(Registrieren)

Neue OZ: Interview mit Rainer Brüderle, FDP-Spitzenkandidat

Geschrieben am 13-07-2013

Osnabrück (ots) - Brüderle: Snowden kein unbefleckter Held

"Lange Reihe von Merkwürdigkeiten" - "Wirtschaftsspionage nach
oben auf die Agenda"

Osnabrück.- Die FDP sieht in Edward Snowden "keine unbefleckte
Lichtgestalt". In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) sagte der liberale Spitzenkandidat für die Bundestagswahl,
Rainer Brüderle, die Motive des früheren amerikanischen
Geheimdienstmitarbeiters seien ihm unklar. Klar sei dagegen: "Er hat
Gesetze gebrochen." Für eine abschließende Bewertung gebe es zu viele
Merkwürdigkeiten. Dies gelte auch für den Asylantrag des früheren
amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters in Russland.

In der von Snowden enthüllten Späh-Affäre kritisierte Brüderle die
Ergebnisse des Treffens von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich
(CSU) mit Regierungsvertretern in den USA als unzureichend. Der
FDP-Fraktionschef forderte, den Fokus stärker auf das möglicherweise
systematische Ausspähen deutscher Unternehmen durch die USA zu legen.
Das Thema Wirtschaftsspionage gehöre "ganz oben auf die Agenda",
sagte Brüderle. Die USA hatten zuvor laut Friedrich bestritten,
Wirtschafsspionage gegen deutsche Unternehmen zu betreiben.

Was den privaten Sektor betreffe, warnte der FDP-Fraktionschef vor
einer "trickreichen Arbeitsteilung". Es könne nicht sein, "dass die
Amerikaner das erledigen, was die Deutschen nicht dürfen". Auch wenn
Deutschland von Erkenntnissen der US-Geheimdienste profitiert habe,
handele es sich um eine "unzulässige Umgehung der vom Bundestag
gesetzten Grenzen", kritisierte der 68-Jährige. Brüderle wies darauf
hin, dass sich die Liberalen von Beginn an massiv gegen eine
anlasslose Vorratsdatenspeicherung gewehrt und dafür "von der Union
und der SPD Prügel bekommen" hätten.

________________________________________________________________

Brüderle: Union sollte sich auf ihre Wurzeln besinnen

Spitzenkandidat sieht beim Wahlergebnis "keine Grenzen nach oben"

Osnabrück.- FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat CDU und CSU dazu
aufgerufen, nicht zu sehr nach links zu driften. In einem Interview
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Brüderle, er
wünsche sich eine Union, die "etwas mehr hat von Ludwig Erhard, dem
Erfinder der sozialen Marktwirtschaft, und etwas weniger von Ursula
von der Leyen".

Der Spitzenkandidat der Liberalen für die Bundestagswahl verwahrte
sich dagegen, auf eine Leihstimmenkampagne zu setzen und nur mit
Stimmen aus dem Unionslager im Herbst die Fünf-Prozent-Hürde
überspringen zu können. "Parteien verleihen keine Stimmen. Die
Wählerinnen und Wähler entscheiden sich sehr bewusst, wie sie ihre
beiden Stimmen vergeben", sagte Brüderle. Er sei sich sicher, dass
die FDP gut abschneide: "Wir haben uns bei aller Bescheidenheit nach
oben keine Grenze gesetzt."

Die Diskussion über eine Ampel-Koalition halte er für "abwegig",
stützte Brüderle die Position von Parteichef Philipp Rösler. Die
Grünen wollten eine Verbotsrepublik mit vielen neuen Steuern.
"Zucker- und Fettsteuer, Plastiktütensteuer - sie verpassen den
Menschen für alles und jedes Vorschriften", kritisierte der
Spitzenkandidat der Liberalen für die Bundestagswahl die Grünen.

________________________________________________________________

FDP will Umweltministerium Zuständigkeit für Energiepolitik
entziehen

Brüderle außerdem gegen separates Energieministerium

Osnabrück.- FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle hat gefordert, dem
Bundesumweltministerium seine Teilzuständigkeit für das Feld Energie
zu entziehen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) sagte der Fraktionschef der Liberalen im Bundestag,
stattdessen solle die Kompetenz für das Thema nach der Bundestagswahl
im September komplett auf das Wirtschaftsministerium übergehen. Damit
wandte sich Brüderle auch gegen die Idee, ein eigenständiges
Energieministerium einzuführen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

474790

weitere Artikel:
  • Steffen Bockhahn: Friedrich hat seine Aufgabe nicht verstanden Berlin (ots) - Zu den Äußerungen des Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich über die Ergebnisse seiner Gespräche zur Datenaffäre in den USA erklärt Steffen Bockhahn, für die Linksfraktion im Parlamentarischen Kontrollgremium zur Kontrolle der deutschen Geheimdienste: "Man bleibt sprachlos zurück. Minister Friedrich erklärt voller Stolz, dass man künftig noch mehr Daten aus den Spähprogrammen bekommen werde. Sein Auftrag war aufzuklären mit welchen Methoden und in welchem Umfang wir durch die Amerikaner bespitzelt werden. Zudem mehr...

  • Petra Pau: Undankbare Mission von Innenminister Friedrich Berlin (ots) - Bundesinnenminister Friedrich (CSU) hat in den USA offizielle Gespräche wegen der bekannt gewordenen weltweiten Überwachungsprogramme der NSA geführt. Dazu erklärt Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und im Innenausschuss: Es war eine undankbare Mission des Innenministers. Er musste nach außen Du-Du nörgeln, obwohl er innerlich Neid-Neid fühlte. Sein amtliches Problem ist ein systematisches: Man kann offenbar nicht gleichzeitig Innenminister und Verfassungsminister sein. Das beißt sich. Der mehr...

  • Der Tagesspiegel: Linken-Chefin Kipping fordert Asyl für Snwoden in Deutschland Berlin (ots) - Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, untersützt ausdrücklich die Forderung der UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay, die den Schutz von Edward Snowden fordert. "Lupenreine Demokratien in Europa stecken den Kopf in den Sand, wenn es gilt, einen Whistleblower zu schützen, der Verstöße gegen Menschenrechte aufgedeckt hat.", sagte Kipping dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). "Wer wie Edward Snowden massive Eingriffe in die Bürgerrechte enthüllt und verfolgt wird, ist im klassischen Sinne ein politischer mehr...

  • Der Tagesspiegel: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier fordert europaweite Regeln für Nachrichtendienste Berlin (ots) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat einheitliche Regeln für den Umgang befreundeter Nachrichtendienste gefordert. "Wir müssen transparent machen, nach welchen Regeln die befreundeten Nachrichtendienste arbeiten. Da fehlt es bisher an einem einheitlichen Maßstab", sagte Bouffier dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Zuerst sei dabei die Frage zu klären: Wie sollen in Europa diese Regeln aussehen? Denn selbst zwischen Frankreich, Großbritannien, Deutschland und anderen Staaten seien mehr...

  • Der Tagesspiegel: Baden-Württembergs Finanzminister Schmid sieht Vermögensteuer kritisch Berlin (ots) - Baden-Württembergs Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) steht dem SPD-Plan zur Vermögensteuer kritisch gegenüber. "Baden-Württemberg wird einer Wiedereinführung der Vermögensteuer nicht zustimmen, wenn sie die wirtschaftliche Substanz unseres Mittelstands gefährdet", sagte er dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Das Betriebsvermögen müsse außen vor bleiben, "das ist wichtig für Arbeitsplätze in Deutschland". Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht