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China bleibt attraktivster Wachstumsmarkt für internationalen Bekleidungshandel

Geschrieben am 20-06-2013

Düsseldorf (ots) -

A.T. Kearney veröffentlicht Retail Apparel Index 2013: China,
Vereinigte Arabische Emirate und Chile sind Top-Wachstumsmärkte für
den internationalen Bekleidungseinzelhandel

China ist für den internationalen Bekleidungshandel der
attraktivste Wachstumsmarkt und konnte seine Spitzenposition weiter
behaupten. Zurückzuführen ist die Platzierung Chinas vor allem auf
die Größe seiner Bevölkerung und ein starkes Wachstum bei
Bekleidungsumsätzen. Drei Trends haben den chinesischen
Bekleidungssektor entscheidend geprägt: der Siegeszug von E-Commerce,
der "Fast-Fashion"-Boom und die Entwicklung des Luxussegments. Auf
den Plätzen zwei und drei stehen in diesem Jahr die Vereinigten
Arabischen Emirate und Chile. Nicht mehr in den Top-10 vertreten sind
Indien und Vietnam. Neu hinzugekommen sind Malaysia (Platz 8) und
Mexiko (Platz 9). Dies geht aus dem Retail Apparel Index der
Unternehmensberatung A.T. Kearney hervor, der die Attraktivität der
wichtigsten Wachstumsmärkte für Investitionen des internationalen
Bekleidungseinzelhandels bewertet. Der Index wird im Rahmen des A.T.
Kearney Global Retail Development Index (GRDI) veröffentlicht.

Seit geraumer Zeit schon erweist es sich für den internationalen
Bekleidungseinzelhandel als zunehmend schwierig, in den entwickelten
Märkten zu wachsen. Der Trend zu Investitionen in den
Schwellenländern ist daher ungebrochen, wie die aktuelle Studie der
Unternehmensberatung A.T. Kearney zeigt.

Zum vierten Mal in Folge wurde mit dem Retail Apparel Index 2013
ein Ranking der zehn attraktivsten Wachstumsmärkte für den
internationalen Bekleidungseinzelhandel erstellt. Gemessen wurden die
Marktattraktivität sowie die Entwicklung des Einzelhandels und der
jeweiligen Risiken für die Bekleidungsbranche.

Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des
Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Deutschland,
Österreich und der Schweiz sowie der weltweiten Beratungsaktivitäten
im Handel, erklärt: "Seit der letzten Ausgabe des Apparel Index im
Jahr 2011 haben die Bekleidungshändler aus dem Westen zunehmend nach
Wachstumschancen in den Entwicklungsmärkten gesucht, in denen die
Ausgaben für Bekleidung dank steigender Einkommen hoch sind. Auch
E-Commerce hat sich erheblich weiterentwickelt und bietet nationalen
wie internationalen Playern große Möglichkeiten."

China erneut Spitzenreiter

Aufgrund seiner Größe und seines Umsatzwachstums bleibt China der
wichtigste Wachstumsmarkt für den Bekleidungshandel. Drei Trends
haben den chinesischen Bekleidungssektor entscheidend geprägt: der
Siegeszug von E-Commerce, der "Fast-Fashion"-Boom und die Entwicklung
des Luxussegments.

Warschun erläutert: "In den meisten Entwicklungsländern macht
E-Commerce weniger als ein Prozent des Gesamtumsatzes aus. In China
dagegen sind es sechs Prozent, das ist mehr als in den Vereinigten
Staaten. Dabei entfallen mehr als drei Viertel der Online-Umsätze in
China auf Bekleidung."

Im vergangenen Jahr haben einige "Fast-Fashion"-Einzelhändler in
China stark expandiert. Ihre Zielgruppe ist eine wachsende
Mittelschicht, die die neuesten Modetrends nachfragt. H&M eröffnete
52 Läden im Jahr 2012 und verfügt jetzt über 134 Filialen. Zara
eröffnete 37 neue Geschäfte (insgesamt 138 per Januar 2013) und einen
Online-Store. Gap plant die Eröffnung von 35 Filialen im Jahr 2013.

