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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Wut über Deutschland Mehr Bescheidenheit BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 20-03-2013

Bielefeld (ots) - Fieberhaft sucht das pleitebedrohte Zypern einen
Weg aus der Krise. Nach dem Scheitern des Euro-Rettungspakets im
Parlament setzt die Mittelmeerinsel nun ihre Hoffnungen auf Hilfe aus
Russland. Ausgerechnet Russland. Wie groß muss die Verzweiflung sein,
dass ein Präsident, der bis zu seiner Wahl vor knapp einem Monat
Vorsitzender der christdemokratisch-konservativen Partei Dimokratikos
Synagermos war, seine Hoffnung auf die lupenreine Demokratie eine
Wladimir Putin setzt? Deutschland, nur Deutschland dagegen ist das
Reich des Bösen. "Europa ist für seine Bürger da, nicht nur für die
Deutschen", war auf einem Plakat bei den Demonstrationen vor dem
Parlament in Nikosia zu lesen. Andere Plakate zeigten Bundeskanzlerin
Angela Merkel in SA-Uniform oder mit Hitlerbart. Fürwahr
erschreckende Überzeichnungen, die an Dummheit kaum zu überbieten
sind. Noch 2011 war Deutschland in einer weltweiten Umfrage der BBC
zum beliebtesten Land der Welt gewählt worden. Auch von Zyprern,
Griechen, Italienern, Spaniern, Portugiesen. Seitdem ist Wut über
Deutschland gewachsen. Da schwingt natürlich auch Neid mit, weil die
Deutschen am besten die Wirtschaftskrise bewältigt haben.
Ausgeblendet wird zudem, dass Staaten wie Luxemburg, Finnland oder
Österreich gleiche oder bessere Ergebnisse vorweisen. Vergessen wird
auch, dass die Auflagen der EU an marode Volkswirtschaften stets
einmütig gefasst wurden. Dass Deutschland in Europa der Buhmann ist,
muss so auch etwas zu tun haben mit dem Auftritt seiner Politiker.
Etwas zu besserwisserisch, zu viel Überlegenheitsgefühl, zu wenig
Bescheidenheit. Das weckt Erinnerungen an Zeiten, da die Welt am
deutschen Wesen genesen sollte. Wie's besser geht, zeigt der
Luxemburger Jean-Claude Juncker. Mit Bescheidenheit, aber klar in
Wort und Tat.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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