutschen Sportvereine.
Zusammengestellt von Christian Siegel. Eigenverlag.

Alle Veröffentlichungen können bezogen werden über den Sportverlag
Strauß
"www.sportfachbuch-online.de":http://www.sportfachbuch-online.de

Kontakte: DOSB, Christian Siegel, siegel@dosb.de, 069 /67 00 360
BISp, Andreas Pohlmann, andreas.pohlmann@bisp.de, 0228 / 996 409 021
DSHS, Prof. Dr. Christoph Breuer, breuer@dshs-koeln.de, 0221 / 498
260 95



Pressekontakt:
Deutscher Olympischer SportBund (DOSB)
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (0) 69 / 67 00 255
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