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Badische Neueste Nachrichten: Trügerische Gewissheit

Geschrieben am 29-06-2013

Karlsruhe (ots) - Politiker sonnen sich gerne im Lichte glänzender
Umfragewerte - für die Union allerdings wird das demoskopische
Dauerhoch allmählich zu einer strategischen Last. In dem Moment, in
dem die eigenen Anhänger den Eindruck haben, die Wahl sei schon
gelaufen, schwindet auf ebenso subtile wie verhängnisvolle Weise ihre
Motivation für den Wahlkampf. Wer dagegen das Gefühl hat, dass
tatsächlich noch jede Stimme zählt, lässt in seinem Engagement nicht
so leicht nach, sondern kniet sich erst recht rein. Bei Umfragewerten
von 43 Prozent wie jetzt im ZDF-Politbarometer sieht Angela Merkel
natürlich wie die sichere Siegerin der Bundestagswahl aus. Die
Gewissheit, die solche Zahlen suggerieren, ist allerdings trügerisch,
da hat SPD-Chef Sigmar Gabriel schon recht. Knapp drei Monate vor der
Wahl hat die Union ihr Potenzial nahezu komplett ausgereizt, sie kann
kaum noch Wähler dazugewinnen, aber noch jede Menge Sympathisanten
verlieren. Ihr Risiko, zu scheitern, ist so gesehen nicht geringer
als das der SPD. Umgekehrt haben die Sozialdemokraten noch reichlich
Luft nach oben. Ob sie am Ende tatsächlich in Sichtweite der 30
Prozent oder gar darüber kommen, wird auch davon abhängen, wie ihre
Protagonisten in den kommenden Wochen miteinander klarkommen. Dass
der Wähler innerparteilichen Streit nicht schätzt, belegt ein Blick
auf die aktuellen Umfragedaten. Zwei Prozentpunkte hat die SPD nach
dem öffentlich gewordenen Zwist zwischen Gabriel und seinem
Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück eingebüßt - außerdem ist der
Vorsprung der Kanzlerin im persönlichen Vergleich mit ihrem
Herausforderer weiter gewachsen. Dass es bei der Bundestagswahl Ende
September noch einmal knapp reicht für Schwarz-Gelb ist damit
deutlich wahrscheinlicher als ein Triumph von Rot-Grün - zumindest
bis zum nächsten Politbarometer.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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