Westdeutsche Zeitung: Länderbehörden sind mit der Lebensmittelkontrolle überfordert =
von Lothar Leuschen
Geschrieben am 11-04-2013 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Nur ein weiterer Lebensmittelskandal?  
Pferdefleisch ist doch nicht gesundheitsschädlich? Alles gar nicht so 
schlimm? Doch, es ist schlimm. Es ist eine Unverschämtheit gegenüber  
den Verbrauchern. Wenn ein Land 50 000 Tonnen Rindfleisch zurückrufen 
muss, weil die Gewissheit besteht, dass der Herstellerbetrieb Pferd  
und Rind gemischt hat, dann ist das nicht nur ein weiterer  
Lebensmittelskandal. Bei 50 0000 Tonnen Schummelfleisch ist das  
Betrug in einem kaum vorstellbaren Ausmaß. Und was kommt jetzt? Der  
Ruf nach noch mehr Kontrollen. Und der ist absolut berechtigt.  
Nationale Behörden werden der international agierenden  
Lebensmittelmafia nicht Herr. Die Qualität der Nahrung ist aber so  
bedeutend, dass jemand darüber wachen muss, an dem es kein Vorbei  
geben kann. Die verpfuschten, verpanschten und mitunter sogar  
vergifteten Produkte in den Regalen der Supermärkte hätten die  
Europäische Union längst auf den Plan rufen müssen. Sie ist doch  
sonst nicht zimperlich, wenn es darum geht, die Dinge des täglichen  
Lebens zu regeln. Dass die EU den Krümmungswinkel der Banane  
festgelegt habe, ist zwar eine Legende. Doch deren wahrer Kern ist,  
dass die Behörden in Brüssel vor Kontrollitis nicht gefeit sind. Im  
Falle der Nahrungsmittel sind weitere Vorschriften und Bestimmungen  
aber ausdrücklich erwünscht. Denn im Wettbewerb um Kunden wird  
offenbar mit immer härteren Bandagen gekämpft. Das hat Gründe. An der 
Ladentheke stehen sich handfeste Interessen gegenüber. Die einen  
wollen möglichst viel einnehmen, die anderen wollen möglichst wenig  
ausgeben. Normalerweise beherrschen Händler und Kunden den  
Interessenausgleich. Aber je geringer die Bereitschaft ist, für gute  
Ware gutes Geld auszugeben, desto größer wird die Gefahr, dass manche 
Händler sich mit unlauteren Mitteln Profit verschaffen. Letztlich  
entscheidet also auch der Verbraucher über die Qualität der  
Lebensmittel, die er im Supermarkt kaufen kann. Im Prinzip  
funktioniert das System auch zum Wohle aller Beteiligten. Für die  
anderen Fälle braucht es klare Regeln und wirksame Kontrollen. Wenn  
alle Stricke reißen, muss Panschern und Pfuschern dadurch das  
Handwerk gelegt werden, dass ihre Tat nebst Namen veröffentlicht  
wird. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westdeutsche Zeitung 
Nachrichtenredaktion  
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