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Offener Brief von Botschafter Galib Israfilov

Geschrieben am 06-03-2013

Antwort auf das vom armenischen Außenminister Edward
Nalbandian gegebene Interview, veröffentlicht durch APA am
27.Februar 2013.

Wien (ots) - Exzellenz,

Als Botschafter der Republik Aserbaidschan in Österreich und
Ständiger Vertreter meines Landes bei der OSZE in Wien bedaure ich,
dass Sie nicht die Gelegenheit ergriffen haben, die vom Wien Forum
der Allianz der Zivilisationen gegeben wurde, um eine Suche für den
Frieden mit Aserbaidschan und der Türkei fortzusetzen, sondern sich
statt dessen entschieden haben, unbegründete Behauptungen gegen Ihre
Nachbaren weiter zu führen, um Armeniens Expansionsansprüche zu
rechtfertigen. Ich will absichtlich diese Behauptungen ignorieren,
weil solche Rhetorik keine positiven Resultate zeitigt, sondern eher
einigen verengten Interessen dient.

Ich möchte Sie, sehr geehrter Herr Minister, sowie Ihr Team in
Wien unter Botschafter Arman Kirakossian ermutigen, nach einem Ausweg
zu suchen, um sich an einem Dialog mit Aserbaidschan, der Türkei und
anderen Mitgliedern der Minsker Gruppe von OSZE zu beteiligen, um so
baldigst eine Lösung des Konfliktes herbeizuführen. Gestützt auf
meine bescheidene diplomatische Erfahrung, bin ich überzeugt, dass
ohne einen Dialog und Frieden mit Aserbaidschan die ständig sich
ausdehnende Kluft zwischen dem sich selbst isolierenden Armenien und
dem Großteil der sich dynamisch entwickelnden Region in wenigen
Jahren katastrophale Auswirkungen auf die bereits schrumpfende
Bevölkerung Armeniens bringen würde. Es ist höchste Zeit,
Aserbaidschans und Armeniens blutende Wunden von dem Konflikt zu
heilen und zusammen mit unseren Nachbarn eine strategische Form für
die Zukunft der Region zu gestalten.

Die aserbaidschanischen und armenischen Gemeinden der Region
Berg-Karabach der Republik Aserbaidschan sind weiterhin zu allererst
von dem Konflikt betroffen und haben es nötig, sich zu begegnen,
gegenseitigen Kontakt wieder herzustellen und ihre Beziehungen wieder
aufzubauen. Ich ermutige Sie, zu helfen, dass diese Gemeinden wieder
in ein normales Leben zurückkehren und Ihre gemeinsame Zukunft in der
Region Berg-Karabach definieren.

Es ist naiv zu hoffen, die illegale Anwesenheit Armenischer
Streitkräfte tief innerhalb des international anerkannten Gebietes
von Aserbaidschan würde Aussichten auf die Legitimität armenischer
Gebietsansprüche auf die Region Berg-Karabach in Aserbaidschan
bringen. Wir werden nie erlauben, dass das geschieht. Die Realität
ist vielmehr, dass der fortgesetzte Gebrauch von Gewalt von Seiten
Armeniens, noch dazu im Widerspruch zu den relevanten Resolutionen
des UN -Sicherheitsrates, die Rückkehr der vertriebenen
aserbaidschanischen Bevölkerung in ihr Zuhause hindert, und Leiden
und Opfer unter den Bürgern bringt, die in der Nachbarschaft der
Konflikt-Grenze leben, und so weiterhin den Verhandlungsprozess
blockiert.

Ich schlage vor, Armenien stellt sich Perspektiven vor, die der
Rückzug der Armenischen Truppen aus den besetzten Gebieten
Aserbaidschans bewirken würde. Aserbaidschan würde bereit sein, über
den Dialog mit Armenien hinauszugehen und alle möglichen Wege
einzuschlagen, die Vertrauen und Sicherheit zwischen den beiden
Ländern und auch zwischen den Armenischen und Aserbaidschanischen
Gemeinden der Region Berg-Karabach der Republik Aserbaidschan
hervorrufen.

Das ist die Haltung Aserbaidschans und seiner Organe und diese
Haltung basiert auf den Werten menschlicher Vielfalt und guter
Nachbarschaftsbeziehungen, auf Respekt für Normen und Prinzipien des
internationalen Rechts, den relevanten Entscheidungen und
Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und der
Generalversammlung der OIC, OSZE, des Europarats, der Bewegung der
Blockfreien Staaten, der NATO und anderer internationalen
Organisationen, die mit dem Konflikt zwischen Armenien und
Aserbaidschan befasst sind.

Ich hoffe, dieser Brief klärt, wo Aserbaidschan steht in Bezug auf
die Lösung des Konflikts mit Armenien und welche Vorteile es bringen
würde, wenn Aserbaidschans konstruktive und entgegenkommende Haltung
von der Führung Armeniens ernst genommen würde. Wir wünschen die
Aktivität der gesamten Minsker Gruppe von OSZE wieder zu stärken, die
nicht darauf aus ist, den Status quo in der Konfliktzone zu
konsolidieren oder einzufrieren, sondern eine friedliche und
dauerhafte Llösung des Konfliktes zwischen Armenien und
Aserbaidschan zu finden.

Mit aufrichtigen Grüßen,
Galib Israfilov

Rückfragehinweis:
Aykhan HAJIZADA
Tel.: +43 1 403 13 22-0
Mail: a_hajizada@azembassy.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/15265/aom


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