(Registrieren)

WAZ: Die Angst vor dem Bösen. Kommentar von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 16-04-2013

Essen (ots) - Mögen die Hintergründe des schlimmsten
Sprengstoff-Attentats auf amerikanischem Boden seit über zehn Jahren
noch im Dunkeln liegen - die erneute Verwundung der kollektiven
Psyche des seit dem 11. September 2001 traumatisierten Landes wird
gravierende Folgen haben. Blutverschmierte Kindergesichter und zu
Krüppeln gebombte Sport-Fans vergisst das nationale Gedächtnis nicht.
Amerika hat nach den Attentaten islamistischer Fanatiker in New York
und Washington zivilgesellschaftlich einen hohen Preis gezahlt. Zur
Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung, zur Beruhigung der
Volksseele wurde in einem bis dahin nicht gekannten Maße individuelle
Freiheit geopfert. Das "Land der Freien und Mutigen" wurde zur
Festung. Vor und hinter den Mauern regieren bis heute Misstrauen und
bisweilen sogar Paranoia. Der Überwachungsstaat expandiert. Die
Kollateralschäden des Anschlags auf das denkbar weichste Ziel - eine
nicht einzäunbare Sport-Massenveranstaltung unter freiem Himmel -
werden bis in die Tagespolitik reichen. Die Reform des
Einwanderungsrechts und Verschärfungen des Waffenrechts verlieren
ihre Dringlichkeit. Die Angst vor dem Bösen absorbiert alle Kräfte.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

458443

weitere Artikel:
  • Herrmann (CSU): Heute nicht der richtige Zeitpunkt für innenpolitische Forderungen zur Sicherheitspolitik Bonn (ots) - Bonn/München, 16. April 2013 - Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann warnt davor, heute vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Boston politische Forderungen etwa zur Vorratsdatenspeicherung zu erheben. "Ich kenne niemand, der heute aus Anlass des schrecklichen Anschlags in Boston derartige Forderungen in Deutschland erhoben hätte. Es ist schon etwas merkwürdig, dass sich ausgerechnet die Grünen schon präventiv gegen Forderungen, die überhaupt niemand erhoben hat, wenden. Das bringt uns sicherlich in den Sicherheitsfragen mehr...

  • neues deutschland: Entscheid zum Emissionshandel: Fatales Klima-Signal Berlin (ots) - Wer die Gepflogenheiten der EU-Bürokratie kennt, könnte eigentlich gelassen auf das gestrige Nein des Europaparlaments zur Wiederbelebung des Emissionshandels reagieren. Die Mühlen der politischen Institutionen mahlen in Brüssel und Straßburg oft besonders langsam. Da neben einigen wirren Klimaskeptikern, die in der Politik wie in der Wissenschaft hoffnungslos in der Minderheit sind, niemand dem Emissionshandel alternativlos den Garaus machen möchte, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Abgeordneten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur NRW-Denkmalförderung Bielefeld (ots) - Die Botschaft, dass NRW bis 2015 aus der Denkmalförderung aussteigt, hat die Gemüter so erhitzt, dass die Landesregierung den Deckel nicht mehr auf dem Kessel halten kann. Also kühlt Bauminister Michael Groschek (SPD) die Atmosphäre mit einer erstaunlichen Zahl: Zugunsten der NRW-Denkmäler soll es 43 Millionen Euro regnen. Was Groschek nur verschämt andeutet: Die Summe stammt aus vielen Töpfen. Da ist Geld von der NRW-Stiftung drin. Auch Bundesmittel - die aber nur so lange fließen, wie NRW zahlt (und 2013 zahlt das mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Daten-CD Bielefeld (ots) - Der jüngste Ankauf einer Steuer-CD zum Preis von vier Millionen Euro ist zu begrüßen. Es könnte einer der letzten großen Datendeals gewesen sein. Denn die Lage hat sich grundsätzlich gewandelt. - Das übliche Lamento aus Berlin über staatliche Hehlerei, die der Kauf bei Datendieben ist, blieb aus. - Spektakuläre Erfolge, wie bei den ersten Käufen vor drei Jahren, sollte niemand erwarten. Längst haben Steuerhinterzieher entweder Selbstanzeige erstattet oder die Flucht in ferne Oasen ergriffen. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Anschlag in Boston Bielefeld (ots) - Der Terror von Boston stellt die Amerikaner auf eine Probe. Wie umgehen mit dem ersten geglückten Anschlag auf amerikanischem Boden seit dem 11. September? Um es vorweg zu nehmen: So schrecklich und unbegreiflich das Marathon-Massaker an Meile 26,2 auch ist, die Ereignisse vor mehr als zehn Jahren fühlten sich anders an. Überwältigender, überraschender, unvorstellbarer. Die eingesetzten Sprengsätze reichten aus, mindestens drei Menschen zu töten und vielen anderen Arme und Beine wegzureißen. Ihnen fehlte aber die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht