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Oberhessische Presse: Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) distanziert sich von Praktiken im Umgang mit Beschäftigten bei Amazon

Geschrieben am 05-04-2013

Marburg (ots) - Angesichts der bevorstehenden Streiks im Leipziger
Versandzentrum von Amazon wächst auch in der Branche der Unmut über
den größten deutschen Versandhändler, der im Februar wegen der
schlechten Behandlung seiner Leiharbeiter in Bad Hersfeld massiv in
die Kritik geraten war. "Es ist misslich, dass durch ein einzelnes
Unternehmen ein Eindruck entsteht, unter dem die ganze Branche leiden
könnte", sagte die Sprecherin des Bundesverbands des Deutschen
Versandhandels (BVH), Christin Schmidt, der "Oberhessischen Presse".
Im BVH mit seinen 340 Mitgliedern sind große Versandhändler wie Otto
und Weltbild, aber auch kleine Händler wie der Brillenversender Mr.
Spex organisiert. Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern habe
ergeben, dass sich der Umgang mit den Beschäftigten grundlegend von
den Praktiken unterscheide, die in der Berichterstattung über Amazon
kritisiert würden, sagte Schmidt. Das durch die Berichterstattung
entstandene Bild sei "nicht das, was die Branche korrekt wiedergibt",
so Schmidt.

Der Streik könnte sich auch auf andere Versandzentren ausweiten.
Am Dienstag werde es vor dem Versandzentrum in Bad Hersfeld (Hessen)
ein "Outdoor Meeting" geben, sagte die nordhessische
Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke dem Blatt. Dort werde
man die Gewerkschaft über ein Sondierungsgespräch mit der
Geschäftsführung informieren. Es handele sich aber noch nicht um
formale Tarifgespräche. Von der Belegschaft sei aber "massiv" der
Wunsch nach mehr Geld an die Gewerkschaft herangetragen worden. In
Bad Hersfeld bezahlt der Onlinehändler 9,83 Euro am Anfang und 11,48
nach zwei Jahren. Der Tariflohn für einen Kommissionierer oder Packer
nach dem Einzel- und Versandhandelstarif müsste dagegen bei 12,18
Euro liegen, sagte Middeke. Amazon beruft sich darauf, dass seine
Versandzentren Logistikunternehmen seien und mithin die niedrigeren
Logistik-Tariflöhne anzuwenden seien.



Pressekontakt:
Oberhessische Presse
Anja Luckas
Telefon: (0)6421 / 409-310
nachrichten@op-marburg.de


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