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Reporter ohne Grenzen: Neue "Feinde der Pressefreiheit" in Ägypten, Syrien und Pakistan / zum 3. Mai

Geschrieben am 03-05-2013

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 03.05.2013 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai stellt
Reporter ohne Grenzen (ROG) die neue Liste der "Feinde der
Pressefreiheit" vor. Sie umfasst rund 40 Staatschefs,
paramilitärische Gruppen und kriminelle Netzwerke, die unabhängige
Journalisten verfolgen und versuchen, Medien gleichzuschalten. Neu
auf der Liste stehen zum Beispiel die Muslimbruderschaft in Ägypten,
die syrische Rebellengruppe Al-Nusra-Front und bewaffnete Rebellen im
pakistanischen Baluchistan. Andere, wie die baskische
Untergrundorganisation ETA und den birmanischen Präsidenten Thein
Sein, zählt Reporter ohne Grenzen hingegen nicht mehr zu den "Feinden
der Pressefreiheit".

In ÄGYPTEN tauschten die Muslimbrüder mithilfe ihrer Mehrheit im
Parlament und ihrem Kandidaten Mohammed Mursi als Präsident die
Herausgeber und Chefredakteure staatlicher Zeitungen aus und
ersetzten sie mit Getreuen. Der von Mursi ernannte
Generalstaatsanwalt Talaat Abdullah überzieht kritische Journalisten
mit Klagen wegen Verleumdung, Beleidigung des Präsidenten und
Verunglimpfung des Islam. Ausländische Korrespondenten werden als
Spione diffamiert, einheimische Kollegen mit Gewalt bedroht.

In SYRIEN, wo seit Beginn des Krieges im März 2012 mindestens 23
Journalisten und 59 Bürgerjournalisten getötet wurden, zählt ROG
Präsident Baschar al-Assad seit Jahren zu den "Feinden der
Pressefreiheit". Auf der aktuellen Liste stehen jedoch auch gegen ihn
kämpfende Rebellen. Die im April 2011 gegründete Al-Nusra-Front
greift systematisch Mitarbeiter syrischer Staatsmedien an, entführt
Journalisten und bedroht ausländische Korrespondenten, die die
Rebellen kritisieren. Neu hinzugekommen sind auf der Liste der
"Feinde der Pressefreiheit" 2013 außerdem religiöse Extremisten auf
den MALEDIVEN und bewaffnete Gruppen in PAKISTAN, die in der
rohstoffreichen Provinz Baluchistan für mehr Unabhängigkeit kämpfen.

In anderen Ländern hat sich die Situation verbessert. Den
Präsidenten von BIRMA, Thein Sein, zählt Reporter ohne Grenzen nicht
mehr zu den "Feinden der Pressefreiheit". Im Zuge innenpolitischer
Reformen ließ er etliche regimekritische Journalisten frei, schaffte
die Vorzensur für Printmedien ab und erlaubt seit April 2013 die
Herausgabe privater Tageszeitungen. Ebenfalls von der Liste
gestrichen wurde in SPANIEN die baskische Untergrundorganisation ETA,
die den bewaffneten Kampf weitgehend eingestellt und Ende 2012
angekündigt hat sich aufzulösen. Nach wie vor müssen einige
Journalisten im Baskenland unter Polizeischutz arbeiten,
systematische Angriffe gegen Medien beobachtete ROG allerdings im
vergangenen Jahr nicht mehr.

Andere "Feinde der Pressefreiheit" stehen seit Jahren unverändert
auf der ROG-Liste. Dazu gehören RUSSLANDS Präsident Wladimir Putin,
die Staatschefs von ASERBAIDSCHAN und BELARUS, Ilcham Alijew und
Alexander Lukaschenko, Drogenkartelle aus MEXIKO, Mafiagruppen aus
ITALIEN und Taliban-Chef Mullah Omar. Neu ist in diesem Jahr die
Form, in der ROG die "Feinde" präsentiert: Sie stellen sich in
ironischen Selbstporträts vor oder werden in Form fiktiver Anklagen
für ihre Verbrechen gegen die Pressefreiheit zur Rechenschaft
gezogen.

Die vollständige ROG-Liste der "Feinde der Pressefreiheit" finden
Sie in Kürze unter www.reporter-ohne-grenzen.de

+++ Sperrfrist: 3. Mai 2013, 00:01 Uhr (frei für Freitagsausgaben)
+++



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de


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