(Registrieren)

Westfalenpost: Der Reiz des Verbotenen Von Andre Schweins

Geschrieben am 04-02-2013

Hagen (ots) - Geld verdienen mit dem Fußball. Auf der glänzenden
Bühne sorgsam gezüchteter Wettbewerbe. Aber erst recht auch dahinter,
in einer nicht ausrottbaren Grau- und Dunkelzone eines Wettsumpfs,
den auch die Erfolge von Europol nicht trockenlegen werden.

Das Drehbuch (oder in diesem Fall besser: der Spielverlauf) der
Wettskandale folgt seit Jahren dem Wiederholungsmechanismus. Es wird
verschoben, bis einzelne Täter und Anstifter auffliegen. Das
reflexartige Säbelrasseln der Verbände ("Effektives Frühwarnsystem",
"Zusammenarbeit mit Interpol") ist so erfolgversprechend wie eine
Aufholjagd nach 0:10-Rückstand. Denn die Manipulatoren überall auf
der Welt, die mit dem Verschieben von Partien das ganz große Geld
machen, bauen munter weiter an ihren top-getarnten Netzwerken - und
streichen mit Hilfe ihrer Handlanger im organisierten Fußball die
nächsten Gewinne ein.

Beim ertappten Schiedsrichter Robert Hoyzer fragte sich ganz
Deutschland einst: Warum lässt sich ein Topathlet mit der Aussicht
auf eine ganz große internationale Karriere auf einen solchen Betrug
ein? Und das für einen Plasma-Fernseher und ein Salär, das er heute
in einem halben Jahr locker erpfeifen würde? Die Antwort ist ganz
einfach: Weil der Reiz des Verbotenen und des schnellen Geldes immer
seine Opfer finden wird.

Der Abgrund der Manipulationen lauert überall. Nach dem
Bundesliga-Skandal Anfang der 1970er Jahre wurde bereits konstatiert,
dass der Fußball seine Unschuld verloren habe. Die begrüßenswerten
Erfolge von Europol zeigen uns: Das doch so einfache Spiel wird seine
Unbeschwertheit auch nicht mehr zurückgewinnen. Man ist fast
versucht, darauf zu wetten.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

445024

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Familienpolitik Halle (ots) - Das Bundesfamilienministerium etwa analysiert und bewertet seit nunmehr sechs Jahren ihre insgesamt 160 verschiedenen familien- und ehebezogenen Leistungen. Vorgeblich, um deren familienpolitischen Nutzen zu ermitteln. So steht es im Koalitionsvertrag. Allerdings ist Schwarz-Gelb das Vorhaben nicht nur lästig geworden, es ist der Amnesie anheimgefallen. Von einer Bündelung der Leistungen will man nichts mehr wissen. Im Familienreport ist vielmehr die Rede von passgenauen Rahmenbedingungen und dem Segen differenzierter mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Alkoholtoten in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Warum sterben in Sachsen-Anhalt so viele Menschen durch Alkoholmissbrauch? 828 Todesfälle waren hierzulande 2011 zu verzeichnen. Nur in Mecklenburg-Vorpommern sind es noch mehr. Erklärungen sind rasch, oft zu rasch, bei der Hand. So sieht die Hauptstelle für Suchtgefahren in den aus DDR-Zeiten überkommenen Trinkgewohnheiten einen der Gründe für den hohen Alkoholkonsum. Im Arbeiter- und Bauernstaat sei mehr getrunken worden als im Westen. Mag sein. Aber das ist fast 23 Jahre her. Die Gründe liegen wohl eher mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Fußballwetten Halle (ots) - Erstmals konnte nachgewiesen werden, dass organisierte Kriminalität, regelrechte Betrüger-Syndikate hinter den Manipulationen stecken. Und darin dürfte die wahre Gefahr für den Fußball liegen. Wer Betrug bekämpfen will, muss die Motive der Täter entlarven. Doch welche sind das? Ist es einfach nur Geldgier, die Spieler, Funktionäre oder Schiedsrichter zu Tätern macht? Geltungssucht? Die Suche nach dem Kick? Oder wird sogar Druck in welcher Form auch immer ausgeübt? Sehr wahrscheinlich, dass es von Fall zu Fall völlig mehr...

  • WAZ: Kein Risiko, bitte! Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Man kann sich leicht ausmalen, was passiert, wenn das von Rot-Grün geplante Recht auf vorzeitige Amtsniederlegung für Bürgermeister umgesetzt wird. Viele Rathaus-Chefs werden unter Druck geraten, ihren Posten früher zu räumen, weil ihre Partei sie schon 2014 bei der Kommunalwahl als "Zugpferd" oben auf der Kandidatenliste sehen will. Das aber hat sich kein Bürger so gedacht, als er vor vier Jahren sein Kreuzchen machte, übrigens in direkter Wahl. Einen taktischen Verzicht hatte niemand auf dem Zettel. Es ist ja vernünftig, mehr...

  • WAZ: Im Dickicht der Familie. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Für Gerhard Schröder, den Macho im Kanzleramt, war das alles nur "Gedöns". Familienpolitik betrachtete der SPD-Mann eher als lästige Pflichtaufgabe der Politik. Nichts, mit dem man sich profilieren kann. Nichts für die großen Schlagzeilen. Und wenn doch, dann höchstens mit schlechten Nachrichten. So gesehen, lag Schröder gar nicht falsch. Denn die Familienpolitik produziert in diesen Tagen mal wieder negative Überschriften: Viel Geld, viel Aufwand - aber wenig Erfolg. Das attestiert der interne Regierungsbericht den milliardenschweren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht