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Sorge um Arbeitslosigkeit auf historischem Tiefstand / Die Studie "Challenges of Europe 2013" des GfK Vereins (BILD)

Geschrieben am 09-07-2013

Nürnberg (ots) -

Für die Deutschen bleibt das Thema Arbeitslosigkeit zwar auch in
diesem Jahr die Sorge Nummer eins, aber die Tendenz ist weiter
rückläufig. So lautet ein Ergebnis der aktuellen Studie "Challenges
of Europe" des GfK Vereins, der die Bürger Europas jährlich nach den
dringend zu lösenden Aufgaben in ihrem Land befragt. Auch in Europa
insgesamt dominieren Arbeitslosigkeit und Preisentwicklung die
Sorgenliste. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Eurokrise wurden in
diesem Jahr auch die Iren zu ihren Problemen befragt.

Die Arbeitslosigkeit bleibt das Top-Sorgenthema, jedoch ist
aktuell nur noch knapp ein Drittel der Bundesbürger wegen der Lage
auf dem Arbeitsmarkt besorgt. Damit wird das Ergebnis aus dem Vorjahr
um zwei Prozentpunkte unterboten. Das ist der geringste Wert seit
Beginn der gesamtdeutschen Erhebungen im Jahr 1990. "Diese Zahlen
spiegeln die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt wider. Zuletzt war der
niedrigste Arbeitslosenstand seit der Wiedervereinigung zu
vermelden", sagt Ronald Frank, Studienleiter des GfK Vereins.
Deutschland sei zudem das einzige Land in Europa, in dem sich trotz
Wirtschaftskrise die Zahl der Erwerbslosen spürbar verringert hat.

Ein deutlicher Unterschied besteht bei diesem Thema zwischen Ost
und West: In beiden Teilen Deutschlands steht die Arbeitslosigkeit an
der Spitze der Sorgenskala. Während sich jedoch in den alten Ländern
nur noch 28 Prozent um den Arbeitsmarkt sorgen, sind es im Osten 44
Prozent. Und auch hinsichtlich des Themas Inflation, das auf Rang
zwei steht, sind die Bürger in den neuen Ländern mit 38 Prozent
wesentlich stärker beunruhigt als im Westen mit 26 Prozent.

Die anhaltende Finanz- und Schuldenkrise sorgt dafür, dass die
Inflationssorgen in Deutschland insgesamt wieder etwas an Boden
gewinnen. Binnen Jahresfrist ist der Anteil der Besorgten um drei
Prozentpunkte auf 29 Prozent gestiegen. Damit kann Rang zwei im
Sorgenranking gefestigt werden. Dies liegt auch daran, dass der
bislang härteste Verfolger - die Sorge um die wirtschaftliche
Stabilität - von 24 auf 16 Prozent zurückgeht.

Sorge um Bildungspolitik wächst

Den größten Sprung im Sorgenranking der Deutschen vollzieht in
diesem Jahr die Bildungspolitik mit einem Plus von vier
Prozentpunkten. Sie rückt damit von Rang sieben auf drei vor. Unter
anderem dürfte die Veröffentlichung des Bildungsberichtes 2012 dafür
sorgen, dass die Brisanz der Diskussion weiter zunimmt. Einen Zuwachs
verzeichnen auch die Themen Staatsfinanzen und Kriminalität mit 10
respektive 8 Prozent. Sie steigen damit in diesem Jahr in die Top 10
auf.

Auch in Europa bleibt Beschäftigung die Sorge Nr. 1

Die Studie wurde in zehn weiteren europäischen Ländern
durchgeführt, außerdem wurde in diesem Jahr Irland zusätzlich in die
Erhebung einbezogen. Die durchschnittliche Sorgenanzahl liegt wie im
Vorjahr bei 2,0 genannten Problemen. An der Spitze liegen erneut die
Deutschen, die im Durchschnitt 2,5 Probleme nennen (2012: 2,6
Probleme). Die sorgenfreieste Nation ist und bleibt - aktuell
zusammen mit Irland - Schweden mit 1,2 genannten Herausforderungen
(2012: 1,1 Probleme)

Die Arbeitslosigkeit belegt auch europaweit klar die
Spitzenposition - mit einem minimalen Rückgang von einem Prozentpunkt
im Vergleich zum Vorjahr. In zehn der zwölf untersuchten Länder steht
dieses Thema auf Rang eins. Nur in Russland und den Niederlanden
dominieren mit Inflation bzw. wirtschaftlicher Stabilität andere
Themen das Sorgenranking. In sieben Ländern ist die Sorge über
Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich gestiegen. Höchste Dringlichkeit
weist die Arbeitslosigkeit mit 72 Prozent in Spanien auf, dicht
gefolgt von Frankreich mit 69 Prozent.

Rang zwei nimmt auch in diesem Jahr die Sorge um die Inflation
ein. Jeder fünfte Europäer ist beunruhigt, was einen leichten
Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders in Russland mit
31 sowie in Deutschland mit 29 Prozent sorgen sich die Bürger um die
Stabilität ihrer Währung. Am stärksten verringerten sich die
Inflationssorgen in Frankreich, wo der Anteil im Jahresvergleich um
13 Prozentpunkte auf 21 Prozent gesunken ist, sowie in Belgien mit
einem Minus von 9 Prozentpunkten auf 13 Prozent.

Neu in den europäischen Top 10 ist in diesem Jahr das Thema
Korruption, das mit 7 Prozent auf Rang 9 zu finden ist.
Verantwortlich ist vor allem Spanien: Der Anteil der wegen Korruption
Beunruhigten ist hier binnen Jahresfrist explosionsartig von 4 auf 27
Prozent gestiegen. Die Korruptionsaffäre, in die die spanische
Regierungspartei um Premier Rajoy verwickelt ist, scheint große Teile
der Bevölkerung zu erschüttern.

Keltischer Tiger in der Krise

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise
wurde in diesem Jahr Irland in die Erhebung einbezogen. Wegen
fehlender Vergleichbarkeit zu den Ergebnissen aus den Vorjahren wurde
Irland jedoch nicht in die gesamteuropäische Berechnung integriert.

Kaum ein Land des Euroraumes wurde so schwer von der Banken- und
Staatsschuldenkrise getroffen wie Irland. So sehen rund zwei Drittel
der Iren Handlungsbedarf bei Themen, die direkt mit der
Wirtschaftskrise zusammenhängen. Die Hauptsorgen drehen sich um
Arbeitsmarktthemen: Jeder Vierte gibt an, dass mehr für Sicherung und
Aufbau der Beschäftigung getan werden müsse, weitere 20 Prozent der
irischen Bevölkerung zeigen sich beunruhigt wegen der
Arbeitslosigkeit. Dies ist nicht verwunderlich, denn die
Arbeitslosigkeit hat sich nach Angaben der OECD auf der Insel von
2005 bis 2012 mehr als verdreifacht und liegt nun bei 14,2 Prozent.

Auf Platz drei des Rankings liegt in Irland die Sorge um die
wirtschaftliche Entwicklung, die von 18 Prozent der Iren geäußert
wird. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise rutschte der einstige
keltische Tiger 2008 in eine Rezession, die bis 2010 anhielt. Für
dieses und kommendes Jahr prognostiziert Eurostat jedoch wieder
positive Wachstumsraten.

Zur Studie

Diese Ergebnisse sind ein Auszug aus der GfK-Studie "Challenges of
Europe 2013" und basieren auf rund 13.300 Verbraucherinterviews, die
im Auftrag des GfK Vereins im Februar 2013 in Deutschland, Italien,
Frankreich, Polen, Österreich, Großbritannien, Belgien, Russland,
Spanien, den Niederlanden, Schweden und zusätzlich in Irland
durchgeführt wurden. Grundlage der Untersuchung ist folgende offene
Frage, die jedes Jahr unverändert gestellt wird: "Welches sind Ihrer
Meinung nach die dringendsten Aufgaben, die heute in [jeweiliges
Land] zu lösen sind?" Die Befragten erhalten keinerlei beschränkende
Vorgaben für ihre Antworten, Mehrfachnennungen sind möglich.

Zum GfK Verein

Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation
zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus rund 600
Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es,
innovative Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit
wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln, die Aus- und
Weiterbildung von Marktforschern zu fördern und die für den privaten
Konsum grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die
Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den
Mitgliedern des Vereins kostenlos zur Verfügung gestellt. Der GfK
Verein ist Gesellschafter der GfK SE.

Weitere Informationen unter www.gfk-verein.org.
Twitter: GfK_Verein
facebook: GfK Verein
XING: GfK Verein



Pressekontakt:
V.i.S.d.P.
GfK Verein, Presse
Sandra Lades
Tel. +49 911 395-3606
sandra.lades@gfk-verein.org


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