(Registrieren)

EU-Kommission eröffnet Vertragsverletzungsverfahren wegen Flugrouten

Geschrieben am 30-05-2013

Berlin (ots) - Die Europäische Kommission bezweifelt die
Vereinbarkeit des deutschen Luftverkehrsrechts zur Festlegung von
Flugrouten mit der EU-Umweltgesetzgebung und hat deshalb heute
(Donnerstag) ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die
Bundesrepublik Deutschland eröffnet. Wegen der nachträglichen
Änderung von Flugrouten am neuen Flughafen Berlin/Brandenburg hatte
sie mehrere Beschwerden erhalten. Demnach wichen die im Januar 2012
festgelegten Flugrouten am Flughafen BER erheblich von denen ab, die
im Rahmen des ursprünglichen Planungsverfahrens im Jahr 2004
genehmigt wurden. Die Auswirkungen der geänderten Flugrouten auf die
Umwelt seien dabei nicht genügend geprüft worden. In einem ersten
Schritt im Rahmen eines höchstens dreistufigen
Vertragsverletzungsverfahrens hat die Europäische Kommission deshalb
heute ein Fristsetzungsschreiben an die Bundesrepublik Deutschland
übersandt. Die deutschen Behörden haben nun zwei Monate Zeit,
Stellung zu nehmen.

Aus Sicht der Europäischen Kommission steht die deutsche
Gesetzgebung in diesem Bereich zum Teil nicht in Einklang mit zwei
EU-Richtlinien: der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung
bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (2011/92/EU) und
der Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der
wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie,
92/43/EWG).

Die Europäische Kommission hat die Aufgabe, die korrekte Anwendung
von EU-Recht in den EU-Mitgliedstaaten zu prüfen. Sie kann bei
Verstößen Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Adressat ist dabei
immer der EU-Mitgliedstaat. Vertragsverletzungsverfahren bestehen aus
drei Stufen: 1) einem Fristsetzungsschreiben, in dem die Europäische
Kommission einen Mitgliedstaat auffordert, innerhalb einer bestimmten
Frist zu einem Problem bei der Anwendung von EU-Recht Stellung zu
nehmen, 2) einer mit Gründen versehenen Stellungnahme, in der der
Gegenstand einer möglichen Vertragsverletzungsklage vor dem
Europäischen Gerichtshof dargelegt und der Mitgliedstaat aufgefordert
wird, den Verstoß innerhalb einer bestimmten Frist abzustellen und
als mögliche letzte Stufe 3) die Einleitung eines gerichtlichen
Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof, wenn der betroffene
Staat der begründeten Stellungnahme nicht nachkommt. Wenn der
Gerichtshof eine Vertragsverletzung feststellt, kann er
beispielsweise ein Zwangsgeld oder andere Strafzahlungen verhängen.



Pressekontakt:
Europäische Kommission - Vertretung in Deutschland
Pressestelle
Reinhard Hönighaus/Claudia Guske
Unter den Linden 78 - 10117 Berlin
Tel.: 030-22802300/030-22802190

http://ec.europa.eu/deutschland/presse/index_de.htm


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

466690

weitere Artikel:
  • (Muster-)Weiterbildungsordnung für Ärzte wird überarbeitet Berlin (ots) - Hannover, 30.05.2013 Die (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) der Ärztinnen und Ärzte soll überarbeitet werden. Der 116. Deutsche Ärztetag in Hannover hat die Bundesärztekammer und die Landesärztekammern beauftragt, die vorgelegten Vorschläge für die Überarbeitung der MWBO der Berufsverbände und Fachgesellschaften noch im laufenden Jahr in einem Konvergenzverfahren zu beraten. Eine beschlussreife Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung soll möglichst dem 117. Deutschen Ärztetag 2014 vorgelegt werden. mehr...

  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zu Klaeden/ Daimler/ Lobbyismus Heidelberg (ots) - "Dass Klaeden auf Versorgungsansprüche aus seiner politischen Zeit verzichten will - klingt anständig. Sein Salär bei Daimler wird es wohl hergeben." Neuer Job Von Alexander R. Wenisch Merkels enger Mitarbeiter Eckart von Klaeden wechselt vom Kanzleramt zum Autobauer Daimler. Wird Cheflobbyist. Der Aufschrei im politischen Berlin ist groß. Zurecht? Lobbyismus gehört zum Geschäft. Politiker brauchen die Rückkopplung aus Wirtschaft und Gesellschaft als Grundlage für ihre Entscheidungen. Schwierig wird mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Syrien Frankfurt/Oder (ots) - Es ist ja richtig, dass ein Großteil der zerstrittenen, mittlerweile sunnitisch-islamistisch dominierten Opposition keine Alternative zu Assad sein kann. Umso mehr hätte Moskau auf ihn viel früher einwirken müssen. Stattdessen aber lässt man sich dort die Menschen gegenseitig abschlachten - für einen Stellvertreterkrieg, von dem noch nicht gesagt ist, ob Assad ihn auch gewinnen wird. Denn die neue Raketentechnik gegen ausländische Interventionen muss erst einmal installiert sein - und das kann bis zu vier Monate mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung: In der Grenzregion hat jeder Zweite Angst vor Straftaten Frankfurt/Oder (ots) - Umfrage von infratest dimap im Auftrag von Märkischer Oderzeitung und Brandenburg aktuell offenbart Sorgen über Kriminalität Frankfurt (Oder) Fünfzig Prozent der Brandenburger an Oder und Neiße fühlen sich unsicherer als vor dem Wegfall der Grenzkontrollen zu Polen im Jahre 2007. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von infratest dimap im Auftrag der Märkischen Oderzeitung und Brandenburg aktuell. Für die repräsentative Erhebung hatten die Meinungsforscher zwischen dem 24. und dem 27. Mai mit mehr als mehr...

  • neues deutschland: LINKE, SPD - und CDU: Debakel Berlin (ots) - Die LINKE hat seit ihrem Führungswechsel in Göttingen nicht weiter verloren, aber sie kommt auch nicht entschieden nach oben, so sehr sie auch strampelt. Dagegen scheint egal zu sein, was die CDU tut. Kanzlerin Angela Merkel kommt beim Volk an, und davon profitiert offenbar auch die CDU in Brandenburg. Mehr als 30 Prozent gibt ihr eine Umfrage, das schaffte die Union hier seit der Bundestagswahl 1990 nie wieder. Verwunderlich ist der jetzige Höhenflug nur, wenn man nicht über den Tellerrand schaut. In Brandenburg mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht