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Südwest Presse: Kommentar zu Agypten

Geschrieben am 01-07-2013

Ulm (ots) - Im Umkreis von Präsident Mohammed Mursi scheint man zu
realisieren, was die Stunde geschlagen hat. Millionen Menschen haben
dem Regime der Muslimbrüder die rote Karte gezeigt. Millionen sind es
leid, sich mit frommen Vorschriften bevormunden zu lassen. Wie in der
Türkei zeigt sich auch in Ägypten, dass der politische Islam mit
seinem religiösen Gestaltungsanspruch eine Polarisierung der
Gesellschaft erzeugt, die das Staatswesen zerreißen kann. Wer seine
Wahlstimmen bei sozial Schwachen und Ungebildeten mit dem Slogan
"Islam ist die Lösung" eintreibt, erringt nicht automatisch das
Mandat, den gebildeten und die Volkswirtschaft tragenden Schichten
mit frommen Vorschriften auf die Nerven zu gehen. Staatschef Mursi
war sogar bereit, nur um die Scharia in der neuen Verfassung Ägyptens
zu verankern, die Kooperation mit der Demokratiebewegung
aufzukündigen, die treibende Kraft der Revolution gegen Hosni Mubarak
von der Mitgestaltung des neuen Grundgesetzes auszuschließen und die
Minderheit der Christen vor den Kopf zu stoßen. Der Staat jedoch ist
keine religiös getönte Moralanstalt. Glaube ist und bleibt eine
persönliche Angelegenheit. Und wer, wie der Türke Erdogan und der
Ägypter Mursi, per Staatsgewalt aus seinen Landsleuten bessere
Muslime machen will, wird eines Tages die Quittung bekommen. Für
Muslimbruder Mursi könnte dies bereits diese Woche der Fall sein.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218


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