(Registrieren)

neues deutschland: Mali-Konlikt: Verhandeln ist möglich

Geschrieben am 24-01-2013

Berlin (ots) - Sie saßen schon vor der Intervention Frankreichs am
Verhandlungstisch in Algier und Ouagadougou: Vertreter der malischen
Islamisten Ansar al-Dine (Verteidiger des Glaubens). Nun hat sich ein
Teil der Ansar al-Dine offen abgespalten, um als Islamische Bewegung
von Azawad (MIA) klar die Grenze zu den Islamisten zu ziehen, die
Terror gegen Zivilisten als selbstverständlich in ihrem Repertoire
haben. Die Abspaltung der MIA müsste nun auch der Weltöffentlichkeit
klar machen, dass die Lage in Nordmali sich nicht so einfach
darstellt, wie sie vielfach dargestellt wurde: ein großer,
menschenverachtender islamistischer Haufen, bei dem eine
Differenzierung nicht lohnt und eine militärische Intervention
legitim ist. Die Akzeptanz der islamistischen Gruppierungen in
Nordmali bei der Bevölkerung ist unterschiedlich: von geduldeter, gar
willkommener Ordnungsmacht bis hin zu offener Ablehnung dort, wo eine
drakonische Scharia auch die muslimische Bevölkerung verschreckte,
die einer milden Scharia in Teilen durchaus etwas abgewinnen kann.
Die Option Mali zu befrieden, indem am Verhandlungstisch eine
föderale Lösung mit weitgehenden Autonomierechten bis hin zur milden
Scharia im Norden angestrebt wird, wurde durch die Intervention
Frankreichs torpediert. Die Abspaltung der MIA könnte sie im besten
Falle wieder eröffnen. Denn sie zeigt, dass nicht alle malischen
Islamisten zu bekämpfende Terroristen sind. Verhandeln lohnt!



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

443090

weitere Artikel:
  • Wirtschaftsgipfel Davos: Entwicklungsminister Niebel betreibt Augenwischerei - Eine Milliarde Euro an Globalen Fonds (GFATM) bedeutet weiterhin Stillstand, statt dringend notwendigen Fortschritt Berlin/Tübingen (ots) - Bundesminister Dirk Niebel kündigt die zunächst beeindruckende Finanzierungszusage von insgesamt einer Milliarde Euro an den Globalen Fonds an. Dieser Betrag gilt allerdings für einen Zeitraum von fünf Jahren und entspricht somit dem bereits seit 2008 bereitgestellten und viel zu niedrigen Beitrag von jährlich 200 Mio. Euro. Um die globale HIV/Aids-Epidemie tatsächlich zu überwinden, ist aber mindestens eine Verdoppelung des Deutschen Beitrags nicht nur notwendig, sondern auch machbar. Der Globale Fonds mehr...

  • WAZ: Mehr Rücksicht im Straßenverkehr - Kommentar von Gregor Boldt Essen (ots) - Es ja nun nicht so, dass deutsche Straßen in Anarchie versinken. Aber es wird enger in unseren Städten. Neue Radspuren dort, wo ehemals noch Platz für Autos war. Für die Freunde des zügigen Pedaltritts eine willkommene Einladung zur flotten Fahrt durch die City, für Autofahrer zunächst eine Umstellung. Dass es da schneller zu Unfällen kommt, verwundert nicht. 526 Menschen - 81 Radfahrer - starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr. Es sind 526 zu viel. Autofahrer, Radler und Fußgänger sollten die Schuld nicht jeweils mehr...

  • WAZ: Umstrittene Forschung - Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Man kann nicht von Wissenschaftlern verlangen, möglichst rasch ein Mittel gegen gefährliche Grippeviren zu finden und zugleich die Forschung daran unterbinden. Sicherlich, die Risiken sind enorm. Ein im Labor erzeugtes Supervirus kann entweichen und unvorstellbares Leid auslösen. Die Sicherheitsstandards sind nicht überall so hoch wie in Europa. Und in der wissenschaftlichen Gemeinschaft bleibt nichts geheim. Der Bauplan für ein solches Killervirus kann in die falschen Hände geraten. Doch für den Fall, dass ein gefährliches mehr...

  • WAZ: Was die Sicherheit dem Staat wert ist - Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Aber ja, wer am Flughafen sitzen bleibt, darf sich ärgern. Darüber, dass abermals ein Tarifstreit auf seinem Rücken ausgetragen wird. Der Verdacht, schon wieder nutze eine Splittergruppe ihre Macht aus, liegt in der Luft. Doch ein Vergleich mit Piloten, Flugbegleitern oder Lotsen würde den Sicherheitskräften nicht gerecht. Sie arbeiten für Niedriglöhne, und sie kämpfen zum ersten Mal ernsthaft für ihre Rechte. Das Problem: Gewerkschaft und Arbeitgeber sind nicht eben erfahren mit einem Tarifstreit wie diesem. Verdi mehr...

  • Landeszeitung Lüneburg: Weitsicht und ein langer Atem / Olaf Scholz Ïber die gute Kooperation und die vielen notwendigen Projekte in der Metropolregion Hamburg Lüneburg (ots) - Die Bündelung von Kräften ist in Zeiten eines Fiskalpaktes mehr denn je gefragt. Doch einige Regionen haben schon Jahre vor der Finanzkrise und der Euro-Schuldenkrise Kooperationen gestartet. Dazu zählt auch die Metropolregion Hamburg, die erst im April vergangenen Jahres erweitert wurde. Taugt diese große und leistungsfähige Metropolregion als Blaupause für einen Nordstaat? "Nein", sagt Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn die Idee dazu "ist von unten gewachsen. Menschen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht