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Entwicklung von Kindern in möglichst gute Bahnen lenken / Ergotherapeutisches Projekt in Grundschulen

Geschrieben am 22-05-2013

Karlsbad (ots) - Bildung, Entwicklungsförderung und
Chancengleichheit sowie die Finanzierung des Ganzen sind ein
gesellschaftlicher Dauerbrenner. Wie es eine optimale Umsetzung der
individuellen Förderung schon ab dem Vorschulalter geben kann, zeigt
das Konzept "Ergotherapie im Grundschulteam" des DVE (Deutscher
Verband der Ergotherapeuten e.V.). "Trotz mangelnder öffentlicher
Gelder ist es uns gelungen, unsere Idee in die Realität umzusetzen.",
so Iris Falcke, Ergotherapeutin und Expertin für Jugend- und
Kinderthemen. Und weiter: "Es gab viele Hürden zu überwinden, aber
glücklicherweise konnten wir bei unserem ersten Projekt mit einem
sehr engagierten Schulträger zusammenarbeiten." Sie und weitere
Ergotherapeutinnen des Verbandes betreuen inzwischen mehrere Schulen,
denn eines ist unbestritten: Der Bedarf ist da.

Entwickeln Kinder in der Schule oder Leistungsprobleme, werden
Eltern hellhörig. Ein üblicher Weg ist dann die Verordnung des
Kinderarztes oder -psychologen für eine ergotherapeutische
Behandlung. Aus dieser Situation heraus entstand die Idee einiger
Ergotherapeutinnen des DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten
e.V.), Erstklässler vom ersten Tag an in ihrer schulischen Umgebung
punktuell zu beobachten und zu einem frühen Zeitpunkt zu
intervenieren, wenn bestimmte Probleme erkennbar sind, sich aber beim
betroffenen Kind noch nicht manifestiert haben. Denn bei vielen
zeichnet sich schon im Spielkreis und Kindergarten ab, dass sie
beispielsweise Schwierigkeiten haben, richtig mit Stiften umzugehen,
wenig ausdauernd spielen oder andere Vorzeichen beginnender Defizite
zeigen. Diese früh zu erkennen und dann präventiv vorzugehen, beugt
einer Verschlimmerung vor und ist obendrein kostengünstiger als die
langwierige Behandlung von Fehlentwicklungen oder
Verhaltensstörungen. Auf entstehende Probleme bereits im Ansatz zu
reagieren, hilft nicht nur den betroffenen Kindern selbst. Meist ist
es so, dass die Situation einzelner Schüler durchaus die ganze Klasse
bzw. die Familie und das soziale Umfeld des Kindes dauerhaft
beeinträchtigen. Bei dem Projekt "Ergotherapie im Grundschulteam"
erleben Lehrer und Ergotherapeut sowie gegebenenfalls weitere
involvierte Therapeuten eine ganze Klasse im Unterricht, handeln in
enger Zusammenarbeit und leiten bei den Kindern, bei denen ein Bedarf
besteht, umgehend entsprechende Fördermaßnahmen ein.

So wird Schule für Kinder zum Erfolgserlebnis

"Ist ein Kind beispielsweise mit seinem Schreibtempo zu langsam,
so heißt dies nicht zwangsläufig, dass es ein intellektuelles Problem
hat.", erklärt Iris Falcke. "Die Gründe können ebenso in einer
unterentwickelten Feinmotorik liegen wie in einer nicht erkannten
Schwäche, Buchstaben und Formen zu erkennen und diese
wiederzugeben.", weiß die Ergotherapeutin aus der Schule zu
berichten. Aus banal erscheinenden Dingen können sich deutliche
Probleme entwickeln. Bei Kindern, die dem Unterricht nicht folgen
können, vergrößern sich die (Wissens-)Lücken und Defizite. Dem
begegnen Iris Falcke und ihre Kollegen, indem sie beispielsweise für
Schüler, die kein Raumvorstellungsvermögen haben, Lernmaterial
vereinfachen und anpassen und so verhindern, dass sie im Lernstoff
immer weiter zurückfallen. Viele Jungen und Mädchen haben mit
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen zu kämpfen. Auch hier
erzielen die Ergotherapeutinnen in der Grundschule mit der Anwendung
und Weitergabe ihres professionellen Wissens vor Ort ausgezeichnete
Erfolge. Oftmals ist es die Summe von Kleinigkeiten, die eine Wende
herbeiführen. So lernen Eltern und Pädagogen beispielsweise, die
Kinder geschickt zu lenken, indem sie mit ihnen Absprachen treffen,
Punktepläne erstellen oder Signale geben. In der Regel sind Kinder
leistungsbereit und erfüllen die vereinbarten Anforderungen gerne.
Sie erleben auf diese Weise Erfolgserlebnisse und erlernen dadurch
ein besseres Verhalten. Und: Lehrer und Eltern können loben anstatt
zu ermahnen. In der Folge verbessert sich die Unterrichtssituation,
es kann eine positive Lernatmosphäre entstehen und auch zuhause wird
es entspannter.

Mehr hilfreiche Informationen zu diesem und weiteren Themen bietet
der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE) unter
www.dve.info

-------------------- Zusatzinfo

Vorteile dieses ergotherapeutischen Ansatzes, bereits in der
Grundschule vor Ort präsent zu sein:

- Ergotherapeuten erleben alle Kinder einer Klasse unter den
täglichen Bedingungen im Unterricht. So können sie
unterschiedliche Probleme früh erkennen.
- Durch das frühzeitige Erkennen entstehender Defizite und das
Behandeln betroffener Kinder verbessert sich die Qualität des
Unterrichts für die gesamte Klasse.

Gute Gelegenheiten, um dieses Konzept in Grundschulen zu bringen,
sind beispielsweise das Implementieren eines neuen Schulkonzeptes
oder das Erweitern vorhandener Ziele. Erfahrungsgemäß sind gerade
Schulen mit Reformpädagogikansatz offen für Konzepte wie Ergotherapie
im Grundschulteam.

Finanzierungsmöglichkeiten:

Dass öffentliche Gelder selten bewilligt werden, liegt an der
problematischen Haushaltslage. Andere Wege, die Finanzierung zu
bewerkstelligen, sind unter anderem Sponsoring oder Veranstaltungen
mit Benefizcharakter: Firmen, die ihr soziales Image verbessern
möchten oder Unternehmen und Einrichtungen, die sich insbesondere für
Kinder stark machen, lassen sich leichter von der Notwendigkeit
solcher Projekten überzeugen. Auch zusätzliche Aktionen der
Schul-Fördervereine haben an manchen Schulen das benötigte Geld
erbracht oder die Schulträger haben gute Ideen oder Möglichkeiten,
Fördergelder, beispielsweise im Rahmen der Inklusion, zu beantragen.
Wie bei allem, sind auch hier der Phantasie von Lehrern, Eltern und
Therapeuten keine Grenzen gesetzt.

Informationsmaterial erhalten Interessierte bei den
Ergotherapeuten des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e.V.
(DVE). Diese sind über die Therapeutensuche auf www.dve.info.zu
finden.



Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
Telefon: 033203 - 80026, E-Mail: a.reinecke@dve.info


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