Chinas Luxusmarkt ist nach wie vor stark. Er hat Japan überholt
und ist 2012 zum zweitgrößten Luxusmarkt weltweit avanciert.
Allerdings wächst er nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit.
Ein Hauptgrund dafür ist, dass ein Großteil der Luxuswaren aufgrund
der niedrigeren Preise und des starken Renminbi im Ausland gekauft
werden.

Dennoch ist der chinesische Luxusgütermarkt nach wie vor riesig
und für globale Einzelhandelsunternehmen attraktiv. Furla gründete
vor Kurzem ein Joint Venture mit der Fung Group zur Eröffnung von
mehr als 100 Geschäften im Wirtschaftsraum China. Ralph Lauren will
im Zuge der Umstellung seiner Franchise-Stores auf firmeneigene
Geschäfte in den kommenden drei Jahren 60 Geschäfte eröffnen.

Viele Luxusfirmen nehmen derzeit jedoch Anpassungen ihrer
Expansionsstrategien vor. Einige große Player wie Kering (früher
PPR), LVMH und Richemont eröffnen weniger Filialen in Tier-2- und
Tier-3-Städten. Hermes eröffnet jetzt nur noch einen Laden pro Jahr
in einer neuen Stadt. Warschun erklärt: "Die Bekleidungsfirmen setzen
zunehmend auf Qualität statt auf Quantität. Das heißt, sie suchen
nach den optimalen Standorten in den Städten, in denen sie schon
präsent sind, und verbessern ihren Kundenservice. Standorte in
Bestlage und gute Verkaufskräfte werden dadurch zu entscheidenden
Erfolgsfaktoren."

Lateinamerika ist attraktive Wachstumsregion

Angeführt von Chile (Platz 3) und gefolgt von Brasilien (Platz 5)
und Mexiko (Platz 9) nimmt Lateinamerika eine starke Position im
Apparel Index ein. Chile hat sich im Vergleich zum Ranking aus 2011
am stärksten verbessert und ist von Platz 10 auf Platz 3 geklettert.

Viele Bekleidungsunternehmen verfolgen ambitionierte
Expansionspläne für die Region. Gap mit aktuell 36 Läden in
Lateinamerika (darunter 28 in Mexiko und vier in Chile) will bis 2014
30 weitere eröffnen, darunter auch seine erste brasilianische Filiale
im Jahr 2013. Zara betreibt 150 Geschäfte in Lateinamerika (u. a. 56
in Mexiko und 39 in Brasilien); davon wurden zwölf im Jahr 2012 neu
eröffnet.

Brasilien ist der mit Abstand größte Bekleidungsmarkt Südamerikas.
Es werden dort 42 Milliarden Dollar im Vergleich zu 14 Milliarden
Dollar im zweitplatzierten Mexiko umgesetzt. Bis 2025 soll allein das
Luxussegment in diesem Land auf mehr als 48 Milliarden Dollar
wachsen. Ein wichtiges Thema in Brasilien ist, dass bis zu 80 Prozent
der Luxusgüter außerhalb Brasiliens gekauft werden. Grund sind
Einfuhrbeschränkungen wie beispielsweise hohe Zölle, die die Kosten
für Importprodukte im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und
Frankreich fast verdreifachen.

"Der Modemarkt Brasiliens ist zwar attraktiv, aber die
Einzelhändler expandieren in der Regel zunächst - oder schneller -
nach Chile und Mexiko, bevor sie sich mit den schwierigen
geschäftlichen Rahmenbedingungen Brasiliens auseinandersetzen."

Vereinigte Arabische Emirate: Tor zur Nahostregion

Die Nahostregion bleibt attraktiv für Bekleidungsunternehmen,
wobei die Vereinigten Arabischen Emirate (Platz 2), Kuwait (Platz 4)
und Saudi-Arabien (Platz 6) die Spitzenränge belegen. Warschun
erklärt: "Viele Unternehmen versuchen, zunächst in den Vereinigten
Arabischen Emiraten Fuß zu fassen, bevor sie in andere Märkte der
Region vorstoßen. Der Grund dafür sind die günstigen
Rahmenbedingungen, das große Retail-Segment, der hohe Ausländeranteil
und der Tourismus.

Einige große Branchenplayer wie Prada, Muji, COS, Gap, Pomellato,
Calvin Klein, Juicy Couture und Destination Maternity eröffneten 2012
Bekleidungsgeschäfte in den VAE. Bvlgari und Boomingdale's planen
Neueröffnungen in Abu Dhabi für 2013. Hollister eröffnete seinen
ersten Laden im Nahen Osten dieses Jahr in den VAE und Abercrombie &
Fitch plant eine Filialeröffnung für 2014. Yves Saint Laurent hat ein
Joint Venture mit dem lokalen Partner Al Tayer für den direkten
Markteintritt gegründet, plant aber auch die Eröffnung eines
Flagship-Stores in Abu Dhabi im Jahr 2013.

Auch deutsche Unternehmen sind bereits auf das Potenzial der
Region aufmerksam geworden. So hat der Münchner Luxus-Fashion-Shop
MyTheresa im Mai dieses Jahres die Lancierung einer
englischsprachigen Website für den arabischen Markt bekannt gegeben.
Kunden aus Saudi Arabien, Oman, Kuwait, Bahrain, Katar und den
Vereinigten Arabischen Emiraten sollen von lokalisierten
Zusatzfeatures im Bereich Bezahlung, Versand, Umtausch und Retouren
profitieren.

Türkei: Ideale Lage als Produktions- und Logistikdrehkreuz

Nach anfänglicher Vorsicht bauen die ausländischen
Bekleidungsunternehmen ihre Engagements in der Türkei mit hohen
Erwartungen aus. Das Land hat eine ganze Reihe lokaler Designtalente
und verzeichnet als Modezentrum ein stetes Wachstum. Dadurch wurde
sogar das Interesse von Mercedes-Benz geweckt, der als Titelsponsor
der Fashion Week 2013 in Istanbul auftrat.

Die starke Volkswirtschaft der Türkei mit ihrer großen
Bevölkerung, ihrer aufstrebenden Mittelklasse und ihrem
Kreditwachstum hat Bekleidungsunternehmen wie Christian Louboutin,
Aeropostale, Moncler, Superga, Dirk Bikkembergs und Galeries
Lafayette angezogen. Die Türkei überzeugt auch durch ihre ideale Lage
als Produktions- und Logistikdrehkreuz mit einem 3,6-prozentigen
Anteil an den globalen Textil- und Prêt-à-Porter-Exporten.

Als weiteres europäisches Land ist Russland im diesjährigen
Apparel Index vertreten. Es ist im Vergleich zu 2011 um einen Platz
auf Rang 7 gefallen.

Entwicklungsländer bleiben wichtige Wachstumsquellen

Im diesjährigen Ranking sind Brasilien und Vietnam nicht mehr
vertreten. Neu hinzugekommen sind Malaysia (Platz 8) und Mexiko
(Platz 9). "Die vergangenen zwölf Jahre haben gezeigt, dass der
globale Einzelhandel stetigen Veränderungen unterliegt. Die Rolle der
Emerging Markets - ob groß oder klein - als Wachstumsmotoren für
internationale Handelsunternehmen aber hat sich nicht verändert. In
einer unsicheren Welt suchen die führenden Unternehmen ihren Erfolg
im schnellen Wachstum der Entwicklungsmärkte", so Warschun
abschließend.

A.T. Kearney Retail Apparel Index 2013

Der Retail Apparel Index bewertet die Attraktivität der
wichtigsten Wachstumsmärkte für Investitionen internationaler
Bekleidungseinzelhändler. Basis ist eine Analyse der Attraktivität
des Bekleidungsmarktes (60 Prozent), der Entwicklungen im Handel wie
der Anteil moderner Handelsformate und Absatzwachstum (20 Prozent)
sowie das Länderrisiko, das ökonomische und politische Risiken
berücksichtigt (20 Prozent). Der Retail Apparel Index wurde in diesem
Jahr zum vierten Mal gemeinsam mit dem A.T. Kearney Global Retail
Development Index (GRDI), einer Studie über die Attraktivität von 30
Wachstumsmärkten als Investitionsziel für internationale
Handelsunternehmen, veröffentlicht.

Der vollständige Report steht unter www.atkearney.de zum Download
bereit.



Pressekontakt:
A.T. Kearney GmbH
Meike Fuhlrott
Marketing & Communications Manager
Tel.: +49 (0)211 1377-2275
Mail: meike.fuhlrott@atkearney.com


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